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0570 - Die Stimmen der Qual

Titel: 0570 - Die Stimmen der Qual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bangst um ihr Leben! Denn du hast erkannt, daß ihre Mentalität keineswegs so schrecklich ist, wie es ihr Aussehen vermuten läßt. Sie haben dein Leben geschont, obwohl sie Gelegenheit hatten, es dir zu nehmen. Sie haben dich gut behandelt, obwohl sie dazu eigentlich keine Veranlassung hatten.
    Sie brachten dich in diesen Raum und stellten jene drei Geräte auf, die der Verständigung dienen sollten. Das hast du nicht gleich erkannt, Heydrac Koat. Am Anfang hast du geglaubt, es seien Mordmaschinen, die dich töten sollten. Das hast du deshalb vermutet, weil du die Fremden für grausam hieltest. Selbst als Geräusche aus den drei Geräten kamen, glaubtest du noch, man wolle dich mittels Schall töten.
    So etwas gibt es, denn auch die Asporcos haben Versuche in dieser Richtung getan. Du gerietest in Panik, deine Wut ließ dich die Beherrschung verlieren, und du verfluchtest und beschimpftest die Geräte, die doch nur Werkzeuge ihrer Erbauer waren.
    Und das war gut - das vermutest du zumindest, Heydrac Koat.
    Denn als dich wieder einer der Fremden besuchte und zu dir sprach, gaben die drei Geräte wieder Laute von sich, von denen alle auf der schmerzfreien Frequenz lagen und von denen einige für dich sogar verständlich waren. Da erkanntest du den Sinn dieser Geräte.
    Sie sollten deine Sprache in die Sprache der Fremden übertragen und umgekehrt.
    Plötzlich wurde dir die Möglichkeit gegeben, dich mit den Fremden zu unterhalten. Aber bevor du davon Gebrauch machen konntest, zog sich dein Besucher wieder zurück.
    Jetzt bist du schon eine geraume Zeit allein. Du weißt nun, daß die Fremden nur kamen, um Kontakt mit dir aufzunehmen. Aber als sie deine Abneigung erkannten, zogen sie sich schnell wieder zurück. Wie solltest du ihnen bisher klarmachen, daß du eigentlich nicht Furcht vor ihnen und Haß gegen sie empfindest, sondern daß du nur den Kontakt ablehntest, um sie zu schützen?
    Zugegeben, du bist dir selbst nicht ganz klar über deine Haltung, Heydrac Koat, denn die Stimmen der Qual sind nun mit solcher Intensität in deinem Geist, daß deine Sinne ständig wie umnebelt sind.
    Du kannst nur hoffen, daß die Fremden wiederkommen, und daß du die Kraft besitzt, zu ihnen zu sprechen.
    Da kommen sie!
    Alle. Fast jeder der Fremden hat eine andere Gestalt, sie sind klein, groß, dünn, breit, tragen verschiedene Gewänder; ein Wesen hat vier Beine, das andere einen fast durchscheinenden Körper.
    Du bist jetzt bei ihrem Anblick ganz ruhig. Du läßt sie herankommen und spürst ein Prickeln in den Kämmen, das von der Spange auszugehen scheint.
    Eines der Wesen tritt vor. Es hat zwei Arme und zwei Beine wie du, ist breiter gebaut als einige andere, besitzt eine blasse Haut, und seine Schädeldecke ist von einem roten Flaum bedeckt. Diese Farbe scheint das Erkennungszeichen dieses Wesens zu sein, deshalb versuchst du, deinem Körper die gleiche Farbe zu geben.
    Aber das gelingt dir nicht. Die Farbskala deines Körpers reicht nicht bis in dieses tiefe Rot.
    Vielleicht kannst du dem Wesen dort, mit den vier Beinen und dem langgestreckten waagrechten Körper ein Farbzeichen geben.
    Sein massiger Rumpf ist von hellblauer Farbe. Das liegt dir, denn blau beherrschst du perfekt. Du gibst das Farbzeichen, aber der Vierbeiner versteht es offensichtlich nicht; er zeigt keine Reaktion.
    Das Wesen mit dem roten Kopfflaum deutet nun auf sich. Sein Mund öffnet sich, und ein fast schmerzhaft tiefer Ton kommt heraus.
    „... Reginald Bull", übersetzen die drei Geräte.
    Das Rotflaumwesen deutet nun auf den Artgenossen neben sich, gibt einen dumpfen Ton von sich, und du hörst es aus dem Gerät mit klarer Stimme klingen: „Galbraith Deighton."
    Und das verstehst du, Heydrac Koat!
    Du legst beide Hände auf die Brust und rufst: „Mein Name ist Heydrac Koat. Ich stamme vom Volk der Asporcos. Ich bin ein Asporco. Ich muß euch warnen..."
    Weiter kommst du nicht, deine Stimme versagt.
    Die Stimmen der Qual hindern dich am Sprechen.
    Später stellt sich heraus, daß die Stimmen der Qual schwächer werden und sich raunend im Hintergrund deines Geistes aufhalten.
    Du kannst sprechen und denken, wie es dir beliebt. Aber jedes Mal, wenn du deine Warnung aussprechen möchtest, versagt es dir die Stimme.
    „Denke an dein Volk, Heydrac Koat!" ertönt der Wunsch der Fremden aus den Übersetzungsgeräten.
    Du kannst diesem Wunsch nachkommen, Heydrac Koat, du kannst über die Asporcos sprechen. Es fällt dir überhaupt nicht schwer, dein

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