Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0565 - Jetzt kommt dich der Satan holen

0565 - Jetzt kommt dich der Satan holen

Titel: 0565 - Jetzt kommt dich der Satan holen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Ungeheuer.
    Die Silberscheibe prallte ab, flog auf Nicole und blieb auf ihrer Hüfte liegen.
    Auch jetzt schlief sie immer noch, wurde nicht wach!
    Gerade so, als liege sie unter einem hypnotischen Bann!
    Der befrackte Teufel erhob sich. Mit einem widerwärtigen, meckernden Gelächter verneigte er sich theatralisch vor Zamorra und wandte sich dann Nicole zu.
    Er streckte seine Hände nach ihr aus.
    Da sprang Zamorra auf ihn zu!
    Wenn die Amulett-Magie dem Teufel nicht schaden konnte, dann Zamorras Fäuste! Mit beiden langte er zu, um den Frackteufel vom Bett zu schleudern.
    Er schlug ins Leere!
    Von einem Moment zum anderen war der Grünhäutige verschwunden!
    Zamorra, vom eigenen Schwung getragen, landete auf dem Bett und halb auf Nicole. Jetzt endlich wurde sie aus ihrem tiefen Schlaf geschreckt.
    »Bist du wahnsinnig?« fuhr sie Zamorra an. »Was ist denn jetzt schon wieder in dich gefahren?«
    »Sei froh, daß es nicht der Teufel ist!« sagte er leise. »Der wollte dich nämlich gerade holen…«
    ***
    Nicole sprang auf und eilte zum Lichtschalter neben der Tür. Die Deckenbeleuchtung flammte auf.
    Für ein paar Sekunden schloß Zamorra geblendet die Augen, öffnete sie langsam wieder und gewöhnte sich allmählich an die plötzliche Helligkeit.
    Nicole lehnte sich an die Wand. »Du meinst das grüne Biest, das Elaine Banard gesehen haben will?«
    »Ich nehme zumindest an, daß es grün war. Bei Nacht sind alle Teufel grau, aber ich konnte zumindest einen Grünschimmer im Mondlicht erkennen. Nun, ich glaube nicht, daß die Farbe eine Rolle spielt, und ansonsten paßte die Beschreibung jedenfalls: Schweif, Krallen, Frack, Zylinder… Und das Amulett hat nicht auf ihn reagiert.«
    »Also keine Warnung vor Schwarzer Magie?« staunte Nicole. »Das gibt’s doch nicht!«
    »Offenbar schon«, sagte Zamorra. »Wollen doch mal sehen, ob es im Nachhinein nicht noch etwas feststellen kann.«
    Er hob die Silberscheibe vom Bett auf und konzentrierte sich auf die Zeitschau. Es waren nur ein paar Minuten, die er in die Vergangenheit Vordringen mußte, und entsprechend gering war auch der Aufwand…
    Doch Merlins Stern zeigte den Teufel nicht an!
    Es war, als existiere er für das Amulett überhaupt nicht.
    »Das ist unmöglich«, entfuhr es Zamorra. »Ich leide doch nicht unter Halluzinationen! Ich habe diesen Teufel gesehen! Ich habe das Amulett nach ihm geworfen, und es prallte von ihm ab! Erst, als ich mir den Burschen selbst greifen wollte, verflüchtigte er sich!«
    »Und was ebenso seltsam ist: Ich habe von der ganzen Aktion nichts mitbekommen! Vielleicht war es doch - eine Täuschung? Ein Alptraum nach den heutigen Erlebnissen?«
    »Dein Sturz aus dem Fenster war echt, das Feuer im Lift war echt, Elaine Banards Verschwinden war echt, also dürfte auch dieser Teufel echt gewesen sein. Er muß blitzartig teleportieren können, oder er ist in der Lage, seinen Körper unsichtbar und durchlässig zu machen.«
    »Aber er besitzt keine schwarzmagische Aura, die wir feststellen können. Chef, diese ganze Sache ist oberfaul und stinkt zum Himmel! Sag mal, wieso haben wir eigentlich keine weißmagischen Abwehrsymbole an Fenster und Tür angebracht?«
    »Und warum habe ich die ganze Zeit über nicht mehr an den Feuerangriff im Lift gedacht?« grübelte Zamorra. »Auch unser famoser Kommissar hatte kein Wort mehr dafür übrig. Erst jetzt fällt mir diese Attacke wieder ein. Nici, ich glaube, jemand versucht uns zu manipulieren, und er ist dabei schon recht erfolgreich.«
    »Wir gehören beide zu den Menschen, die nicht hypnotisiert werden können.«
    »Nicht gegen unseren Willen«, schränkte Zamorra nachdenklich ein. »Aber vielleicht hat sich daran mit der Zeit etwas geändert. Oder es ist eine neue Form von Hypnose. Eventuell sind wir auch einfach nur überrascht worden.«
    »Dann sollten wir dafür sorgen, daß wir nicht noch einmal überrascht werden. Laß uns das Zimmer absichern.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. Er glaubte nicht, daß das etwas bewirkte. Dieser eigenartige Teufel war zu untypisch, die Weiße Magie sprach nicht auf ihn an.
    »Zur Hölle mit dem Teufel«, murmelte er. »Wir müssen ihm ganz schön auf den Pelz gerückt sein, daß er uns so in sein Herz geschlossen hat. Vielleicht sind wir näher an des Rätsels Lösung, als wir ahnen!«
    ***
    Viel Schlaf bekamen sie in dieser Nacht nicht, die Unruhe wollte Zamorra und Nicole nicht mehr loslassen. Das überraschende Eindringen des unheimlichen Teufels

Weitere Kostenlose Bücher