0564 - Die Zeit mutiert
Einsatzes.
Der Planet, den sie anflogen, war der vierte von insgesamt sieben einer weißgelben Sonne. Das System lag 6473,11 Lichtjahre um drei Grad nach Steuerbord des Schwarms abweichend in Richtung Schwarmschwanz. Für diese Strecke benötigte die KAPELLA insgesamt nur drei Linearetappen - dann hatte sie das Ziel erreicht.
Oberstleutnant Matakin kam mit seinem Schiff nahe der gelbweißen Sonne vom Typ A3 heraus und ging sofort in ihren Ortungsschutz. Aus diesem verhältnismäßig sicheren Standort heraus wurden die ersten Ortungen des vierten Planeten vorgenommen, der innerhalb des Schwarms die Bezeichnung Tronko YArtefo - Hüter der Reinheit - trug.
Noch bevor die sechs ausgeschickten Robotsonden die ersten verwertbaren Ergebnisse funkten, kamen von der Ortungszentrale und aus dem Observatorium übereinstimmende Daten über den vierten Planeten.
Demidestapha-Geve hatte mit dem 5-D-Teleskop folgendes herausgefunden: Tronko YArtefo besaß einen Äquatordurchmesser von 13 545 Kilometern, war also etwas größer als die Erde. Was die Gravitation, die Dichte und die Atmosphäre betraf, so konnte man den Planeten durchaus als erdähnlich bezeichnen. Mit 1,07 gwar die Schwerkraft durchaus erträglich, die Atmosphäre war atembar, die Oberflächentemperatur, mit plus 26 Grad Celsius errechnet, war wie für Menschen geschaffen.
Über das golden leuchtende Ringsystem sagte Demidestapha-Geve: „Es besteht aus vier ineinandergefügten Teilen, die jedoch nahtlos ineinanderfließen. Der äußerste, der A-Ring, erstrahlt fast weiß, während die Ringe nach innen, zum Planeten zu, sich gelblich verfärben und der D-Ring goldgelb leuchtet. Das Ringsystem verläuft genau über dem Planetenäquator, endet zweitausend Kilometer über der Oberfläche und besitzt eine Dicke von annähernd hundert Kilometern."
Die Ortungszentrale fügte dem noch hinzu, daß das Ringsystem aus einem schwach radioaktiven Staub bestehe, dessen Radioaktivität zum Planeten zu stark zunehme, jedoch nie die für Menschen kritische Grenze überschreite.
Die Hyperortung fand auch heraus, daß den Planeten drei Monde umkreisten.
Perry Rhodan rief im Observatorium an und fragte Demidestapha-Geve: „Könnte das Ringsystem durch einen Himmelskörper entstanden sein, der die Rochesche Grenze überschritt und durch die Schwerkrafteinwirkung des Planeten zerfiel?"
„Theoretisch schon, denn der Ring liegt innerhalb der Rocheschen Grenze. Doch müßte es sich um einen sehr kleinen Asteroiden gehandelt haben. Gemessen an der Masse des Ringes hätte der Asteroid bei einer Dichte von 5g/ccm höchstens einen Durchmesser von fünfhundert Metern gehabt."
Rhodan bedankte sich und unterbrach die Verbindung.
„Du glaubst, daß der Ring nicht natürlichen Ursprungs ist?"
erkundigte sich Gucky.
„Ich vermute es - aber hoffentlich irre ich mich", meinte Rhodan.
„Wenn das Ringsystem nämlich künstlich erschaffen wurde, dann sicherlich nicht nur wegen seiner Schönheit. Ich fürchte, daß uns bei einer Landung von dort Gefahr drohen könnte."
Wenig später erhielt Rhodan aus der Ortungszentrale eine Meldung, die ihn in seiner Vermutung bestärkte: „Das gesamte Ringsystem besteht aus einem einzigen Element, und nur die Stärke der Radioaktivität verursacht die Verfärbung von weiß bis zu goldgelb."
„Um welches Element handelt es sich?" erkundigte sich Rhodan.
Die Antwort kam prompt: „Wir können es weder chemisch noch physikalisch analysieren. Auch die ersten Untersuchungen der Robotsonden verliefen diesbezüglich negativ. Es handelt sich hier ziemlich sicher um ein künstlich erzeugtes Element."
„Also doch", murmelte Rhodan.
„Warum läßt du denn den Kopf hängen", wunderte sich Gucky.
„So kenne ich dich gar nicht. Warten wir erst einmal die weiteren Untersuchungsergebnisse ab. Bisher liegt kein Grund zur Resignation vor."
Arman Signo warf ein: „Irgendwo auf diesem Planeten befindet sich das Tabora - diese Tatsache allein rechtfertigt jedes Risiko."
„Es kann überhaupt keine Rede davon sein, daß ich resigniere", erklärte Rhodan. „Es behagt mir nur nicht, daß das Ringsystem eine Gefahr darstellen könnte, weil ich entschlossen bin, auf jeden Fall auf Tronko YArtefo zu landen."
Die Ortungszentrale meldete sich wieder.
„Auf keinem der sechs anderen Planeten waren hyperenergetische Emissionen anzumessen, Sir. Wenn sich dort technische Stationen befinden, dann sind sie jedenfalls unbedeutend. Unter Verwendung der astronomischen
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