0570 - Satans Schergen
Seidenanzug und mit feuerroter Krawatte.
»Der hat mir gerade noch gefehlt«, murmelte Mostache frustriert.
Catalyst wandte sich um. »Sie können nur in einer der drei Kammern rechts verschwunden sein. Aber sie müssen doch mitbekommen haben, daß wir kehrt gemacht haben. Warum haben sie sich dann nicht gerührt?«
***
Er ging zurück, um mit der Sturmlampe jede der Kavernen auszuleuchten und nach Troubadour und Blondie zu schauen…
Und prallte gegen eine Steinwand!
»Das gibt’s doch nicht!« stieß er hervor. »Jetzt ist diese verdammte Mauer hier!«
»Wie bitte?« ächzte Caligula.
Er und Griveton kamen heran.
»Das ist doch unmöglich«, sagte Griveton. »Wir sind gerade erst hier durch gegangen. Diese Mauer kann überhaupt nicht existieren!«
»Sie verfolgt uns«, sagte Catalyst düster.
»Du spinnst wirklich«, wiederholte Caligula seine Behauptung von vorhin.
Catalyst schnüffelte. Er versuchte Schwefelgeruch festzustellen. Aber da war nichts.
»Jemand will uns zum Narren halten«, behauptete Griveton. »Vielleicht werden wir hypnotisiert, oder so etwas. Anders kann ich mir das hier nicht erklären.«
»Wir müssen hinter die Mauer gelangen«, sagte Caligula. »Egal, wie. Notfalls müssen wir sie durchbrechen. Wie, weiß ich zwar noch nicht, aber zur Not beschaffen wir uns eben Werkzeug.«
»Troubadour und Blondie sind vermutlich hinter der Mauer«, erinnerte Catalyst. »Mit etwas Pech sitzen sie da jetzt fest.«
»Ein Grund mehr, die Mauer zu umgehen«, knurrte Griveton verbissen. »Also los. Rechts in den Querstollen, und dann…«
Der Querstollen war nicht mehr passierbar. Auch dort gab es von einem Moment zum anderen eine massive Mauer aus großen Kalksteinen!
»Ich glaub' das einfach nicht!« schrie Catalyst und hieb mit der Faust gegen die Steine. Er schürfte sich die Haut daran auf. »Das ist doch völlig verrückt! Ich will hier ‘raus! Sofort!«
Er stürmte davon, und die Sturmlampe schwenkte so wild hin und her, daß das Licht flackerte.
»Paß auf«, unkte Caligula. »Gleich knallt er da vorn auch gegen eine Mauer. Und dann sitzen wir hier fest.«
Nicht, daß sie damit den Teufel an die Wand malte…
***
Zamorra schüttelte den Kopf. »Jede Menge Skelette, aber kein Fall, in dem es zu einer Teilskelettierung kam. Na schön, es hätte ja sein können.«
»Wir hätten uns eigentlich auch daran erinnern müssen«, sagte Nicole. »Solche Dinge vergißt man doch nicht!«
»Es hätte ja eine Aktion sein können, an der nicht wir selbst, sondern jemand von unseren Freunden und Mitstreitern beteiligt gewesen war. Mittlerweile nehmen wir ja auch deren Erkenntnisse und Erlebnisse mit übersinnlichen Mächten mit ins Archiv auf. Wir müssen nicht unbedingt etwas davon wissen, weil ja auch Raffael oft mit den Computern arbeitet.«
Nicole begann damit, die Dateien zu schließen und die laufenden Programme zu beenden.
»Jedenfalls keine eindeutige Zuordnung möglich«, sagte sie. »Dutzende von Einzelfällen, aber kein gemeinsamer Nenner, schon gar nicht in Verbindung mit dem Stichwort Amun-Re. Wir müssen also gewissermaßen ins kalte Wasser springen.«
»Und uns nur auf das verlassen, was die kataphiles und die Polizei über diese Sache wissen. Schade, daß wir in Paris keine so guten Verbindungen zu Polizei und Staatsanwaltschaft haben wie in Lyon.« Zamorra erhob sich von seinem Sitz. »Hoffentlich hindern sie uns nicht daran, etwas zu unternehmen.«
»Wer? Die kataphiles? Ich meine -die anderen dieser merkwürdigen Leute, nicht Berenger. Aber der wird kaum für alle sprechen.«
»Ich meine eher Polizei und Staatsanwaltschaft. Schließlich ist es verboten, sich in den Katakomben herumzutreiben. Uns wird aber nichts anderes übrig bleiben, um uns die Sache aus der Nähe anzusehen.«
»Wir dürfen uns eben nicht erwischen lassen.« Nicole zuckte mit den Schultern. »Wie werden wir nun Vorgehen? Wann fahren wir?«
»Wir reden morgen erst noch mit Berenger und schließen uns ihm dann an. Schade, daß wir in Paris keine Regenbogenblumen haben. Durch die Transportmöglichkeit dieser magischen Pflanzen wäre es ein Katzensprung, dorthin zu gelangen. So aber müssen wir fahren. Entweder mit dem Auto, oder von Lyon aus mit dem TGV.«
Nicole schaltete die Computer aus.
Es war der Moment, in dem das Telefon klingelte.
***
Der Mann mit der roten Krawatte sah Berenger an.
»Robespierre?«
Berenger zuckte unwillkürlich zusammen.
»Wer sind Sie?« fragte er. »Was wollen Sie von
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