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0570 - Die Stimmen der Qual

Titel: 0570 - Die Stimmen der Qual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wirkte allerdings recht verkümmert.
    Warum sehe ich zuerst auf die Hände, obwohl vor allem der Kopf der eines Exoten ist, dachte der eine Wissenschaftler.
    Der Schädel war birnenförmig und wies mit der Spitze nach unten. In dem breiten Schädel saßen zwei zweigeteilte Facettenaugen, die unbeweglich starrten. Darunter lagen zwei vertikal angeordnete Schlitze, die sich öffneten und schlossen - es konnte keinen Zweifel darüber geben, daß es sich um Atemorgane handelte. In der sehr schmalen Kinnpartie befand sich der vorgewölbte Mund, der halb geöffnet war und zwei Reihen kräftiger Zähne zeigte.
    Die Besonderheit des Kopfes waren jedoch zwei Hautlappen, die an den geschwollenen Kamm eines kampfbereiten Hahnes erinnerten - nur daß der Fremde eben zwei Stück davon besaß.
    Sonst war der Schädel blank.
    Von seinem Körper war nichts zu sehen, weil er mit einer blaßroten Kombination bekleidet war. Aber immerhin konnte man erkennen, daß die Beine dick und stämmig waren und die Hälfte der gesamten Körpergröße beanspruchten. Die Stellung der Arme ließ vermuten, daß sie, wie beim Menschen, durch ein Gelenk in Ober- und Unterarme geteilt waren.
    Während die beiden Wissenschaftler noch in seine Betrachtung vertieft waren und einen unzusammenhängenden Redeschwall auf ihn losließen, rief der Fremde plötzlich etwas in einer fremden Sprache und rannte davon.
    Er kam jedoch nicht weit. Noch bevor er die Treppe erreichte, wurde er plötzlich durch eine unsichtbare Kraft in die Höhe gehoben und in der Schwebe gehalten.
    Die Wissenschaftler ließen ihre Paralysatoren wieder sinken, als sie sahen, daß Gucky in der Kommandozentrale materialisiert war.
    Sie konnten sich denken, daß der Mausbiber den Fremden mittels seiner telekinetischen Fähigkeit in der Luft schweben ließ.
    „Hier geblieben!" hörten sie Gucky rufen. „Wir wollen doch Freunde werden!"
     
    11.
     
    Takvorian und Ribald Corello haben eines gemeinsam - das sind ihre kindlich wirkenden Gesichter, dachte Irmina Kotschistowa.
    Der Vergleich war jedoch ziemlich gewagt. Die Ähnlichkeit der Gesichter konnte wahrscheinlich nur einer Frau auffallen.
    Jeder Mann würde in Corello einen kaum 1,30 großen Menschen mit einem überdimensionalen Schädel, der zwei Fünftel der gesamten Größe beanspruchte, sehen. Das handtellergroße Gesicht in dem mächtigen, kahlen, mit blauen Äderchen durchzogenen Schädel würde ihm nicht so sehr ins Auge stechen.
    Und Takvorian war dagegen auf den ersten Blick als Zentaur zu erkennen, mit hellblauem Fell auf dem Pferdekörper und einem zierlichen menschlichen Oberkörper, dessen Haut von gleicher Farbe war. Von seinem kindlichen Gesicht dagegen war nicht viel zu sehen, denn es lag eingebettet zwischen schulterlangem Haupthaar und einem etwa zehn Zentimeter langen Kinnbart. Im Gegensatz zu Schweif und Mähne, die von ockergelber Farbe waren, besaß das Haar der menschlichen Hälfte den hellblauen Farbton der Haut.
    Takvorian kam in den Gemeinschaftsraum auf Deck 4 getrabt, in dem sich die anderen Mutanten mit Reginald Bull und Galbraith Deighton versammelt hatten. Er streckte die Arme seitlich und schüttelte seinen Pferdekörper, daß das Wasser nach allen Seiten davonsprühte.
    „Wir mußten durch den Schneesturm", erklärte er, „weil man im HÜ-Schirm keine Strukturschleuse öffnen wollte, die groß genug für die Space-Jet gewesen wäre."
    Hinter ihm kam Ribald Corello auf seinem Trageroboter hereingeschwebt. Er nickte mit seinem riesigen Kopf kaum merklich in Bulls und Deightons Richtung und fragte: „Wird hier Kriegsrat gehalten, oder sind die Helden bloß müde?"
    „Wohl von beidem etwas", meinte Bull. Er klärte Corello und Takvorian kurz darüber auf, was bisher geschehen war. Er beendete seinen Bericht mit den Worten: „Wir haben den Fremden im angrenzenden Aufenthaltsraum untergebracht und mit drei aneinandergekoppelten Translatoren allein gelassen. Lloyd und Gucky halten ihn unter Beobachtung. Er verhält sich ruhig, solange wir ihn allein lassen. Aber wenn er einen von uns zu sehen bekommt, nimmt er sofort Abwehrstellung ein."
    „Er dürfte ahnen, daß wir es gut mit ihm meinen", fügte Deighton hinzu; Fellmer Lloyd nickte bei diesen Worten bestätigend, „aber seine Scheu vor uns ist größer als die Vernunft. Er scheint sich mit der Existenz von Fremdwesen einfach nicht abfinden zu können."
    „Ganz so ist es nicht", widersprach Gucky. „Er hat schlechte Erfahrungen mit den Kampfrobotern

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