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0570 - Satans Schergen

0570 - Satans Schergen

Titel: 0570 - Satans Schergen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Strahlkontakt.
    Dauerfeuer!
    Mit schrillem Fauchen jagte der rote, nadelfeine Energiefinger aus der Waffe, und er durchschlug die scheinbar massive Mauer mit Leichtigkeit.
    Zamorra schwenkte den Strahler hin und her, und unter dem konzentrierten Laser-Beschuß löste sich die vermeintliche Materie in Nichts auf.
    Als Zamorra dann den Finger vom Abzug nahm, bildete sich die Mauer nicht wieder neu. Sie blieb zerstört und verschwunden.
    Im Hohlraum war es nur unwesentlich wärmer geworden.
    Das bewies Zamorra, daß er keine echte Materie in Energie umgewandelt hatte, denn dann hätte die Temperatur in diesem eng begrenzten Raum wesentlich stärker ansteigen müssen. Der Laserstrahl hatte nur etwas zerstört, was sich als Trug manifestiert hatte.
    »Dann wollen wir doch mal sehen, was du noch anzubieten hast«, brummte Zamorra.
    Er wartete nicht auf Nicole.
    Sie konnte ihn finden, wenn sie wollte. Aber vielleicht ging sie momentan einen anderen, ebenso wichtigen Weg.
    Zamorra folgte Sid Amos…
    ***
    Plötzlich war das Flüstern in der Dunkelheit ganz nah und erschreckend deutlich wahrzunehmen. Blondie zuckte heftig zusammen.
    Hände griffen aus dem Nichts nach ihr.
    Sie schrie auf.
    Sie schlug um sich.
    Sekundenlang zuckten die Hände zurück, und aus dem Flüstern wurde zorniges Fauchen.
    Dann packten sie fester zu als zuvor, und diesmal ließen sie sich nicht abwehren. Im Gegenteil, sie brachen Blondies Gegenwehr.
    Erneut glaubte sie zu spüren, wie sie durch feste Masse glitt, und wiederum war das unheimliche Erlebnis schnell wieder vorüber.
    Die Hände tasteten über ihre Haut, über ihren nackten, sich windenden Körper…
    Und ihr Bewußtsein schwand…
    ***
    Die kataphiles machten wahrhaftig ein Ritual daraus, als sie ihren Zugangs zu den verbotenen Stollen wieder tarnten. Kopfschüttelnd sah Nicole zu, wie sie Rauchbomben zündeten. Rußspuren legten sich über die entstandenen feinen Ritzen im Gestein, wo sich der Zustieg verbarg.
    Dazu vollführte Kisch eine Art Tanz und intonierte einen eigenartigen Gesang. Robespierre, Caligula und Cormoran stimmten darin ein.
    Die Laute kamen Nicole irgendwie bekannt vor. Überhaupt, das ganze Ritual…
    »Aufhören!« schrie sie auf in wachsendem Entsetzen. »Hört sofort damit auf! Seid ihr denn wahnsinnig?«
    Jäh brach der Gesang ab.
    »Was wollen Sie damit sagen, Supergirl?« fragte Kisch.
    »Warum tun Sie das?« wollte Nicole wissen. »Warum vollführen Sie diese Beschwörung? Ausgerechnet diese Beschwörung?«
    »Es gehört irgendwie dazu«, erklärte Robespierre. »Wir machen das immer. Es ist… sagen wir mal, eine Art würdiger Abschluß unseres Aufenthaltes in der Tiefe.«
    »Sie alle machen das? Wirklich immer?« .
    »Ich kenne wohl keinen, der’s nicht tut. Okay, vielleicht, wenn jemand einzeln absteigt und wieder nach oben kommt, dann wird er vielleicht darauf verzichten. Aber es hat sich im Laufe der Zeit so eingebürgert.«
    »Warum? Wer hat es initiiert?«
    »Ist das wirklich wichtig? Worauf wollen Sie hinaus, Supergirl?«
    »Geben Sie mir eine Antwort!« drängte Nicole. »Auf wessen Veranlassung hin ist dieses Ritual eingeführt worden?«
    »Das weiß vermutlich niemand mehr ganz genau«, sagte Robespierre und sah die anderen fragend an, die jedoch die Köpfe schüttelten und mit den Schultern zuckten. »Warum wollen Sie das wissen?«
    Nicole atmete tief durch.
    »Dieser Beschwörungsgesang, den Kisch angestimmt hat und in den Sie eingefallen sind - woher haben Sie den? Und warum wenden Sie ihn an?«
    »Keine Ahnung. Eine alte Tradition.«
    »Sie wissen also nicht, was er bedeutet?«
    »Bedeutet er wirklich etwas?«
    Sie nickte.
    Sie sah Robespierre an - vielleicht würde er ihr glauben. Die anderen möglicherweise nicht.
    »Es ist Schwarze Magie«, sagte sie leise. »Und zwar eine verdammt wirksame Schwarze Magie! Ist Ihnen klar, daß Sie damit etwas wecken können?«
    Sie erschrak selbst vor diesem Gedanken.
    Und sie ergänzte: »Daß sie damit etwas erweckt haben? Das, was Ihre Kameraden ermordet hat…?«
    Die vier kataphiles sahen Nicole an wie ein Gespenst!
    ***
    Hände, die aus dem Nichts zugreifen wollten, glitten ins Nichts wieder zurück.
    Niemand sah sie, aber vielleicht spürte jener, dem sie am nächsten gewesen waren, den eisigen Hauch drohender Todesgefahr.
    Die Beschwörung war abgebrochen worden.
    An diesem Ort konnten sie sich kein Opfer holen. Sie hätten dann die ganze Gruppe ergreifen müssen. Und davor schreckten sie zurück -

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