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057 - Die Tochter des Werwolfs

057 - Die Tochter des Werwolfs

Titel: 057 - Die Tochter des Werwolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Erklärung. Irgendwann hatte er im Unterbewusstsein während der Narkose den Namen des Blutspenders aufgeschnappt, und so war der Albtraum entstanden.
    »Los, fahren wir«, sagte er. »Während meiner Abwesenheit ist doch sicher wieder alles drunter und drüber gegangen. Die Weiber haschen, saufen und empfangen keine Kunden. Die Kerle, die für mich arbeiten, sahnen in die eigene Tasche ab. Na ja, ich werde schon wieder Schwung in den Laden bringen.«
    An diesem Tag brachte er aber noch keinen hinein, es gab eine mächtige Sauferei im Zuhältertreff Crazy Horse .
    Einen Leibwächter hatte Träller-Maxe bereits aufgetrieben, einen hünenhaften Farbigen namens Fred Tschambakye. Henicke ging nun unverzüglich daran, sein Geschäft wieder zu übernehmen.
    Zunächst ging er hinüber ins Crazy Horse , wo er tatsächlich noch zwei von seinen Strichbienen fand. Mit ein paar kräftigen Ohrfeigen machte er ihnen klar, dass jetzt genug gefeiert worden war und der Alltag wieder anfing.
    »Schluckt ein paar Tabletten und seht zu, dass ihr Schotter herbeischafft, sonst kriegt ihr eine Abreibung, an die ihr denken werdet. Jetzt ist Freitagnachmittag, am Montag will ich von jeder mindestens anderthalb Riesen sehen, ist das klar?«
    Ein Riese war ein Tausender.
    »Morgen habe ich meinen freien Tag«, maulte die eine.
    Henicke holte aus, schlug aber nicht zu. »Du hast freie Tage genug gehabt. Ich möchte nicht wissen, wie viele Freier bei euch angerufen haben, während ihr hier herumhängt. Raus, aber dalli!«
    Anschließend informierte sich Henicke beim Geschäftsführer des Crazy Horse über die Einnahmen der letzten beiden Wochen. Das Crazy Horse gehörte ihm, außerdem ein Dutzend anderer Bars, drei Hotels, Anteile an einem Parkhochhaus, zwei Altbauhäuserblocks, fünfzig Prozent eines Supermarkts und ein florierender Autoverleih.
    Sein Hauptgeschäft aber machte Henicke mit seinen Straßenmädchen und Callgirls, mit den drei Spielhöllen, den Massagesalons und Bordellen.
    »Was?«, fuhr Henicke den Geschäftsführer an. »Jede Woche ist ein Riese weniger? Du willst mich wohl für dumm verkaufen, was? Klauen gibt's bei mir nicht, Freundchen, nicht bei King Jürgen. Bis morgen ist das Geld da, oder du warst hier die längste Zeit Geschäftsführer.«
    »Wenn ich dir doch sage, King Jürgen, das Geschäft war wirklich schlechter.«
    »Merk dir, morgen ist die letzte Frist«, entgegnete Henicke drohend.
    Henicke war jetzt richtig in Fahrt. Er fuhr mit Fred, Träller-Maxe und seinem Chauffeur los. Der Chauffeur hielt eine Pistole und ein Schulterhalfter für Henicke bereit. Auch Träller-Maxe und Fred waren bewaffnet. Der Chauffeur war ein neuer Mann. Adi, der Henicke im Stich gelassen hatte, als er niedergeschossen worden war, lag mit zwei gebrochenen Armen im Krankenhaus.
    Das Autotelefon summte, während Henicke zu seinem ersten Etablissement unterwegs war.
    Es war einer seiner Unterweltsfreunde, ein Bankräuber. Er beglückwünschte ihn zur Entlassung aus dem Krankenhaus.
    Henicke hatte den Rest des Tages und fast die ganze Nacht zu tun. Danach wussten alle, dass King Jürgen wieder voll im Geschäft war. Einige Frauen, die seiner Ansicht nach während seines Krankenhausaufenthaltes zu faul gewesen waren, wurden verprügelt, und ein Croupier aus einer der Spielhöllen würde dem Zahnarzt eine Menge Geld hinblättern müssen, weil er ein neues Gebiss benötigte.
    Am nächsten Morgen fuhr Jürgen Henicke in die Kaiserstraße. Im Hinterzimmer einer Bar sprach er mit einem der großen Bosse der Frankfurter Unterwelt. Henickes Gesprächspartner war ein großer, sehr schlanker Mann mit nichts sagendem Gesicht und eiskalten Augen.
    »Du hast keine Ahnung, wer mich und den Wiener-Karli umgenietet hat?«
    Der andere schüttelte den Kopf.
    »Wenn du es nicht weißt, wer soll es denn dann wissen? War es einer aus der Unterwelt?«
    »Nein, auf keinen Fall. Es muss ein Außenseiter gewesen sein. Der Grund dafür ist mir rätselhaft. Ferry ist plötzlich verreist. Er übernahm manchmal Killerjobs, aber nur im Ausland. Wenn er es wirklich gewesen sein sollte, muss ihn jemand bezahlt haben.«
    »Ferry, hm, das glaube ich eigentlich nicht. Ich hoffe, du wirst bald etwas herausfinden. Du weißt, dass ich zwanzigtausend für den Killer und dreißigtausend für seinen Auftraggeber zahle.«
    »Klar, Berliner. Sowie ich etwas höre, erfährst du es. Aber viel Hoffnung kann ich dir nicht machen.«
    Henicke trat ans Fenster und sah zu dem bleichen Mond

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