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0570 - Satans Schergen

0570 - Satans Schergen

Titel: 0570 - Satans Schergen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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reichte, um ihm von einem Moment zum anderen jede Lust zu nehmen. Er hatte doch wirklich für ein paar Minuten ernsthaft geglaubt, sie hätte sich für ihn entschieden.
    Er war ein Narr gewesen!
    Ihr ging es nur um Sex, um nacktes, fleischliches Vergnügen. Mit wem, war ihr völlig egal!
    Aber ihm nicht.
    Er zog sich wieder an.
    Blondie sprang auf und wollte ihn daran hindern. »He, bist du verrückt?« gurrte sie. »Wir haben doch noch Zeit. Sie werden uns schon nicht stören.«
    »Aber du störst mich!«
    Er schloß den Gürtel seiner Hose und ging an dem nackten Girlie vorbei, um nach seiner Lampe zu greifen.
    Aber etwas stimmte nicht.
    Das Licht war schwächer geworden, von einem Moment zum anderen!
    Die Lampe flackerte jedoch nicht. Der Docht bekam noch genug Öl.
    »Was ist mit den Lampen los?« wunderte sich jetzt auch Blondie.
    »Was sagtest du?« fragte Troubadour zurück. Weniger aus Interesse an einem Gespräch, sondern, weil Blondie so seltsam leise gesprochen hatte. So, als befände sie sich in einem anderen Raum - oder sehr weit fort.
    Ihre Antwort jetzt war noch leiser.
    »Ich verstehe dich nicht!« fauchte er unmutig. »Wenn du was willst, dann sprich laut und deutlich, daß ich es auch hören kann!«
    Noch während er sprach, stutzte er. Seine eigene Stimme kam ihm weit entfernt und leise vor…
    Das Licht veränderte sich noch mehr! Und auch der Schall seiner Stimme veränderte sich!
    Troubadour begann an seine Sinne zu zweifeln. Ließen etwa seine Seh- und Hörkraft nach?
    »Was geht hier vor?« schrie Blondie so laut, daß er es trotz der seltsamen Umstände noch hören konnte. »Troubadour, wir müssen hier ‘raus!«
    Er nickte. Etwas Unheimliches geschah, das nicht zu begreifen war. Plötzlich mußte er an Anguille denken, der oben vor dem stillgelegten Eisenbahntunnel aufgefunden worden war - zur Hälfte skelettiert!
    Hatte dieses Unheimliche, das er jetzt spürte, Anguille getötet?
    Er hielt seine Lampe schon in der Hand, schwenkte sie herum und wollte in den Gang zurückkehren.
    Nur funktionierte das nicht ganz so, wie er es beabsichtigt hatte.
    Er hatte den Eindruck, sich plötzlich durch eine zähflüssige Masse zu bewegen, die ihn umgab wie Sirup und dabei immer fester wurde.
    Die Lampe knallte gegen Stein und wurde ihm aus der Hand geprellt. Das Glas zerbrach, und Öl floß aus und geriet sofort in Brand. Unwahrscheinlich schnell sprang das Feuer auf.
    Er vernahm einen spitzen Schrei, der die Tonleiter hinaufraste und schließlich unhörbar wurde.
    Er konnte sich nicht mehr bewegen.
    Sehen und Hören konnte er auch nicht mehr. Alles war vorbei…
    ...verlosch... versank im Nichts...
    ***
    Auf leisen Sohlen huschten düstere Gestalten durch die dunklen Korridore. Ihre Bewegungen waren rasch, und die Lichtlosigkeit störte sie nicht. Sorgsam schirmten sie ihre Gedanken ab, um nicht von jenem aufgespürt zu werden, der suchend durch die Stollen geisterte.
    Blitzschnell faßten sie zu und nahmen mit, was ihnen nun gehörte…
    ***
    Blondie hatte ihren Katakomben-Namen seinerzeit nicht nur ihrer Haarpracht wegen gewählt, sondern auch wegen ihrer Vorliebe für die Musik-Band gleichen Namens, die vor Jahren mal populär gewesen war. Nun wich Blondie mit einem schrillen Aufschrei zurück, der alles andere als melodisch klang.
    Das auslaufende Öl von Troubadours zerstörter Lampe breitete sich blitzschnell in der kleinen Kammer aus…
    Doch es erlosch schnell wieder und schuf absoluter Dunkelheit Raum.
    Aber in den wenigen Sekunden, in denen Blondie wieder halbwegs hatte sehen können, hatte sie Troubadour erblickt, dessen Bewegungen immer langsamer wurden…
    Und dann war er in die Kalksteinwand eingedrungen!
    Er verschwand in der massiven Wand!
    Da war noch etwas. Sekundenlang glaubte Blondie zu sehen, wie etwas aus der Wand hervordrang und irgendwie nach Troubadour zu greifen schien. Ihr war, als glitte er nicht von selbst in die Wand, sondern werde von etwas hineingezogen…
    Sie schrie und kreischte und wich vor den ersterbenden Flammen zurück. Das Feuer fand keine Nahrung mehr, weil das Öl verbrannt war, und alles um Blondie versank in Schwärze.
    Und dann gab etwas hinter ihrem Rücken nach, hüllte sie einen Augenblick lang ein und gab sie wieder frei. Dabei schloß es sich in den letzten Sekundenbruchteilen fast schmerzhaft fest um ihren Körper.
    Sie stöhnte auf und taumelte leicht niedergeduckt gegen eine feste Steinmauer. Ihre Hände ertasteten rauhen Stein. Sie drehte sich,

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