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0570 - Satans Schergen

0570 - Satans Schergen

Titel: 0570 - Satans Schergen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mir?«
    Hinter ihm wollte Mostache etwas sagen, aber der Krawattenträger hob die Hand und machte eine schnelle Bewegung.
    »Etwas zu trinken für mich und Monsieur Berenger«, bestellte er. »Auf meine Rechnung.«
    Mostache schlurfte zur Theke zurück. »Geht das schon wieder los«, murmelte er verdrossen. »Ich sollte der Kneipe wieder ihren alten Namen geben. Seit sie ›Zum Teufel‹ heißt, taucht der alte Knabe immer öfter hier auf und vergrault mir die Gäste…«
    Der Schwarzgekleidete grinste diabolisch. »Der Name Ihres Lokals ist für mich wie eine Einladung, Mostache. Er gefällt mir. Nur dieser geschnitzte Holzkopf über der Tür ist doch etwas weltfremd. Den sollten Sie mal überarbeiten lassen.«
    Mostache brummte: »Wie wäre es mit etwas Echtem? Vielleicht mit Ihrem Schädel, Freundchen?«
    Der Mann in Schwarz grinste nur, dann wies er auf den Stuhl ihm gegenüber. »Nun setzen Sie sich schon, Robespierre. Das Ermitteln auf eigene Faust, war das nicht Ihre Idee?«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, wich Berenger aus. »Ich weiß nicht mal, wer Sie sind. Vielleicht haben Sie die Güte, sich erst vorzustellen, ehe wir dieses Gespräch überhaupt beginnen. Außerdem will ich endlich wissen, woher Sie mich kennen.«
    »Ich komme direkt aus Paris«, sagte der Fremde. »Wie groß ist Ihr Einfluß auf die anderen kataphiles? Er scheint immerhin groß genug zu sein, daß einige von ihnen jetzt nach jenem zu suchen begonnen haben, der Anguille tötete.«
    »Davon weiß ich nichts.«
    »Sie sollten Ihre Freunde von diesem törichten Vorhaben abbringen. Und Sie sollten auch selbst nichts unternehmen. Die Sache ist eine Nummer zu groß für Sie.«
    Hinter der Theke räusperte sich Mostache. »Was trinken Sie denn, Monsieur Berenger?«
    »Nichts, was dieser namenlose seigneur bezahlt.« Er wandte sich ab und strebte zur Tür.
    »Wie Sie wollen, Robespierre«, sagte der Schwarzgekleidete. »Dennoch sollten Sie meinen Rat beherzigen. Es ist zu gefährlich - für Sie und Ihre Freunde. Sie wissen nicht, auf was Sie sich einlassen. Pfeifen Sie sie zurück, ehe es weitere Tote gibt. Vielleicht hören die kataphiles eher auf Sie als auf mich. Warten Sie ab und lassen Sie mich die Angelegenheit bereinigen.«
    Wortlos verließ Berenger die Schankstube und ging zum Wagen, um seine Reisetasche zu holen.
    Hinter dem Scheibenwischer steckte ein Zettel.
    Warum wollen Sie nicht auf mich hören?
    Berenger knüllte das Papier zusammen und warf es in eine der zahlreichen Pfützen. Er nahm die Reisetasche aus dem Kofferraum.
    Als er wieder zum Haus gehen wollte, glaubte er seinen Augen nicht trauen zu dürfen.
    Hinter dem Scheibenwischer steckte ein Zettel!
    Berenger zupfte ihn ab. Das Papier war feucht, riß aber erstaunlicherweise nicht. Im Licht der Straßenbeleuchtung sah Berenger die Knitterfalten, die entstanden waren, als er eben des Zettel zerknüllt hatte.
    Ein Blick zur Pfütze verriet ihm, daß dort kein zusammengeknülltes Papier mehr schwamm!
    Die Schrift hatte sich verändert!
    Folgen Sie meinem Rat, wenn Sie verhindern wollen, daß es weitere Tote gibt. In den Katakomben beginnt das Sterben. Böses ist erwacht.
    Berenger schluckte.
    »Wie, zum Teufel, macht der das?« stieß er hervor. »Das gibt’s doch gar nicht!«
    Verärgert kehrte er ins Lokal zurück und trat an den Tisch des Fremden. Er legte ihm das nasse Papier vor.
    »Ich mag solche eigenartigen Scherze nicht«, grollte er. »Sagen Sie mir endlich, wer Sie sind. Außerdem - woher wußten Sie, daß ich hier in diesem kleinen Dorf bin?«
    »Das war eher Zufall. Ich muß zugeben, daß ich nicht mit Ihrem Hiersein gerechnet habe, Robespierre. - Sie sollten auf sich acht geben. Ihr Namenspatron geruhte seinen Kopf zu verlieren - auf recht endgültige Weise. Meiden Sie in der nächsten Zeit die Katakomben.«
    Berenger wandte sich ab. »Wenn dieser Herr länger hier verweilt, bringen Sie mir doch bitte ein paar belegte Brote aufs Zimmer. Ich bin an dieser befremdlichen Gesellschaft nicht länger interessiert.«
    »Verzeihung, Monsieur.« Mostache zuckte mit den Schultern. »Es gibt leider Gäste, die ich mir nicht aussuchen kann. Sie suchen eher mich aus - oder besser, sie suchen mich heim. Nehmen Sie die Speisekarte mit. Sie brauchen sich nicht mit belegten Broten zu begnügen. Geben Sie mir vom Zimmertelefon aus durch, was Sie möchten.«
    Berenger nickte und verschwand die Treppe hinauf nach oben.
    Der unheimliche Gast grinste und kam ebenfalls zur

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