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0564 - Die Gruft der schwarzen Wölfe

0564 - Die Gruft der schwarzen Wölfe

Titel: 0564 - Die Gruft der schwarzen Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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bösartige Monster bezeichnen konnte.
    Kein normaler Wolf kämpfte mit einer solchen Wut und Boshaftigkeit, nicht einmal in Zeiten größten Winterhungers!
    Langsam trottete Fenrir weiter. Er konnte es langsam angehen lassen und sich erholen. So bald schwand die Fährte nicht.
    Währenddessen fragte er sich immer wieder, was geschehen war, warum er noch lebte, warum der Feind geflüchtet war. Es mußte eine Möglichkeit geben, die Erinnerungslücke zu schließen. Wieso befand sich Fenrir plötzlich hier in diesem Waldgebiet?
    In einem Gebiet, das er - kannte?
    ***
    »Au!« schrie Zamorra auf. »Willst du mich umbringen? Ich hätte mich gleich den Wölfen zum Fraß vorwerfen können, dann hätte ich’s jetzt hinter mir! Au, zum Teufel! Ich werde dir den großen Zeh zertrampeln, wenn du nicht etwas zartfühlender mit mir umgehst, du verdammter Bulle!«
    »Welchen Zeh? Rechts oder links?« konterte Robin ungerührt. Entschlossen hatte er den Ärmel der Lederjacke auf-und abgeschnitten, und das samt Hemdsärmel, und entfernte Stoffäden aus der Wunde, um sie gleichzeitig zu desinfizieren. Er hatte die Ader zunächst einmal abbinden müssen. »Außerdem sehe ich nicht ein, warum ich zartfühlend sein sollte. Schließlich bin ich nicht dein Liebhaber, sondern nur dein Freund und Helfer!«
    »Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr«, stöhnte Zamorra.
    »Verdammt, muß das sein? Du bist nicht nur ein Bullenschwein, Pierre, du bist auch noch ein Sadist! Ich wette, sie haben dich deshalb aus Paris hierher strafversetzt und nicht wegen deiner unkonventionellen Ermittlungsmethoden.«
    »Das mußt du aber nicht gleich jedem verraten, sonst träufele ich noch ein bißchen mehr von dem Jod in deine sterblichen Überreste«, knurrte Robin. »Du kannst froh sein, daß das Biest dir nicht den ganzen Arm abgebissen hat. Wenn ich mir diese Löcher so anschaue - groß genug sind sie dafür gewesen, die Zähnchen des lieben Tieres. Hoffentlich sind sie nicht bis in den Knochen gegangen. Sag mal, tut das hier weh?«
    »JAAAAUUUU!« brüllte Zamorra und sprang auf. »Hast du jetzt endgültig den Verstand verloren, Mann?«
    Diesmal war sein Zorn nicht mehr gespielt, sondern echt. Der Schmerz hatte ihm die Tränen in die Augen getrieben.
    »Du mußt in die Chirurgie, mein Bester«, sagte Robin. »Sieht so aus, als wäre eines der Zähnchen abgebrochen und in deinem Speichenknochen steckengeblieben. Das war’s, was gerade so weh getan hat. Wenn du Pech hast, entzündet sich die ganze Sache. Bei Verletzung der Knochenhaut hilft auch das Desinfiziermittel nicht. Du mußt sofort in die Klinik, und das besser vor einer Stunde als in zehn Minuten.«
    »Nicole und Fenrir sind da draußen«, keuchte Zamorra, während er immer noch gegen die Schmerzwellen ankämpfte, die jetzt schneller und stärker kamen.
    Er sah dorthin, wo Nicole vor ein paar Minuten noch gewesen war. Offenbar hatte sie Fenrirs Spur tatsächlich aufnehmen können und folgte ihr jetzt in die Nacht hinein.
    »Wir können sie nicht allein lassen«, sagte Zamorra.
    »Willst du deinen Unterarm verlie ren?« fragte Robin trocken. »Ich würde ja hierbleiben, wenn du mit deinem kaputten Arm fahren könntest, aber das kannst du nicht. Nicole wird sich schon selbst helfen. Außerdem hat sie dein Amulett bei sich.«
    »Das hilft ihr nicht, wenn sie überrascht wird und in eine Falle tappt«, stöhnte Zamorra. »Sie wird sich nicht schnell genug aus der Halbtrance lösen können. Sie hat die Spur aufgenommen und wird Hilfe brauchen. Nimm das Funkgerät. Ruf einen Hubschrauber her. Mit dem kann ich immer noch nach Lyon - wenn alles vorbei ist!«
    »Und wo soll der landen? Auf welchem Baumwipfel bitte? Nichts da, mein Lieber. Ich bringe dich jetzt in die Stadt und zum Krankenhaus.«
    »Verstehst du nicht?« fragte Zamorra leise. »Wir können Nicole und Fenrir nicht allein hierlassen!«
    Robin wies auf das Auto. »Laß dich jetzt richtig verbinden und steig ein«, sagte er. »Mach keinen Ärger - dir zuliebe.«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    Er ging ein paar Schritte dorthin, wo die Strahlwaffe lag, und hob sie mit der linken Hand auf.
    Er stellte sie mit einem Knopfdruck auf Betäubung um.
    »Willst du mich jetzt niederschießen?« fragte Robin kopfschüttelnd.
    »Nein. Ich kann nur Freunde nicht im Stich lassen. Und wenn ich Nicole und Fenrir folge, werde ich die Waffe wohl brauchen.«
    Er heftete den Blaster umständlich an die Magnetplatte, die er unter der Jacke am Gürtel,

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