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0570 - Satans Schergen

0570 - Satans Schergen

Titel: 0570 - Satans Schergen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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noch.
    Doch da war ja noch der andere, der allein durch die Gänge wanderte und jenem Gefährlichen folgte.
    Warum sollten sie sich nicht seiner bemächtigen? Denn wenn die Lebensenergie des blonden Mädchens im Ritual umgewandelt worden war, würde es nur ein paar Stunden dauern, bis ein abermaliges Opfer gebracht werden konnte.
    Bis dahin war es wichtig, »Vorratshaltung« zu betreiben, denn es war abzusehen, daß bald nicht mehr viele kataphiles in die Tiefe vorstoßen würden. Schließlich würde der »Nachschub« endgültig abreißen. Je mehr Sterbliche getötet wurden, um so weniger würden sich noch hinab in die Tiefe wagen…
    Zoon sandte einige Häscher aus, die sich um den Wanderer im Labyrinth bemühen sollten - ohne sich dabei aber dem Gefährlichen zu zeigen, der nach dem Versteck von Zoon und seinen Artgenossen suchte…
    ***
    Cormoran zitterte. Nicole konnte seine Furcht sekundenlang spüren.
    Sie tastete mit ihren telepathischen Fühlern nach seinem Bewußtsein. Er sagte nichts, aber sie las in seiner Gedankenwelt, daß er das Gefühl hatte, kurz von etwas Unheimlichen berührt worden zu sein.
    Sie sah sich um, konnte jedoch nirgendwo etwas oder jemanden entdecken, der das gewesen sein könnte.
    Vielleicht war es doch besser, das unhandliche Amulett herbei zu rufen…
    »Was meinen Sie mit Schwarzer Magie?« durchdrang Caligulas Stimme ihre Überlegungen.
    »Ich glaube, ich verstehe«, sagte Robespierre. »Sie meinen, daß wir mit unseren Ausstiegs-Ritualen eine Art Teufel heraufbeschworen haben - um es mal vereinfacht auszudrücken.«
    »Sehr vereinfacht«, sagte Nicole abwesend. »Aber so ungefähr könnte man es nennen.«
    »Es gibt keine Dämonen und Teufel«, wandte Kisch ein. »Mit solchem Blödsinn hat man im Mittelalter versucht, den Menschen Angst einzujagen. Wir leben aber im zwanzigsten Jahrhundert.«
    »Es ist mir egal, was Sie davon halten«, sagte Nicole. »Jedenfalls ist durch Ihre seltsamen Gesänge etwas ausgelöst worden. Stellen Sie sich einen Computer vor. Solange Sie ihn in Ruhe lassen, passiert nichts. Aber geben Sie einen bestimmten und festgelegten Befehl ein, erfolgt eine bestimmte Aktion. Wenn der Befehl aber für den Computer unverständlich ist, passiert nichts. Ebenso ist es hier. Wenn wir uns normal unterhalten oder ein Lied singen, geschieht nichts; das andere - um es mal so neutral zu bezeichnen - reagiert nicht darauf. Aber es reagiert in dem Moment, wo in Wortwahl und Tonfall etwas artikuliert wird, das das andere interpretieren und verstehen kann. Und genau das ist geschehen. Mit Ihrem Ritual haben Sie die richtige Telefonnummer gewählt. Das andere wurde aktiviert. Und es handelt. Es fängt Menschen und ermordet sie!«
    »Das ist alles ziemlich weit hergeholt, Lady«, gab Kisch zurück.
    »Wenn Sie meinen? Wie gesagt, es ist mir völlig egal, was Sie davon halten, Kisch. Es ändert nichts an den Fakten.«
    »Wie wäre es, wenn Sie mir mal erklären, was dieses andere sein soll?«
    »Man kann es nicht greifen«, sagte Cormoran plötzlich. »Aber ich habe es gespürt. Es war ganz nah. Ich glaube… Verdammt, ich weiß nicht, was ich glauben soll. Aber Supergirl könnte recht haben. Vielleicht haben wir tatsächlich etwas gerufen. Etwas, das wir einfach nicht verstehen können, weil uns die Grundlagen dazu fehlen.«
    »Aber warum tritt es jetzt erst auf?« fragte Kisch skeptisch. »Wir treiben uns ja nicht erst seit ein paar Tagen in diesen Steinbrüchen herum. Viele von uns gehen schon seit Jahren regelmäßig nach unten, und ebenso regelmäßig zelebrieren wir beim Aufstieg dieses sogenannte Ritual.«
    »Immer mit den gleichen Tänzen und Gesängen?« hakte Nicole nach.
    Kisch sah die anderen an und zuckte mit den Schultern.
    »Keine Ahnung«, gestand er schließlich. »Vermutlich, wie’s gerade kommt. Der eine brabbelt dies, der andere das.«
    »Und irgendwann mal war die richtige Beschwörung dabei«, brummte Robespierre. »Darauf wollen Sie doch hinaus, Supergirl, oder? Vielleicht hat im Laufe der Zeit jemand durch Zufall die richtigen Worte verwendet, und die haben sich dann kumuliert. Bis schließlich durch die häufige Wiederholung bestimmter Formen das andere, wie Sie es vorsichtig nennen, erweckt wurde.«
    Nicole nickte. »Oder es genügte bereits, daß bei einer der Beschwörungen nur ein kleiner, winziger, aber sehr wichtiger Teil Ähnlichkeit mit der richtigen Beschwörungsformel besaß, so daß dieses andere irgendwie zugreifen konnte, um aus seiner Welt

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