0566 - Planet im Hyperraum
die Götzen und rettet diese Galaxis", erwiderte Signo.
Er drehte sich um und betrat eine Rollstraße, die ihn schnell davontrug. Danton sah ihm nach, bis er hinter einer Biegung verschwunden war.
Dann kehrte er in sein Büro zurück. Wichtige Aufgaben und Entscheidungen warteten auf ihn, aber er fühlte sich wie gelähmt.
Immer wieder kehrten seine Gedanken zu seinem Vater zurück, der vor einer der schwersten Entscheidungen seines Lebens stand.
Sollte er einen Funkkontakt zu Rhodan herstellen und mit ihm sprechen?
Aber vielleicht hätte er seinen Vater nur gestört.
Vater! dachte Danton. Bald werde ich älter aussehen als er.
Er ließ sich in einen Kontursessel fallen und überprüfte die neuesten Berichte von allen Planeten des Solsystems. Die Stützpunktkommandanten warteten auf neue Anweisungen.
Er war jedoch nicht richtig bei der Sache, als er seine Arbeit wiederaufnahm. Seine Gedanken kehrten immer wieder zu dem einsamen Mann in der Space-Jet zurück, der sein Vater war.
Schließlich hielt er die Ungewißheit nicht länger aus. Er ließ eine Funkverbindung zur Space-Jet herstellen. Zu seiner Enttäuschung meldete sich nur der Pilot, ein Major der Solaren Flotte.
„Ich möchte mit meinem Vater sprechen!" sagte Danton mit rauher Stimme.
„Entschuldigen Sie, Sir!" sagte der Offizier. „Ihr Vater möchte jetzt nicht gestört werden."
„Aber jetzt bin ich sein Sohn!" entfuhr es Danton. „Es kann sein, daß er mich jetzt braucht. Ich muß mit ihm reden."
„Der Großadministrator hat ausdrücklich betont, daß dieser Befehl für alle gilt, auch für seine Vertrauten. Ich kann Sie nicht verbinden."
Danton spürte nicht, daß seine Hände einen Aktendeckel umklammert und langsam zerdrückt hatten.
Die Kluft ist zu groß! dachte er, während er die Verbindung unterbrach.
Dann, als er allmählich zu sich selbst zurückfand, erkannte er die Wahrheit.
Er hatte nicht mit seinem Vater sprechen wollen, um ihm zu helfen.
Die Wirklichkeit sah anders aus.
Er selbst brauchte in seiner Unsicherheit Hilfe. Er hatte in Erfahrung bringen wollen, was Rhodan tun würde, um den Untergang der Menschheit abzuwenden.
Das war der Grund! Er wollte beruhigt werden, wollte hören, daß die Gefahr beseitigt werden konnte.
Und so wie er warteten alle Menschen darauf, daß Rhodan das Richtige tun würde. Von Rhodan wurde Übermenschliches erwartet.
Warum wird er nicht müde? dachte Danton. Woher nimmt er immer wieder die Kraft?
Vielleicht gewann ein Mann diese Kraft, wenn er sich völlig mit der Menschheit identifizierte.
Danton konnte das nicht.
Rhodan konnte es.
12.
Alaska starrte das Funkgerät an und fragte sich, ob es einen Sinn hatte, wenn er noch einmal eine Verbindung mit dem Solsystem herstellte.
Schmitt, der entweder Gedanken lesen konnte oder einen untrüglichen Instinkt besaß, lächelte.
„Es hätte keinen Sinn", erklärte er. „Es würde Ihre Freunde nur verwirren. Sie wissen jetzt, worauf es ankommt."
Er begann damit, den Paradimschlüssel zu aktivieren. Das goldene Leuchten des Zylinders wurde immer stärker. Schmitt schien fast transparent zu werden.
„Was tun Sie da?" fragte Ras Tschubai beunruhigt.
„Ich strahle eine Nachricht ab, die für keinen Menschen bestimmt ist", antwortete Imago Ibereitwillig.
„Für einen Cyno?"
„Für meinen Bruder", sagte Schmitt. „Für Imago II."
Während Schmitt sich auf den Paradimschlüssel konzentrierte, gingen die vier Terraner in den Hauptschaltraum zurück, um die Bildschirme zu beobachten. Noch immer wurden Bilder von der Oberfläche des Planeten gesendet. Überall waren Karduuhls und ihre Hilfsvölker zu sehen. Die Götzen hatten den Rücksturz in den Schwarm offenbar unbeschadet überstanden. Ihre Erregung war jedoch unverkennbar. Das Ereignis war also unerwartet für sie gekommen. Alaska sah, daß sie überall Stellungen errichteten. Sie richteten sich also darauf ein, längere Zeit auf Stato II zu bleiben.
Wahrscheinlich warteten sie jetzt auf Verstärkung.
Schmitt kam in die Schaltzentrale. Er trug den Paradimschlüssel, dessen Strahlungsintensität wieder nachgelassen hatte, auf der Schulter.
Der Cyno warf nur einen kurzen Blick auf die Bildschirme.
„Da toben sie herum", sagte er angeekelt. „Ich kann parapsychische Sendungen aller Art auffangen, auch Funksprüche. Die auf Stato II versammelten Karduuhls haben längst mit ihren Artgenossen Verbindung aufgenommen. Bald werden die ersten Schiffe auftauchen. Im gesamten
Weitere Kostenlose Bücher