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057 - Das Gespensterschloß

057 - Das Gespensterschloß

Titel: 057 - Das Gespensterschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Randa
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schrecklich.“
    „Daß sie zurückkommen?“
    „Nein, die Umstände, unter denen sie möglicherweise zurückkommen.“
    Wie er sich auch dreht und wendet, es gibt keine Lösung mehr, und das ist es, was ihn vollends verwirrt macht. Er hat teil an einem Geheimnis und kann es niemandem anvertrauen.
    Bernard erschauert, und Martin klopft ihm beruhigend auf die Schulter.
    „Fassen Sie sich, nichts bleibt endgültig tragisch.“
    Wilhelm wartet am Fuß der Treppe. Bernard mustert ihn eine Weile. Immerhin ist er der Stellvertreter von Tristan Derais.
    „Bring uns etwas zu trinken.“
    „Ja, Herr.“
    .Herr’. Er ist also nicht mehr ‚Herr Bernard’, seitdem er in die Geheimnisse des Arbeitszimmers eingedrungen ist. Er gehört zu ihnen.
    „Sie überraschen mich“, sagt Martin.
    „Warum?“
    „Der Ton, den Sie eben gebraucht haben.“
    „Es hat den Anschein, als sei ich hier der Herr.“
    „Der Herr?“
    Tja, wem gehört nun eigentlich das Schloß tatsächlich?
    Bernard wendet sich an Wilhelm: „Wer ist, juristisch gesprochen, der Besitzer dieser Ruinen?“
    „Ich, Herr.“
    „Und wenn ich dir befehlen würde, sie zu verkaufen?“
    „Dann würde ich sie verkaufen, Herr.“
    „Zu einem x-beliebigen Preis?“
    „In meinem Alter, Herr, hat das Geld keinen Wert, keine Bedeutung mehr.“
    „Nenn’ trotzdem einen Preis.“
    Das Gesicht des Alten bekommt einen beunruhigenden, geradezu unheimlichen Ausdruck, und zugleich spürt man, daß er sich berauscht, daß er von innerlicher Freude überwältigt ist.
    „Einen Obolus.“
    „Den Obolus an Charon?“
    „Wer weiß?“
    Er wendet sich um und geht zu einer der Truhen, aus der er eine Flasche Wein hervorholt. Therese hat bereits zwei Gläser gebracht. Martin muß lachen. Er flüstert: „Lassen Sie sich nicht zu sehr beeindrucken. Er ist ein armer Irrer. Hat er Sie etwa mit Scherzen dieses Kalibers kleingekriegt?“
    Inzwischen hat Wilhelm ihre Gläser gefüllt.
    „Auf Ihr Wohl“, sagt Martin.
    Nach einer Weile schaut er auf seine Uhr.
    „Wir werden wohl bald wissen, woran wir sind.“
    Eine Tür knarrt droben auf der Galerie. Bernard und Martin blicken zu gleicher Zeit auf. Es ist Marthe. Sie kommt mit größter Vorsicht die Treppe herunter, um nicht zu stürzen.
    Sobald sie in der Küche angelangt ist, wendet sie sich, ohne Bernard zu beachten, an Wilhelm: „Du hättest die Stufen in Ordnung bringen können, du wußtest doch, daß wir zurückkommen würden.“
    „Jawohl, gnädige Frau.“
    Nie hat sie den Riesen geduzt. Bernard ruft: „Marthe!“
    Sie wendet sich um.
    „Guten Tag, Bernard. Wir wollen warten, bis die andern da sind, dann können wir uns aussprechen. Wer ist dieser Herr?“
    Martin steht auf und verbeugt sich. „Inspektor Martin.“
    „Polizei?“
    Man könnte meinen, sie betrachte Martins Anwesenheit als eine alberne Kinderei. Sie fügt hinzu: „Das passiert nicht zum erstenmal, wir sind es gewohnt, von der Polizei empfangen zu werden. Jedesmal die gleiche Geschichte – es dürfte Ihnen äußerst schwerfallen, von Ihren Befugnissen Gebrauch zu machen. Hat Bernard Ihnen alles erklärt?“
    „Er hat nichts gesagt.“
    Es ist Marthe und doch auch wieder nicht Marthe, sofern Marthe nicht Komplicin der Spaßvögel geworden ist und das Possenspiel weitergeht. Bernard runzelt die Stirn.
    „Ich kann immer noch alles sagen.“
    „Warten Sie wenigstens, bis Djalli da ist.“
    Bisher hat Marthe ihn geduzt und Wilhelm gesiezt. Der Gedanke an Djalli fesselt ihn, sie bedeutet ihm zuviel. Er schaut zur Galerie hinauf, wo eine Tür aufgeht. Marthe wendet sich zum Kamin, ohne die anderen weiter zu beachten.
    Nun ist Jacques an der Reihe. Einen Augenblick bleibt er auf der
    Galerie stehen und schaut sie alle prüfend an. Er lächelt Bernard zu, dann ruft er: „Albertine?“
    „Marthe, wenn es beliebt. Und ich mache dich darauf aufmerksam, daß wir einen Polizisten unter uns haben.“
    „Wirklich?“
    Jacques steigt die Treppe herunter. Bernard bemüht sich, in seinem Auftreten die Verhaltensweise eines der beiden Derais zu entdecken, aber es ist Jacques … und dennoch glaubt er sicher zu sein, daß er es nicht ist. Droben auf der Galerie erscheint Simone in dem Augenblick, da ihr Mann auf Martin zugeht.
    Bernard mustert die junge Frau intensiv, während Jacques zum Inspektor sagt: „Ich vermute, daß Bernard unsertwegen in Sorge war und daß dies der Grund Ihrer Anwesenheit ist. Wir sind wieder vollzählig versammelt.“
    „Herr

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