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0564 - Die Gruft der schwarzen Wölfe

0564 - Die Gruft der schwarzen Wölfe

Titel: 0564 - Die Gruft der schwarzen Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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werden.
    »Ich wollte den Obduktionsbefundsbericht gerade schreiben. Sie stören mich dabei, Monsieur Gangsterjäger. Sehen Sie, Hunde- oder Wolfsbisse. Wenn ich mir die Wunden so anschaue, möchte ich eher auf Wolf tippen. Zumal es ansonsten recht große Hunde gewesen sein müßten. Dabei ist es den Biestern offensichtlich nicht mal darum gegangen, eine Beute zu reißen, um sich satt zu fressen. Da muß reine Mordlust im Spiel gewesen sein. Ich habe Kieferabdrücke von mindestens fünf verschiedenen Tieren, aber sie haben praktisch nichts gefressen, sondern nur gerissen und gefetzt. Das würde eher zu den australischen Dingos passen.«
    Robin versuchte krampfhaft, sich die grauenvolle Szene nicht vorzustellen. »Sie sind absolut sicher?«
    Mathieu nickte. »Während der Obduktion habe ich beschlossen, mir nie einen Hund anzuschaffen«, sagte er. »Meine Frau möchte ja gern einen, aber ich fürchte, mit dem Gedanken kann ich mich jetzt nicht mehr so recht anfreunden.«
    »Hunde oder Wölfe«, murmelte Robin. »Also wohl kein Mord. Mann, Doktor, was glauben Sie, wie glücklich Sie mich damit machen? Ich kann die Akte schließen…«
    »Es sei denn, jemand hat das Rudel auf den Mann gehetzt«, sagte Dr. Mathieu. »Ach, was ich noch fragen wollte: Seit wann gibt’s bei uns denn wieder Wölfe?«
    »Fragen Sie mich was Einfacheres«, sagte Robin. »Zum Beispiel nach der Uhrzeit.«
    »Das«, sagte Mathieu, »wäre sicher zu einfach. Der Bericht geht Ihnen im Lauf der nächsten Stunde zu.«
    ***
    Zamorra hatte sich in das Kaminzimmer begeben, aber er war sicher, daß Fenrir und Fooly ihm alsbald dorthin folgen würden. Aber Fooly ließ sich dann zunächst doch nicht sehen. Möglicherweise hatte er ein schlechtes Gewissen.
    Dafür tauchten fast gleichzeitig Fenrir und Nicole Duval auf.
    »Was treibt dich denn hierher?« staunte Zamorras Lebensgefährtin, Kampfpartnerin und Sekretärin.
    Der Wolf wölbte das Stirnfell - er mußte lange geübt haben, das Hochziehen menschlicher Augenbrauen zu imitieren.
    Der Hunger natürlich. Aber hier besinnt sich ja kein Mensch auf seine Gastgeberpflichten. Warte mal, laß dich ansehen, Menschenfrau.
    Er tappte auf Nicole zu, legte den Kopf schräg - und wandte sich dann Zamorra zu.
    Wer ist denn das? fragte er. Hast du etwa eine neue Freundin?
    »Was soll das schon wieder bedeuten?« entfuhr es Zamorra.
    Auch Nicole hob die Brauen. Natürlich hatte sie Fenrirs telepathische Äußerung ebenfalls aufgefangen.
    Na ja, sie trägt Kleidung. Nicole kann es also nicht sein, obgleich ihr Gesicht wie das von Nicole aussieht, bemerkte der Wolf spöttisch.
    Nicole Duval seufzte. »Glaubst du etwa, deinetwegen ziehe ich mich jetzt extra aus?«
    »Vielleicht solltest du es meinetwegen tun«, grinste Zamorra.
    »Männer!« fauchte sie. »Wölfe! Lüstlinge! Ganz gleich, ob sie zwei oder vier Beine haben! Ihr seid doch alle gleich!«
    Fenrir zog wölfisch grinsend die Lefzen hoch. Ganz so unrecht, fand Zamorra amüsiert, hatte er nicht - Nicole hielt zwar viel von modischer Kleidung, allerdings eher außerhalb des Châteaus, in der Öffentlichkeit. Daheim hielt sie Textilien zuweilen für überflüssig.
    Darauf spielte Fenrir mit seiner Bemerkung an.
    Stimmt, versicherte der Wolf jetzt. Männer sind Wölfe! Aber nicht alle Wölfe sind Männer. Es gibt auch ein paar angenehme Ausnahmen.
    »Was meinst du damit?« Nicole zwängte sich mit in Zamorras Sessel. Ihre unmittelbare Nähe war ihm alles andere als unangenehm.
    Wölfinnen zum Beispiel.
    Zamorra grinste.
    »Alle Frauen sind Wölfinnen - gewissermaßen«, nahm er die Wortspielerei seinerseits auf.
    Nicole kniff ihn.
    »Au!« protestierte er. »Was soll das?«
    »Du solltest vorsichtig sein mit dem, was du sagst«, beschied sie ihm. »Wie war das mit den Wölfinnen?«
    »Ich liebe Wölfinnen«, versuchte er sich zu retten. »Oder sollte ich euch Frauen lieber mit Schafen vergleichen?«
    »Du spielst mit deinem Leben«, versicherte Nicole. »So hart am Rande der roten Karte bewegst du dich doch sonst nicht. Was macht dich heute so frech?«
    Er ist verwirrt, vermutete Fenrir ungefragt. Vermutlich, weil du heute Kleidung trägst. Das ist er sicher gar nicht mehr von dir gewohnt.
    »Blöder Köter«, murmelte Zamorra.
    Nicole schmunzelte. »Du bist doch sicher nicht nur hergekommen, weil du Fooly einen Grund geben wolltest, wieder mal das halbe Château einzureißen.«
    »Du weißt es schon?« staunte Zamorra.
    Sie nickte. »Fooly lief mir gerade über

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