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0573 - Tanzplatz des Teufels

0573 - Tanzplatz des Teufels

Titel: 0573 - Tanzplatz des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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würde…
    Der Dämon selbst wollte möglichst unerkannt im Hintergrund bleiben. Wenn es darum ging, den Ruhm zu kassieren, konnte er immer noch hervortreten - nachdem er vorher natürlich dafür gesorgt hatte, daß die Hexen, seine Werkzeuge, ihm diesen Ruhm nicht streitig machen konnten.
    Die Sache begann Zorrn Spaß zu machen. Es war wie ein Spiel nach komplizierten Regeln.
    Wichtig war dabei, daß er es war, der die Regeln aufstellte…
    ***
    Zamorra hatte keine Rücksprache mit Stephan Möbius mehr gehalten. Nicole lenkte den Cadillac in Richtung Thale. In den Morgenstunden hatte das Zimmertelefon sie geweckt, und Walter Brass war in der Leitung gewesen, um ihnen mitzuteilen, daß er in der Nacht wieder die Hexen gesehen hatte. Daß er zur Unzeit anrief, konnte man ihm nicht ankreiden -woher sollte er wissen, daß der Meister des Übersinnlichen und seine Kampfgefährtin Nachtmenschen waren und außerdem ein ziemlich ausuferndes ›Nachtleben‹ im Hotelzimmer hinter sich hatten?
    Besonders ausgeschlafen waren sie deshalb beide nicht, als sie sich nach einem ausgiebigen späten Frühstück auf den Weg machten. Den Vorschlag, über Wernigerode zu fahren und sich die Stadt anzusehen, verschoben sie auf später.
    Vor der Abfahrt hatte Zamorra den Cadillac sorgfältig überprüft, obwohl Vienenburg ziemlich abseits der Szene lag, und um den Hotelparkplatz kontrollieren und den Wagen dort zu finden, mußte man schon die Seitenstraßen durchforschen. Außerdem glaubte Zamorra nicht, daß die Hexe so einfallslos war, den gleichen Trick noch ein viertes Mal zu probieren. Wie auch immer, der Wagen war sicher.
    Trotz Straßenkarten, Beschilderung und eindeutiger Wegbeschreibung schaffte es Nicole, irgendwo falsch abzubiegen. Die schmale Straße führte zwar auch nach Thale, aber statt durch relativ offenes Gelände, an einem steilen, dicht bewaldeten Berghang entlang.
    Unten im Tal glitzerte hin und wieder das Wasser eines Baches. Der Cadillac nahm fast die ganze Straßenbreite ein, und die unzähligen scharfen Kurven forderten Nicole eine Menge Arbeit am Lenkrad ab.
    »Wenn uns jetzt ein anderes Auto entgegenkommt, wird’s eng«, befürchtete sie. »An uns kommt nicht mal ein Trabbi vorbei…«
    »Vielleicht hätten wir meinen BMW nehmen sollen«, überlegte Zamorra. »Der ist ein paar Zentimeter schmaler.«
    »Aber man kann sein Verdeck nicht öffnen, und ich möchte bei diesem Prachtwetter ohne fahren.«
    »Ohne?« Zamorra grinste. »Ohne alles? Och, tja… hier ist doch nix los, du kannst dich also ruhig ausziehen.«
    »Ohne Verdeck , du Wüstling!« korrigierte Nicole. »Müßt ihr Männer eigentlich immer nur an das eine denken?«
    »Nicht immer. Aber immer öfter«, schmunzelte der Dämonenjäger.
    Einen Augenblick später schmunzelte er nicht mehr.
    Sie bekamen Gegenverkehr!
    Und der war ziemlich schnell!
    Ziemlich breit!
    Ziemlich Omnibus!
    Und links war die Felswand und rechts der Abgrund. Danach, daß der Bus rechtzeitig bremsen konnte, sah’s nicht aus…
    ***
    Erich Feldmann konnte an dem Porsche absolut nichts feststellen, das für eine unkontrollierte Beschleunigung gesorgt haben könnte. Vorsichtshalber ließ er sich sogar Daten aus den USA zufaxen, weil es da mal vor geraumer Zeit ein medienwirksames Verfahren gegen den Autohersteller Audi gegeben hatte. Angeblich sollte bei Autos mit Automatikgetriebe ein selbsttätiges Gasgeben aus dem Leerlauf heraus erfolgt sein. Aber die entsprechenden Gutachten besagten eindeutig, daß das unmöglich war, deshalb war der Hersteller damals auch freigesprochen worden…
    »Also der berühmte Satz mit X - war wohl nix«, murmelte Feldmann.
    Vorsichtshalber wollte er jedoch noch selbst eine Probefahrt durchführen, um ganz sicher zu gehen. Er stieg ein, startete den Porsche und fuhr ihn vom Gelände. Natürlich, gestand er sich ein, war es auch der Wunsch, einmal einen solchen heißen Schlitten unter dem Hintern zu haben, den er sich von seinem schmalen Gehalt niemals würde leisten können. Überhaupt waren die wenigsten Autos, mit denen er es zu tun bekam, noch fahrbereit.
    Also gab er Gas.
    Nach zwei Kilometern Probefahrt - eigentlich für seine persönlichen Träume noch viel zu wenig - war der Gutachter sicher, daß nichts an dem Wagen defekt war. Der Porsche war in einem Top-Zustand.
    Also hatte der Fahrer einen Fehler gemacht und versuchte sich mit einem angeblichen Versagen der Technik herauszureden. Sein Pech… Wenn sich seine Versicherung das Geld für die

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