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0570 - Satans Schergen

0570 - Satans Schergen

Titel: 0570 - Satans Schergen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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versucht hatte. Zamorra befürchtete, all das würde Berenger nur unnötig verwirren…
    Sie nahmen Zamorras BMW Nicole hatte sich standhaft geweigert, ihren '59er Cadillac durch Paris' Straßen zu manövrieren. Weniger, weil sie den Straßenkreuzer für zu groß und zu breit für die vielen kleinen Gassen hielt, sondern weil sie das Verkehrsverhalten ihrer Landsleute nur zu gut kannte. Sie war keinesfalls begeistert von den Gedanken, daß ihr jemand unbeabsichtigt Beulen und Schrammen in ihr liebstes Spielzeug fahren mochte und das dann vermutlich auch noch als absolute Bagatelle abtat.
    Bei profaneren Vehikeln vom Typ »Schlagloch-Suchgerät« wie einem Renault 5 oder einem VW Golf hätte sie ein paar Dutzend Beulen und Schrammen überhaupt nicht gestört. Der Cadillac indessen war ein sorgsam gepflegter Oldie und entsprechend wertvoller als die Kleinwagen-Massenware.
    Also mußte Zamorra seinen geleasten 740i für die obligatorischen kleinen Parkplatzrempeleien in der Metropole opfern.
    Sie kamen zügig voran. Die Autobahn war weitgehend frei, weil die meisten Franzosen die mautpflichtigen Schnellstraßen vorwiegend den Touristen, namentlich den deutschen, überließen und derzeit aber keine Tourismus-Saison war.
    Irgendwann übernahm Nicole, die den BMW lenkte, die Führung, weil es ihr ein wenig zu langsam voranging. Sie ließ sich erst am Ziel wieder von Berenger überholen und leiten. Nach etwas über vier Stunden waren sie in Paris, und nach einer weiteren Stunde Stadtverkehr parkten sie vor dem Haus, in dem Berenger wohnte.
    »Sie heizen aber ganz schön«, brummte Berenger. »Dabei fahre ich ungern schnell. Ich hätte fast den Motor zum Kochen gebracht.«
    Nicole hob die Brauen und zuckte dann mit den Schultern. Berengers Peugeot war ein schon recht betagtes Modell.
    »Sie hätten ruhig langsam fahren können«, erwiderte sie. »Warum haben Sie sich drängen lassen? Wir sind es eben gewöhnt, etwas zügiger voran zu kommen, aber wir hätten uns Ihnen sicher angepaßt.«
    Berenger verdrehte die Augen. »Sie zogen vorbei und zischten so schnell davon, daß ich fürchten mußte, Sie zu verlieren.«
    Nicole winkte ab. Mit ihrem manchmal recht schnellen Fahrstil war sie schon öfters angeeckt.
    »Was denken Sie, wie wir jetzt Vorgehen sollten?« wechselte Zamorra das Thema. »Es wäre sicher nicht schlecht, wenn Sie uns zeigen könnten, wo der Tote gefunden wurde.«
    »Es liegt zu lange zurück«, raunte Nicole dem Dämonenjäger so leise zu, daß Berenger es nicht hören konnte. »Was versprichst du dir davon?«
    »Ich wollte keine Zeitschau mit dem Amulett durchführen«, erklärte er leise. »Ich will mir den Ort nur näher ansehen.«
    Mit der Zeitschau meinte er die Möglichkeit, in die Vergangenheit zu sehen. Merlins Stern, Zamorras Amulett, ließ sich entsprechend steuern. Aber seit einiger Zeit bedurfte diese temporäre Kraft einer wesentlich größeren Anstrengung des Benutzers als früher.
    Allerdings hatte auch früher schon die »magische Grenze« - magisch im wahrsten Sinne des Wortes - bei etwa vierundzwanzig Stunden gelegen. Was darüber hinaus ging, war vom Aufwand her praktisch unrentabel.
    Mittlerweile war dieser Zeitraum erheblich geschrumpft…
    Hinzu kam noch etwas anderes. Das Amulett hatte sich verändert, seit es der Ase Odin in der Hand gehabt hatte. Er hatte es Zamorra gestohlen, und erst das magische Wesen Taran hatte es zurückgebracht. Seither aber war Merlins Stern keine Scheibe mehr, sondern - eine Kugel ! [3]
    Welche Auswirkungen das auf die anwendbare Magie der ehemaligen Zauberscheibe hatte, stand noch nicht fest. Taran hatte sich dazu nicht weiter geäußert. Nur eins war klar, die Zeitschau funktionierte mit der Kugel nicht…
    Vor dem Haus befand sich ein Kiosk. Routinemäßig ergriff Berenger eine Zeitung - gerade frisch am Nachmittag erschienene und fast druckfeuchte »Abendzeitung« - und wurde blaß.
    »Was ist los?« fragte Nicole.
    »Heute morgen wurde ein weiterer Toter gefunden. Merde!«
    Nicole pflückte ihm die Zeitung aus der Hand und breitete sie auf der Motorhaube des BMW aus.
    Der Artikel war recht eindeutig. Diesmal hatte man den »Zustand« der Leiche erwähnt und verwies auch darauf, daß der erste Fund ebenso ausgesehen hatte: zur Hälfte skelettiert.
    Das, was in den Tiefen der Katakomben hauste, hatte ein neues Opfer gefunden…
    ***
    »Wir könnten uns mit der Polizei in Verbindung setzen und uns den Toten zeigen lassen«, überlegte Nicole. »Vielleicht

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