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0567 - Schwingen des Unheils

0567 - Schwingen des Unheils

Titel: 0567 - Schwingen des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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setzten. Die Warnung, daß der Caddy-Fahrer gefährlich sei, nahmen sie nicht ernst.
    Laser? Aus einem Auto heraus?
    Das gab’s in Filmen, nicht aber in Wirklichkeit.
    Sie würden nicht nur den Burschen, sondern auch ein Lob des Sheriffs einkassieren. Dabei war es Zufall, daß ihnen der gesuchte Wagen gewissermaßen vor die Nasen gefahren war.
    Plötzlich beschleunigte der Wagen der Kollegen, um sich Sekunden später… aufzulösen.
    Im nächsten Moment spürten die beiden Insassen des Verfolgerwagens, wie panische Furcht in ihnen aufstieg.
    Eine Furcht, die eigentlich grundlos war!
    Es gab doch nichts, wovor sie sich fürchten mußten!
    Da schrie der Fahrer auf.
    Er hatte im Rückspiegel jemanden gesehen!
    Hinten im Wagen saß ein Mann in dunkler Kleidung, dessen Schlapphut das Gesicht fast verdeckte. Die Augenklappe war dennoch deutlich zu sehen.
    Der Fahrer verriß um ein Haar das Lenkrad.
    »Boyd, hinten sitzt…«
    Policeman Boyd auf dem Beifahrersitz fuhr herum.
    »Was ist los?« schrie er seinen Kollegen an, weil er auf der Rückbank nichts und niemanden sehen konnte, aber die unbestimmte Angst vor etwas Unbegreiflichem, Übermächtigen wurde auch in ihm immer größer.
    Und da befanden sie sich plötzlich nicht mehr in der Stadt!
    Ihr Wagen raste irgendwo draußen außerhalb der City über einen Highway!
    Dröhnendes Lachen hallte durch den Polizeiwagen, untermalt vom wilden Krächzen eines Raben.
    Dann herrschte Stille, nur unterbrochen von Sirenenheulen und Fahrgeräusch des Wagens, und die Männer verspürten auch keine Angst mehr.
    Was blieb, war Ratlosigkeit und Verwirrung.
    Und die Frage, wie sie das ihren Vorgesetzten erklären sollten…
    ***
    Odin machte sich darüber keine Gedanken. Ihm hatte nicht gefallen, daß jemand sein Werkzeug aufhalten wollte, und so hatte er dieses Problem auf seine Weise gelöst.
    Er hatte beide Polizeiwagen aus der Stadt hinaus ›gebracht‹, aber diesmal hatte er darauf verzichtet, weitere Zerstörungen anzurichten. Es ging ja auch nicht gegen die Ewigen.
    Wichtig war, daß Zamorra wieder ungehindert agieren konnte, und ihm jetzt die Bahn freizumachen, war einfacher, als ihn später irgendwo herauszuholen. Das hätte nur Komplikationen ergeben.
    Odin war gespannt darauf, ob Zamorra auch sein Amulett gegen die Ewigen einsetzen würde, wenn es zur direkten Konfrontation kam. Und er war auch gespannt darauf, wie dieses Amulett dann reagieren würde.
    Vielleicht zeigte es dem Einäugigen dadurch, wie es sich verändert hatte…
    ***
    Die beiden Männer fielen in der Stadt kaum auf, und das trotz der auffälligen Kleidung des Träumers, der sich von Kopf bis Fuß in Schwarz gehüllt hatte und sogar schwarze Handschuhe trug.
    Julian Peters lehnte an einer Hauswand, hatte die Augen halb geschlossen und schien vor sich hin zu dösen, doch in Wirklichkeit war er hellwach.
    Mit der Kraft seiner Träume suchte er nach seinen Eltern, und er fand sie voneinander getrennt an zwei verschiedenen Orten in der Stadt.
    Einer dieser Orte veränderte sich ständig.
    Ein Fahrzeug, das sich bewegte?
    Er lokalisierte es und wartete ab, bis der Wagen zum Stillstand kam, dann erst nickte er Yves Cascal zu. »Begleitest du mich, Ombre? «
    Der Farbige nickte. »Wohin geht es diesmal?«
    »Ich weiß es selbst noch nicht.«
    »Wie tröstlich«, murmelte Yves.
    Doch Julian schuf bereits eine neue Traumbrücke, über die er Yves mit sich nahm.
    Julian war vorsichtig und öffnete in seinem Traum zunächst eine Art ›Fenster‹ in die Wirklichkeit. Er wollte sehen, wohin sie diesmal gerieten, ehe sie sich wieder in die Realität hinaus begaben.
    Vor ihnen erhob sich ein großes Hotel. Der Fassade nach schien es zu den luxuriöseren Gebäuden der Stadt zu gehören.
    Vor dem Hotel stand eine ›Stretch‹-Limousine, und gerade betrat ein Mann das Hotel, der wohl dieser Limousine entstiegen war, denn ein Hotelboy schloß eben die Fondtür des Wagens. Im nächsten Moment setzte sich die Limousine wieder in Bewegung und gab die Zufahrt, frei.
    Der Mann war unverwechselbar in seiner Lederkleidung. Er sah aus, als sei er gerade einem Wildwest-Film entsprungen.
    »Tendyke«, murmelte Cascal.
    Julian nickte. »Mein Vater. Na schön, dann wollen wir mal sehen, was er in diesem Gebäude zu tun hat.«
    Im gleichen Moment faßte Yves ihn am Arm und zog ihn herum. »Nicht mehr hinsehen, Peters«, warnte er. »Nicht jetzt - bis ich Entwarnung gebe! Die verdammten Motten sind wieder da!«
    »Schon gesehen. Solange

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