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0564 - Die Zeit mutiert

Titel: 0564 - Die Zeit mutiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sie hinaus?" fragte Rhodan.
    Der Cyno lächelte. „Nicht der aufwendigste Safe ist auch der sicherste. Vielleicht haben die Götzen absichtlich auf eine 5-D-Sicherung verzichtet, um erstens die Aufmerksamkeit nicht auf dieses Versteck zu lenken und zweitens ein unauffälligeres und vielleicht deshalb gerade wirkungsvolleres Sicherheitssystem zu entwickeln. Ich bleibe dabei, daß es auf Tronko YArtefo einen Stützpunkt der Götzen gibt."
    „Es gibt dort keine Götzen!" rief Gucky fast ärgerlich. Er wandte sich an Fellmer Lloyd. „Habe ich recht?"
    „Ich möchte sagen, ja", meinte der Telepath und Orter vorsichtig. „Es ist mir jedenfalls auch bei größtmöglicher Konzentration nicht möglich, die für die Götzen typischen Gehirnimpulse zu empfangen."
    „Gucky dem Großen ist das ebenfalls nicht möglich", sagte der Mausbiber herausfordernd. „Wie erklären Sie sich das, Signo."
    „Vielleicht durch die Existenz des Ringsystems", meinte der Cyno. Er blickte Rhodan an. „Sie haben sich gefragt, wozu der goldene Ring um den Planeten erschaffen wurde. Es ist immerhin denkbar, daß er die Götzen abschirmen soll."
    „Das wird sich bald herausstellen", sagte Rhodan. „Jetzt darüber zu theoretisieren, bringt uns nicht weiter. Wir werden uns an Ort und Stelle ein Bild von der Situation machen. Eine Space-Jet mit entsprechender Ausrüstung steht bereit. Es hat keinen Sinn, noch länger zu warten. Oder haben Sie noch irgendwelche Bedenken vorzubringen, Signo?"
    „Grundsätzliche Bedenken habe ich nicht", antwortete der Cyno. „Ich sagte schon, daß sich jedes Risiko lohnt, das Tabora zu suchen. Nur - ich werde Sie bei diesem Einsatz nicht begleiten können, die Götzen würden mich aufgrund meiner Ausstrahlung sofort entlarven."
    Rhodan starrte ihn entgeistert an.
    „Sie können uns jetzt nicht im Stich lassen, Signo. Wie sollen wir das Tabora finden, da wir nicht einmal sein Aussehen kennen!"
    „Wem es freundlich gesinnt ist, dem zeigt sich das Tabora von selbst", sagte Arman Signo. „Ich würde mich gerne persönlich an der Suche beteiligen, doch ist mir das aus dem schon erwähnten Grund nicht möglich. Ich würde Sie alle in Gefahr bringen."
    „Gucky und Fellmer haben einstimmig erklärt, daß es auf Tronko YArtefo keine Götzen gibt, die sie an Ihrer Ausstrahlung als Cyno identifizieren könnten", sagte Rhodan fast beschwörend.
    „Das ist noch kein Beweis für mich", entgegnete Arman Signo.
    „Ich setze meinen Fuß nicht auf Tronko YArtefo - das ist mein letztes Wort."
    Rhodan wollte noch etwas sagen, überlegte es sich dann aber anders. Er sah ein, daß er den Cyno nicht umstimmen konnte.
    Er fragte sich im stillen, ob er wirklich nur aus Angst vor einer Entdeckung durch die Götzen zurückblieb.
     
    6.
     
    Denke nicht an morgen, vergiß das Gestern - dann bist du rein!
    Bin ich soweit? fragte sich Wayar. Er konnte es nicht sagen.
    Aber der Tag DAH würde es zeigen, er war nicht mehr fern...
    Wayar versuchte sich auf die unmittelbaren Geschehnisse zu konzentrieren, aber seine Gedanken kreisten ständig um den einen Punkt.
    War die Reinheit in ihm?
    Beim letzten Tag DAH vor einem Jahr hatte er geglaubt, wahnsinnig werden zu müssen. Die stählernen Wächter hatten ihn nicht für würdig befunden und ihm den Zutritt zum Tempel verweigert.
    Er fragte sich in diesem Zusammenhang, warum vor zwei Jahren Logyon in den Tempel eingelassen worden war, obwohl er ganz sicher nicht rein, sondern ein Vielebenendenker gewesen war.
    Auf Tronko YArtefo herrschten seltsame Gesetze, und man sollte sich nicht erst bemühen, sie verstehen zu wollen. Es war besser, sich keine Gedanken zu machen und nur auf das eine Ziel loszugehen - nämlich die ewige Reinheit zu erlangen. Tat man das nicht, dann konnte man schon leicht vor dem „Tag der aufgehobenen Hemmungen" wahnsinnig werden.
    Wayar erstarrte und schaltete seinen Denkprozeß ab.
    Es - das Nichtdenken - verlieh ihm ein unbeschreibliches Wonnegefühl. Jetzt war er rein!
    Als er sich wieder entspannte, fühlte er sich wohler.
    Jetzt konnte er sich wieder auf die gegenwärtigen Probleme konzentrieren.
    Er wandte sich vom Fenster ab und blickte in den Spiegel.
    Das sah er, das war er: Ein Artefoker von 35 Jahren, einen Meter und neunundneunzig Zentimeter groß, also sehr klein. Das Auge, das über das ganze Gesicht reichte, blickte ihn in klarem Grün aus dem Spiegel an. Die Riech- und Hörorgane über dem oberen, elastischen, faltenlosen Lid vibrierten leicht; die

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