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057 - Im Banne des Unheimlichen

057 - Im Banne des Unheimlichen

Titel: 057 - Im Banne des Unheimlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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und ich werde die ordnungsmäßigen Schecks ausstellen.«
    Wieder ging der Purpurgekleidete hinaus, um nach einiger Zeit mit zehn Nummernschildern zurückzukommen, die er auf die Bank neben den Gefangenen legte.
    »Hier sind die Nummern. Jetzt will ich Ihnen noch die Bücher bringen ...«
    »Ersparen Sie sich die Mühe«, unterbrach ihn Pawter.
    »Das sind nicht die Nummern, die ich gezogen habe. Ich besitze ein gutes Zahlengedächtnis und irre mich nicht. Ich nehme an, daß dies die Nummern sind, die den von Ihnen bestimmten Gewinnern gehören, und weigere mich, die Schecks auf ihre Namen auszustellen.«
    »Auch gut! Dann werden wir es eben mit einer anderen Methode versuchen müssen. Es gibt noch so etwas wie eine Folter ... Sie zittern schon ein wenig bei dem Gedanken, nicht wahr? Wollen Sie nicht doch lieber nachgeben?«
    »Ich weigere mich.«
    »Gut.« Die Stimme hinter der Maske sank zum Flüstern herab. »Dann werden Sie sich die Folgen selbst zuzuschreiben haben!«

30
    Am Nachmittag traf Betty mit Bullott, Bill Holbrook und Lambert Stone zusammen. Sie erzählte dem Inspektor noch einmal von ihren Träumen, der Kapelle, dem Buch auf ihren Knien, den Chorstühlen, den mönchsähnlichen Gestalten unter den Bannern und dem Mann im Purpurgewand, der sie angesprochen hatte.
    »Erinnern Sie sich nicht, was mit dem Buch geschah?« fragte Bullott.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Würden Sie den Ort wiedererkennen?«
    »Ja, ich glaube. Wissen Sie denn, wo es gewesen sein könnte? War es nicht doch nur ein Traum?«
    »Sie können jede Wette eingehen, daß es keiner war«, mischte sich jetzt Bill Holbrook ein. »Miss Carew, der Inspektor möchte, daß Sie heute nacht mit uns kommen.«
    »Wohin?« fragte sie überrascht.
    »Nach Devonshire.«
    »Warum nach Devonshire?«
    »Meine Liebe, ich glaube, du solltest es tun«, sagte Lambert Stone. »Ich habe genug von diesen Herren gehört, um überzeugt zu sein, daß deinem Vater Gefahr droht.«
    »Meinem Vater?« stieß sie hervor. »Wen meinst du?«
    »Ich meine den Mann im Purpurgewand. Mr. Bullott hat in Erfahrung gebracht, daß die Prioren von Ragusa ihr Hauptquartier in Dartmoor haben.«
    Plötzlich entsann sie sich des Abenteuers, das sie und Laffin damals im Moor gehabt hatten.
    »Oh, jetzt erinnere ich mich!« rief sie. »Auf der Heide von Dartmoor haben wir die beiden Mönche getroffen, und die Stimme - die Stimme des Mannes, der unser Auto aufhielt - war die von Bruder John.«
    Sprunghaft erzählte sie ihre Erlebnisse in jener stürmischen Nacht.
    »Ja, Sie waren in der Nähe der Priorei«, bestätigte Bullott. »Jemand muß dort krank gewesen sein. Erst danach ist der Doktor auf die Idee gekommen, Sie in einem grünen Kleid in ein Schaufenster zu setzen. Das habe ich herausgebracht.« Seine Augen blitzten vor Erregung. »Hören Sie, wie sich alles abgespielt hat! Leiff Stone war der Kranke, und der Doktor mag bei jenem Besuch sein Vertrauen gewonnen haben. Ihr Bruder ist ein wenig mystisch veranlagt, nicht wahr, Mr. Stone?«
    »Ja, gewiß, er hatte immer seine Visionen«, sagte Lambert Stone. »Laffin muß ihn über einen Traum sprechen gehört haben, nach dem er einen Boten des Alls in Gestalt eines rothaarigen Mädchens in einem grünen Gewand erwartete. Vielleicht spielte auch das Schaufenster, die grüne Jadevase und die einzelne rote Rose in diesem Traum eine Rolle.«
    »Jedenfalls hat Laffin«, folgerte Bullott weiter, »gleich erkannt, daß sich ihm da eine Gelegenheit bot, aus dem mystischen Glauben des Großpriors Nutzen zu ziehen. Darauf hat er seinen Plan aufgebaut und seine Vorbereitungen getroffen. - Holbrook, erinnern Sie sich an die Inserate in den ›Kleinen Anzeigen‹ der ›Times‹, die ich Ihnen zeigte? Es war darin von einem ›Pung‹ und dem ›Grünen Drachen‹ die Rede. Das war jedenfalls eine Mitteilung Laffins an einen Spießgesellen, vielleicht an jemanden in der Priorei. Leiff Stone wurde daraufhin nach London gelockt und zu dem Laden geführt, in dessen Schaufenster Miss Carew saß. Die ›Botschaft‹, die ihm übergeben wurde, dachte der jungen Dame jedoch noch eine weitere Rolle zu. Deshalb bemächtigte man sich ihrer Person. Bitte, Miss Carew, strengen Sie sich an, sich möglichst genau an das zu erinnern, was Bruder John zu Ihnen sagte, als er Sie im Theater aufsuchte.«
    »Er fragte mich, ob ich die Dame sei, die im Schaufenster gesessen habe, und ob ich mit Dr. Laffin verwandt sei«, antwortete Betty.
    »Dann wußte Bruder John

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