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0570 - Satans Schergen

0570 - Satans Schergen

Titel: 0570 - Satans Schergen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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finden wir dabei Hinweise auf den Täter.«
    »Täter?« murmelte Berenger. »Das klingt, als würden Sie einen normalen Menschen hinter dieser Grausamkeit vermuten. Aber das hier muß eine jener seltsamen nichtmenschlichen Kreaturen getan haben, gegen die Sie immer wieder antreten. Ein Mensch… nein. Ich glaube, selbst der schlimmste unserer Art wäre dazu nicht fähig.«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Wir wenden uns nicht an die Polizei. In Lyon würde ich das tun. Aber hier wird man uns nur überflüssige Fragen stellen, statt uns Antworten zu geben. Ich kenne hier zu wenige Polizisten in verantwortlicher Position, die uns Rückendeckung geben könnten. Und Fremde läßt die Polizei - eigentlich gottlob - nicht in ihren Unterlagen schnüffeln.«
    Ein weiteres Problem sprach er nicht an. Es war noch kein Jahr her, daß Torre Gerret-Odinsson seinen letzten Gang angetreten hatte - der ihn direkt in die Hölle führte. Odinsson hatte seinen Einfluß bei Interpol dazu mißbraucht, Akten zu sammeln, die sich mit bestimmten »ungelösten Fällen« befaßten. Fälle, die sich überall in der Welt zugetragen hatten und in denen es um. Dämonen und dämonische Wesen gegangen war. Fälle, in denen Zamorra eine tragende Rolle gespielt hatte.
    Die Todesfälle von als Menschen getarnten Dämonen hatten sich logischerweise nie wirklich polizeilich klären lassen, und Odinsson hatte versucht, Zamorra damit einen Strick zu drehen. Sicher, der Mann war inzwischen tot, aber mit etwas Pech waren die Odinsson-Akten in Paris noch offen. Und Zamorra konnte nicht darauf vertrauen, daß es hier das Gegenstück zu Staatsanwalt Gaudian aus Lyon gab, der den Dämonenjäger kannte und den Odinsson-Akten von Anfang an mißtraut hatte.
    Wenn’s der Teufel wollte, erinnerte sich irgendein Beamter an jene Akten und bereitete Zamorra damit erhebliche Schwierigkeiten…
    Zamorra versuchte zu erfahren, wo die zweite Leiche gefunden worden war, doch darüber schwieg sich der Zeitungsartikel aus.
    »Einer von uns ist bei dieser Zeitung tätig«, erklärte Berenger. »Lassen Sie mich ein wenig herumtelefonieren, ja?«
    Eine Stunde später trafen sie sich in einem Bistro, das einer der »oberirdischen« Treffpunkte der kataphiles war.
    Kisch nannte sich der Zeitungsmann, nach Egon Erwin Kisch, dem 1948 im Alter von 63 Jahren verstorbenen Prager Journalisten, der auf fünf Kontinenten aktiv gewesen und als »rasender Reporter« berühmt geworden war.
    »Mittlerweile gibt es ein drittes Halb-Skelett«, wußte Kisch zu berichten. »Wir wissen inzwischen auch, wer die beiden Toten von heute sind. Beides Bekannte von uns. Griveton und Catalyst. Sie wurden anhand der Fingerabdrücke identifiziert, denn sie sind beide früher mal Sarrate in die Hände gefallen. Daher die schnelle Identifizierung.«
    Berenger - Robespierre - fluchte wie ein ohne Sold entlassener Landsknecht.
    »Sieht so aus, als hätte es jemand auf uns abgesehen«, fuhr Kisch fort. »Sarrate hat seine Leute in die Katakomben geschickt. Diesmal ist auch die Sûreté mit von der Partie. Drei halb skelettierte Tote sind ein bißchen viel. Das weckt auch den letzten Beamten aus dem Büroschlaf.«
    Er sah Zamorra und Nicole an.
    »Sie interessieren sich also dafür? Wer sind Sie? Polizei-Spitzel oder etwa DGSE?«
    Nicole lachte leise auf. »Als Geheimdienstler hat uns bisher noch niemand verdächtigt! Sie sind gut, Kisch, aber Sie liegen völlig falsch. Professor Zamorra ist Parapsychologe!«
    »Parapsychologe?« seufzte Kisch. »Einer von diesen besserwisserischen Eierköpfen - so was fehlt uns gerade noch. Wie wär’s mit einem kleinen Interview Professor? Was halten Sie als Pseudowissenschaftler von der Lage? Drei, vier Antworten, die ich entsprechend überarbeite, könnten mir meine heutigen Honorarzeilen bringen.«
    »Sie scheinen von der Parapsychologie nicht gerade viel zu halten«, bemerkte Zamorra lächelnd. Er war derlei An würfe gewohnt.
    »Professor Zamorra hat immerhin schon an der Sorbonne gelehrt«, sagte Robespierre. »Früher in ›ordentlicher‹ Professur, später als Gastdozent.«
    »In Harvard war er auch tätig«, ergänzte Nicole.
    »Was nicht gerade für besagte Universitäten spricht«, kommentierte Kisch trocken. »Wie ist das nun mit dem Interview, Professor?«
    »Vergessen Sie’s.«
    »Wenn Sie mit unserer Unterstützung in die Katakomben wollen - vergessen Sie’s besser auch«, entgegnete Kisch. »Abgesehen davon, daß wir keine akademisch verbildeten

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