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0564 - Die Gräber seiner Ahnen

0564 - Die Gräber seiner Ahnen

Titel: 0564 - Die Gräber seiner Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hauswand, die ihm die nötige Deckung gab.
    Vor seinen Lippen hing der Atem wie eine Wolke.
    Manchmal zuckten die Mundwinkel des alten Templers. Dann huschte jeweils ein wissendes, aber auch böses Lächeln über den Mund.
    Von den Bergen im Norden fiel der Morgenwind in den Ort ein. Er wehte in die schmalen, gassenähnlichen Straßen hinein und spielte auch mit den Zweigen des Weihnachtsbaumes auf dem Marktplatz.
    Er ließ die elektrischen Lichter zittern und bog die Spitze um, als wollte er sie irgendwann knicken.
    Der Abbé schlich weiter. Er wußte, daß sich neben dem Haus die Garage befand, wo der Wagen stand. Ein ideales Fluchtfahrzeug, trotz der Blindheit?
    Bloch ging, als könnte er sehen wie ein normaler Mensch. Nicht ein einziges Mal stolperte er über ein Hindernis, von denen zahlreiche auf seinem Weg lagen.
    Er nickte zufrieden, als er vor dem Garagentor stehenblieb, das nicht verschlossen war. Mit einer Hand faßte er nach dem Griff und hob das Tor mühelos an.
    Leicht knarrend glitt es in die Höhe und blieb bei einem bestimmten Punkt waagerecht stehen.
    Der sich in der Garage befindliche Wagen glänzte, als wäre seine Karosserie ein schwarzer, lackierter Spiegel. Auch die Scheiben waren getönt. Von außen konnte man nur mühsam in das Innere des großen Citroën hineinblicken.
    Zwischen Wand und linker Seite des Autos bewegte sich der Abbé zielsicher voran. Er blieb neben der Fahrertür stehen und holte den Schlüssel hervor.
    Das Türschloß fand er mit traumwandlerischer Sicherheit und drehte den Schlüssel einmal. Die Tür war offen. Er tauchte in den Citroën und nahm auf dem weichen Sitz Platz, wo er sich zunächst anschnallte, bevor er startete.
    Der Motor kam, lief leise und stotterte nicht.
    Der Abbé legte den Rückwärtsgang ein. Sehr langsam fuhr er aus der Garage.
    In der frühmorgendlichen Dunkelheit glich das Fahrzeug selbst einem langen, gefährlichen Schatten, der einfach in diese Szenerie hineinpaßte.
    Das Tor wollte der Abbé nicht offenlassen. Er setzte sich wieder hinter das Lenkrad. Um die Hauptstraße zu erreichen, mußte er einen Bogen schlagen. Er war weit genug von der Garage entfernt, um nicht noch erst rangieren zu müssen.
    Noch hatte er die Scheinwerfer nicht eingeschaltet, das jedoch änderte sich, als er anfuhr. Er rollte in die Kurve hinein. Die beiden breiten Lichtfinger beschrieben sie ebenfalls – und nagelten das Ziel förmlich fest.
    Bloch bremste!
    Im Licht der beiden hellen Lanzen erkannte er die Gestalt des bärtigen jungen Mannes. Der Templer mußte nach ihm das Haus verlassen haben und wunderte sich, daß sein Anführer, der Abbé, sich als Blinder in den Wagen setzte und wegfuhr.
    Für einen Moment stand der Mann regungslos. Er blinzelte nur, weil ihn das Licht blendete. Dann hob er die Arme und winkte herrisch mit beiden Händen.
    Sein Mund bewegte sich, der Abbé hörte jedoch keinen Laut. Dafür sah er, wie der Templer auf den Citroën zulief, und es war klar, was der Mann vorhatte.
    Noch immer reagierte Bloch gelassen. Auf einen Knopfdruck hin senkte sich die Scheibe an der Fahrerseite. Die rechte Hand des Abbés verschwand unter der Jacke.
    Inzwischen hatte der junge Templer das Fahrzeug erreicht. Neben der Fahrertür blieb er stehen und legte beide Hände auf den unteren Holm des Fensters. Beinahe verzweifelt schüttelte er den Kopf.
    »Mein Gott, Abbé, was haben Sie vor? Sie können doch nicht fahren! Sie… Sie sind blind, Abbé.«
    Bloch erwiderte zunächst nichts. Nach einer Weile nickte er. Es sah so aus, als hätte er erst jetzt einen gewissen Entschluß gefaßt. »Geh wieder weg, Hugo!«
    »Nein, Abbé, nein! Ich kann Sie nicht fahren lassen. Sie haben Ihr Augenlicht verloren, Sie…«
    »Geh!«
    Hugo dachte nicht daran. Er machte sich überhaupt keine Gedanken über das Motiv seines Anführers. Für ihn hatte alles keinen Sinn. Er wollte nur helfen und ahnte nicht, daß er damit genau das Falsche tat. »Sie werden jetzt aussteigen, Abbé, denn es ist zu Ihrer eigenen Sicherheit. Es geht nicht, daß Sie wegfahren!«
    Bloch drehte ihm das Gesicht zu. Die Augen hinter der dunklen Brille waren nicht zu erkennen. Die Gläser wirkten so, als wären sie mit Ruß beschmiert worden. »Du wirst mich nicht aufhalten, Hugo, du bestimmt nicht!«
    Der junge Templer hatte die Worte zwar gehört, auch verstanden, jedoch nicht begriffen.
    Drei Sekunden später wußte er Bescheid. Da hatte der Abbé den rechten Arm angehoben, und es wurde der Gegenstand

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