0567 - Schwingen des Unheils
Verhandlungspartnern brüskieren möchte. Für welche… nein, besser: für wessen Interessen sprechen Sie?«
»Sie sind also nicht bereit, mit mir zu verhandeln?« fragte Ceroni überrascht.
»Es hängt von Ihrer Legitimation ab.«
Die Ewigen sahen sich an.
Dann ergriff Yhor wieder das Wort.
»Wir sind hier, weil die Alphas in Untätigkeit verharren.«
»Wie der ERHABENE selbst, nicht wahr?«
»Woher glauben Sie das zu wissen?«
»Vielleicht bin ich über viele wichtige Dinge doch besser informiert, als Sie ahnen«, sagte Riker.
Er wußte von Tendyke, daß sich Magnus Friedensreich Eysenbeiß, der sich vor den Ewigen unter der Maske des ERHABENEN verbarg, mit der Benutzung eines Dhyarra-Kristalls 13. Ordnung wohl ein wenig übernommen hatte. Vermutlich war er dem Wahnsinn verfallen, zumindest sprach so einiges dafür. [8]
Seither ruhten die Aktivitäten der Ewigen, die gegen die Erde gerichtet gewesen waren. Es schien, als hätten die Außerirdischen nunmehr einen Führer, der sie nicht führen konnte.
Nicht, daß so ein Umstand Riker, Tendyke oder Zamorra ungelegen gekommen wäre. So hatten sie immerhin eine Atempause, in der sie sich um andere Probleme kümmern konnten.
Dabei ahnten sie nicht einmal, dàß Eysenbeiß seinen Wahnsinn mittlerweile überwunden hatte. Allerdings zu einem hohen Preis… [9]
»Vielleicht hat unsere Zusammenarbeit doch keine so solide Basis, wie wir bisher annahmen«, sagte Ceroni stirnrunzelnd. »Die heutigen Ereignisse und Ihre Worte deuten darauf hin. Wir sollten uns vielleicht… an Ihre Konkurrenz wenden?«
Riker lächelte kühl.
»Erstens: Auf dem Gebiet, das für Sie interessant ist, sind weltweit wir führend. Zweitens: Bei der einzigen ernstzunehmenden Konkurrenz haben Sie sehr schlechte Karten; man kann sich dort immer noch sehr genau an die Aktivitäten Ihres damaligen ERHABENEN Skribent erinnern. Und drittens: Wir haben einen Vertrag!«
Jetzt lächelte auch Ceroni.
»Wollen Sie ernsthaft versuchen, diesen - Vertrag, wie Sie es nennen, vor Gericht durchzusetzen? Ich bin nicht sicher, ob auch nur ein einziges Gericht auf diesem Planeten mit interstellarem Handelsrecht vertraut ist. Und wie wollen Sie dann das gerichtliche Urteil vollstrecken lassen?«
»Mir wird zur Not schon etwas einfallen, um unsere Interessen erfolgreich durchzusetzen. Aber warum sollen wir uns streiten? Wäre es nicht einfacher, wir würden versuchen, uns über die von Ihnen gewünschten Erweiterungen zu einigen, statt im Zorn auseinanderzugehen?«
Aber in diesem Augenblick kam es zu einer unerwünschten Unterbrechung…
***
Zamorra wurde verfolgt. Kaum hatte er die Stadtgrenze von El Paso erreicht, als sich ein Polizeiwagen an ihn hängte.
Die Rotlichter flackerten, und die Scheinwerfer blinkten rhythmisch auf.
Ein Signal, unverzüglich anzuhalten Das aber paßte Zamorra nicht in den Plan. Die Polizei würde ihn nur aufhalten. Zuerst mußte er seinen Auftrag ausführen, danach konnte er sich immer noch mit den Polizisten unterhalten.
Die Schmetterlinge bestärkten ihn in seinen Gedanken. Was er tat, war richtig.
Also ignorierte Zamorra die Stopzeichen des Patrol Cars und gab Gas!
Eine rote Ampel schien ihm geeignet, den Polizei wagen abzuhängen, und in einem riskanten Fahrmanöver jagte er den Cadillac zwischen anderen Wagen hindurch, deren Fahrer gottlob vorsichtig genug waren, weil sie die Sirenen des Patrol Cars gehört hatten.
Die Männer im Polizeiwagen ignorierten das Ampelrot jedoch ebenso, wie Zamorra es getan hatte.
Jetzt versuchten sie, neben den Caddy zu kommen, um ihn in einem Überholmanöver zum Stoppen zu zwingen, aber sie mußten wegen des Gegenverkehrs wieder zurückweichen.
Gleichzeitig tauchte vor dem Caddy ein weiterer Polizeiwagen auf. Er war schleudernd aus einer Seitenstraße geprescht, und seine Bremsleuchten flammten auf, als sich Zamorras Gefährt bedrohlich nahe seinem Heck näherte.
Die Schmetterlinge erteilten Zamorra die Anweisung, das Fahrzeug zu rammen und sich damit freie Bahn zu schaffen.
Doch dazu kam es nicht.
Plötzlich gab der Polizeiwagen wieder Gas, jagte davon…
Um sich plötzlich einfach aufzulösen!
Ein Blick in den Rückspiegel verriet Zamorra, daß auch der Verfolger verschwunden war.
Er ging mit dem Tempo wieder herunter und setzte seinen Weg fort.
Zu dem Hotel, in dem sich die Ewigen aufhielten!
***
Die beiden Beamten der City Police frohlockten schon, als sich ihre Kollegen schwungvoll vor den verfolgten Cadillac
Weitere Kostenlose Bücher