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0573 - Die Lady und der Barbar

Titel: 0573 - Die Lady und der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ist."
    „Warum?"
    „Plophos ist wichtig, falls sich Rhodan tatsächlich zur Wahl stellt. Alle, die ihn gut kennen, glauben fest, daß er sich als Kandidat aufstellen lassen will."
    „Ich verstehe. Was sagte Bull dazu?"
    Sandal hatte Schwierigkeiten, die Antworten zu formulieren. Er sagte stockend: „Staatsmarschall Bull hat den Flug genehmigt und empfohlen.
    Deswegen haben sie Orana, Lady Orana, in den Rang eines Majors der Flotte ernannt und ihr das Kommando über die TOROSA gegeben."
    „Orana will Rhodan vernichten?"
    Sandal versuchte zu nicken und erwiderte: „Sie will ihn vernichten. Vielleicht auch nicht. Ich weiß das nicht so genau. Ich kenne sie nicht gut."
    „Sie will ihn vernichten, und trotzdem fliegt sie hierher?"
    Sandal ächzte, als eine neue Welle dieser befehlenden Strahlung sein Gehirn überflutete und ihn halb besinnungslos machte. In einem Winkel seines Verstandes begann er fest zu wissen, daß er dieses Verhör nur noch einige Minuten durchhalten konnte. Dann mußte er die Wahrheit sagen. Sie hob sich deutlich von seinen bisherigen Erklärungen ab. Lallend und mit schwerer Zunge sagte er: „Sie will ihn vernichten. Sie hat es mir gesagt, weil ich ihr Beschützer bin.
    Sie sucht die Bekanntschaft mit Munisho Aerce. Sie will zusammen mit Munisho Rhodan schädigen. Sie haßt ihn..."
    Er schloß die Augen, riß sie wieder auf und begann nach Luft zu schnappen. Er bewegte die Finger, als jagten elektrische Ströme durch seinen Körper. Dann fühlte er einen stechenden Schmerz in beiden Schläfen und schrie auf.
    Dunkelheit.
    Vergessen und Schlaf. Das Zucken seines Körpers verging. Er lag da wie erstarrt und tot.
    Wenigstens dachte er das, als er wieder aufwachte. Sobald er klar denken konnte, erschrak er zutiefst.
    Er war bewußtlos gewesen.
    Hatte er in dieser Bewußtlosigkeit etwas ausgeplaudert? Hatte er die Wahrheit gesagt, die er nicht hatte sagen dürfen?
    Er hob den Kopf und schaute an sich herunter.
    Dann sah er zu seiner Überraschung, daß sich die Fesseln stark gelockert hatten. Er zerrte probeweise daran und zog sein rechtes Handgelenk aus dem Stahlband heraus. Dann das linke.
    Er winkelte gleichzeitig beide Beine an und zerrte an den Füßen, die sich scharrend durch die Fesseln bewegten.
    Sandal richtete sich auf, so weit es der Ring erlaubte, der um seinen Oberkörper lag.
    Keiner der Wächter war hier!
    Er schlängelte sich in einigen Sekunden aus dem breiten Stahlband heraus, riß seinen Stirnreif ab, als er mit dem Kopf hindurchtauchte und fing den Metallring auf, noch ehe er zu Boden klirrte. Dann atmete er mehrmals tief durch und fühlte, wie die Benommenheit fast völlig schwand.
    „Nichts wie weg!" sagte er leise.
    Mit drei Schritten war er an der Trennlinie zwischen den beiden Räumen. Zu seiner grenzenlosen Verwunderung war die große Halle leer.
    „Ich muß lange ohne Bewußtsein gewesen sein!" sagte er und sah sich langsam um. Direkt vor ihm befand sich die Schmalseite des Schreibtisches. Mit einigen lautlosen Schritten huschte er näher und warf einen langen Blick auf die Papiere und Kassetten, die darauf lagen. Er drehte sichernd den Kopf.
    Wenn sie ihn hier fanden, starb er.
    Er nahm von dem Stapel der kleinen Kassetten die beiden untersten. Es fiel gar nicht auf. Die flachen Kunststoffbehälter verschwanden in den Stiefelschäften und rutschten nach unten.
    Schritte...
    In zwei Sekunden war Sandal wieder auf seiner Bahre, turnte hinauf und schlüpfte mühsam durch den großen Reifen. Dann schob er seine Handgelenke durch die Fesseln und versuchte, während die Tür im Nebenraum geöffnet wurde, die Stiefel durch die Bänder zu schieben. Den linken Fuß bekam er hinein, dann gab er auf und ließ den Fuß über die Kante der Bahre fallen.
    Es fiel ihm nicht schwer, den Bewußtlosen zu spielen.
    Den Schritten nach zu urteilen und dem Geräusch, das die weißen Gewänder machten, mußte es Vuzton sein. Der Priester hantierte an irgendwelchen Metallgegenständen, dann kam er auf die Bahre zu und murmelte im Selbstgespräch :„Er muß sich losgerissen haben! Immer diese unbekannten Reaktionen!"
    Sandal fühlte an seinem Hals etwas Kaltes. Seine Beherrschung half ihm, nicht zusammenzuzucken.
    Eine Hochdruckspritze jagte ihm ein feinverteiltes Medikament in den Kreislauf. Sandal war unsicher, wie lange er warten mußte.
    Er hielt es etwa fünf Minuten aus, dann öffnete er die Augen.
    Vuzton stand da und spielte nachdenklich mit einer kleinen Waffe.
    „Ich sehe, du

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