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0573 - Die Lady und der Barbar

Titel: 0573 - Die Lady und der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vorbeigezogen.
    Eine modifizierte Farbaufnahme. Bild und Ton liefen synchron.
    Derjenige, der das Gespräch belauscht hatte, schien sich zwischen Munisho Aerce und ihrem Gast befunden zu haben, denn beide Stimmen waren zunächst recht deutlich zu hören.
    Dann, als habe der geheimnisvolle Besucher etwas gemerkt oder sei argwöhnisch geworden, wurde seine Stimme undeutlich. Der Effekt entsprach einem miserabel ausgesteuerten Richtmikrophon. Auch das Bild verschleierte sich, als die sichtbare Kamera schwenkte.
    Was die beiden Belauschten miteinander sprachen, war noch weitaus interessanter.
    Aus den Unterlagen, die hier von ein paar Dutzend aufmerksamer Augen und Ohren kontrolliert wurden, ging hervor, daß die neue plophosische Regierungschefin erpreßt werden sollte. Genauer: Sie wurde erpreßt.
    Der Erpresser saß ihr gegenüber. Es war, wenn die Stimmanalyse zutreffend war, der Kandidat für das Amt des Großadministrators, also Marschall Terhera.
    Leise sagte Deighton: „Die Bilder sind miserabel. Ich weiß nicht, was ich glauben soll.
    Absicht oder Wahrheit? Ein Anschlag auf unser Mißtrauen?"
    Er würde die Kassette mitnehmen und eine genaue Analyse anfertigen lassen.
    Er hörte weiter zu.
    Auf dieser Aufnahme drohte ein Erpresser dem Obmann.
    Er berichtete, daß er und einige Mitarbeiter Material besaßen, aus dem hervorging, daß einige ausgesprochen schmutzige, wie sich der Unbekannte ausdrückte, Schachzüge stattgefunden hatten. Würden diese Schachzüge aufgedeckt, dann war Munisho Aerce die längste Zeit Obmann gewesen.
    Welche Beweise er denn habe, erkundigte sich Aerce kalt.
    Während der Wahl zum Obmann, so lautete die Antwort, wurden einige andere, an sich aussichtsreiche Kandidaten verleumdet. Fingierte Unterlagen, geschickt in den Nachrichtenmedien plaziert, hatten die Kandidaten unmöglich gemacht. Ihnen waren zahlreiche Unterschlagungen und Übertretungen, Verbrechen und Unkorrektheiten unterschoben worden - und die Gerüchte, die zahlreichen Prozesse, in die jene Leute verwickelt worden waren, hatten sie bei der wählenden Bevölkerung derart in Verruf gebracht, daß sie nicht gewählt wurden. Rufmord, sagte der geheimnisvolle Erpresser, wurde dieses altbekannte Verfahren genannt.
    Zwei Erkenntnisse blieben für Deighton wichtig, nachdem das Band ausgelaufen war.
    Erstens: Munisho Aerce war erpreßt worden. Dieses Gespräch schien nach den bekannten Erfahrungen tatsächlich stattgefunden zu haben, aber ebenso gut war es möglich, daß hier eine hervorragende Fälschung vorlag.
    Zweitens: Es war sehr interessant zu wissen, daß diese rufmörderischen Vorgänge offensichtlich nicht auf Tatsachen beruhten, und daß die Frauen und Männer, die vor und während der Wahl diskreditiert worden waren, zu Unrecht beschuldigt wurden. Oder doch nicht? Man würde es klären müssen. Galbraith Deighton lehnte sich zurück, drehte den Sessel herum, und verwundert sahen ihn seine Mitarbeiter lächeln. Der Gesichtsausdruck des Mannes war ihnen etwas unheimlich. Sie begriffen erst, als Deighton sagte: „Wir warten noch einige Zeit ab, bis alle Untersuchungen abgeschlossen sind, die den Toten und dieses Ampexband betreffen. Dann versuchen wir, die Wahrheit herauszufinden. Ich denke hier weniger an Plophos, sondern vielmehr an uns. Mit solchen Methoden kann selbst ein integerer Mann wie Rhodan zu Fall gebracht werden.
    Wenn wir also handeln - und wir werden in Kürze handeln! -, dann im Interesse der Erde und des Solsystems."
    Der Kommandant des Schiffes nickte; er verstand Deighton und billigte, was er gesagt hatte.
    „Und aus welchem Grund grinsen Sie so diabolisch?"
    erkundigte er sich.
    „Weil wir mit genau denselben Mitteln arbeiten werden, die uns hier wieder ins Gedächtnis gerufen worden sind!" gab Deighton zur Antwort.
    Er verabschiedete sich von den einzelnen Männern und ließ sich vom Kommandanten in den Transmitterraum bringen. Kaum war Deighton wieder in seinem Büro auf Terra eingetroffen, begann er eine Reihe von Anordnungen zu geben, die scheinbar im Widerspruch zueinander standen.
    Die Folgen begannen sich ziemlich schnell abzuzeichnen...
     
    2.
     
    Sandal Tolk asan Feymoaur sac Sandal-Crater ahnte, daß dieses Jahr für ihn mehr als nur eine Kette von Aufregungen bringen würde. Er ahnte außerdem, daß er bald die Erde verlassen würde, um heimzukehren nach Exota Alpha. Aber noch mußte er vieles lernen.
    Sandal lebte in dem einzigen Bereich von Terrania City, der ihm zusagte, nämlich in

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