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0564 - Die Gruft der schwarzen Wölfe

0564 - Die Gruft der schwarzen Wölfe

Titel: 0564 - Die Gruft der schwarzen Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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selbst überstanden haben, kann ich kaum fassen«, stimmte Nicole ihm zu. »So etwas möchte ich nie wieder erleben. Wie viele von den Ungeheuern waren es ungefähr?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand Zamorra, während er die Fahrertür des Wagens öffnete.
    Robin drehte langsam den Kopf und sah ihn an.
    »Es ist… vorbei, nicht?« fragte er tonlos. »Ich… ich glaube, ich muß mich bei dir bedanken, Zamorra. Du hast… du hast mir das Leben gerettet.«
    »Du kannst dich bei Gelegenheit revanchieren«, grinste Zamorra. »Bist du in Ordnung, Pierre?«
    »Glaube schon.« Er kletterte aus dem Wagen. »Ich habe ein ganzes Magazin auf diese Biester leergeschossen. Einundzwanzig Kugeln. Und jede davon hat getroffen. Aber es hat ihnen überhaupt nichts ausgemacht! Sie rannten einfach weiter auf mich zu!«
    »Vielleicht wärst du mit geweihten Silberkugeln besser bedient gewesen«, sagte Nicole. »Einer von deinen Kollegen beim Scotland Yard in London lädt seine Waffe schon längst mit nichts anderem mehr.«
    »Scotland Yard hat ja auch genug Geld für so was. Und die Briten haben ohnehin alle einen kleinen Tick«, ächzte Robin. »Was glaubst du, was man mir erzählt, wenn ich Silberkugeln für meine Heckler & Koch beantrage? Unser Etat ist so knapp bemessen, daß man uns mittlerweile sogar schon die Radiergummis gestrichen hat. Wir sollen gleich alles richtig schreiben, sagte man, dann brauchen wir auch nichts wieder auszuradieren.«
    Er ging um den Wagen herum und zerrte an dem Wolfskörper, der noch halb auf dem Beifahrersitz lag.
    »Faßt du mal mit an, Nicole?« bat er. »Wir müssen den Wagen freibekommen und schnellstens nach Lyon zum Krankenhaus. Zamorras Verletzung muß behandelt werden!«
    »Erst mal binde ich ihm den Arm ab«, entschied Nicole und suchte im Wagen nach dem Verbandskasten.
    Robin zerrte währenddessen weiter an dem schweren Wolf, den Zamorra erschossen hatte. Plötzlich hielt er inne.
    »Sagt mal, wo ist eigentlich euer eigenes Schoßtierchen? Oder hat das einer im Eifer des Gefechtes gleich mit erschossen?«
    »Fenrir?«
    Zamorra und Nicole sahen sich überrascht an.
    Wieso hatten sie nicht mehr an den telepathischen Wolf gedacht?
    Sie schauten sich um. Nicole und Robin leuchteten mit den Stablampen.
    Aber Fenrir war spurlos verschwunden…
    ***
    Fast erschrak Zia, als sie ihn spürte. Er war ganz nah! Jener, nach dem sie sich sehnte!
    Aber er war nicht allein. Die anderen, die schwarzen Mörder, kehrten zurück.
    Doch einige der schwarzen Mörder fehlten! Zia Thepin fror. Wer besaß die Macht, ihnen zu widerstehen und sie mit blutigen Schnauzen heimzuschicken?
    Er, von dessen Nähe sie träumte?
    Er konnte es nicht sein. Sie hätte es schon bei der ersten Begegnung gespürt. Er besaß diese Macht nicht. Und doch -ausgerechnet jetzt war er wieder ganz nah! Wie war das möglich?
    Gab es doch einen Zusammenhang?
    Und würde er es ihr erklären können?
    Sie hoffte und bangte. Und sie haßte die schwarzen Mörder, die zugleich ihre Wächter waren. Immer noch, obgleich sich in der jüngsten Zeit viel verändert hatte.
    Zeit?
    Sie hatte doch schon so lange keine Rolle mehr in Zias Existenz gespielt…
    ***
    »Verdammt«, murmelte Zamorra. »Was ist da schiefgegangen? Haben sie ihn verschleppt?«
    Er wollte sofort nach dem vierbeinigen Freund suchen, aber Nicole hielt ihn energisch fest.
    »Du bleibst hier! Verflixt, Pierre, sollten nicht auch Polizeiautos über Verbandskästen verfügen? Ich kann das Ding nicht finden!«
    »Ahrg!« knurrte der Chefinspektor. »Alles muß man selber erledigen!« Er kletterte nach hinten in den Wagen. »Ich mach’ das schon. Such du nach eurem Wolf. Als ich ihn zuletzt sah, raste er den schwarzen Monstern entgegen. Die Richtung!« Er streckte den Arm aus.
    »Ich habe ihn dort auch zuletzt gesehen. Als er sich gerade in einen der Schwarzen verbiß«, erinnerte sich Zamorra.
    Nicole nahm das Amulett an sich. Dann setzte sie sich in Bewegung und suchte dabei mit der Stablampe nach Spuren.
    Dort, wo Fenrir gewesen sein mußte, fand sie Blutspuren. Die schwarzen Wölfe aber hatten nicht geblutet. Gegen die Kugeln waren sie resistent gewesen, und die Amulett-Energie hatte sie verbrannt.
    Dann war es also Fenrirs Blut?
    Ein erbitterter Kampf hatte hier getobt, der Boden war richtiggehend aufgewühlt. Nicole suchte nach weiteren Spuren, die auf Fenrirs Verbleib hindeuten könnten, aber da war nichts mehr.
    Es blieb ihr nichts anderes übrig, als eine Zeitschau zu versuchen.

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