Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0574 - Das Himmelsmetall

Titel: 0574 - Das Himmelsmetall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Spangen schon bemerkt", gab Gucky vorsichtig zu. „Natürlich haben wir uns auch gefragt, wozu sie dienen, aber wir empfanden es als unhöflich, nach dem Grund zu fragen."
    Der alte Mann wirkte etwas verlegen, als er antwortete: „Es ist Sitte, mehr kann ich Ihnen dazu nicht sagen. Unser Volk lebt seit Urzeiten mit der Spange, und es ist unvorstellbar, daß jemand ohne Spange leben kann. Aber wenn Sie mich nach einem realen Grund fragen, so kann ich Ihnen nicht darauf antworten."
    Er sprach abermals die Wahrheit, wie Gucky feststellen konnte.
    Aber er wollte etwas ganz anderes wissen, und darauf mußte es schließlich eine Antwort geben.
    „Diese Spangen... nehmt ihr sie den Toten ab?" Er senkte verschämt den Blick und wirkte äußerst niedergeschlagen.
    „Verzeiht meine ungehörige Frage, aber die Neugierde ist eine meiner hervorstechenden Eigenschaften, und ich kann mir nicht vorstellen, daß Sie diese schillernden und sicherlich aus sehr hartem Metall bestehenden Spangen selbst hier an Bord herstellen."
    Der alte Asporco blieb stehen. Die beiden anderen gingen nur langsam weiter und hielten den Jungen.
    „O nein, wir nehmen sie unseren Toten nicht ab, obwohl dies möglich wäre. Allerdings ist das Material sehr hart, und wie sollten wir eine solche Spange einem Kind einsetzen?"
    Das begriff Gucky zwar nicht ganz, aber er wagte es nicht, eine weitere Frage zu stellen. Niemand dachte auch an die Lösung, aber er hatte einen anderen Gedankenfetzen aufgefangen, der ihm interessant genug schien, ihn weiter zu verfolgen.
    „Wahrscheinlich haben Sie dann einen ausreichenden Vorrat an Spangen mitgenommen", sagte er so harmlos wie möglich.
    „Das war sicherlich ein komplizierter Rechenvorgang, denn wie soll man wissen, wie viel Kinder auf einer solchen Reise geboren werden...?"
    Der alte Mann lächelte nachsichtig.
    „Sicher, die Zahl ist ungewiß, und niemand vermag genau zu sagen, ob unser Vorrat reicht." Er setzte sich wieder in Bewegung, um den anderen zu folgen. „Wir sind gleich am Ziel.
    Ich bedauere es außerordentlich, daß wir uns dann verabschieden müssen, aber sicher sehen wir uns noch beim Festmahl."
    Wieder ein Gedanke, der sich mit dem des Kommandanten deckte, als von dem geplanten Essen die Rede war. Gucky beschloß, auch diesem Problem später nachzugehen, aber zuerst waren die Spangen an der Reihe. Er wußte jetzt ungefähr, wo sie gelagert wurden.
    „Ich verstehe, daß kein Fremder dem Ritual beiwohnen darf", meinte er nachsichtig. „Alles Glück für den Kleinen."
    „Danke."
    Die drei Asporcos öffneten eine der vielen Türen des Korridors und verschwanden in dem Raum dahinter.
    Sie nickten dem Mausbiber abschiednehmend zu, dann schloß sich die Tür wieder.
    In dieser Hinsicht war Gucky nicht neugierig. Er konnte sich vorstellen, was nun geschah. Man würde dem Kleinen die Spange einsetzen, sicherlich eine unangenehme Prozedur für das Kind. Aber bisher schienen alle Asporcos diese notwendige Operation überlebt zu haben.
    Ob sie ohne die Operation überhaupt leben konnten?
    Gucky schlenderte weiter, begegnete immer wieder Asporcos, die ihn in ein Gespräch verwickelten. Er fand keine Gelegenheit, unbemerkt zu entmaterialisieren, denn der Ort, den er nun aufsuchen wollte, lag genau im Zentrum des Vorderschiffes, und zu Fuß hätte er eine hübsche Strecke laufen müssen.
    Außerdem hatte er nicht die geringste Ahnung, ob der versiegelte Raum, in dem die Spangen lagerten, außerdem noch von Asporcos bewacht wurde oder eine ihm unbekannte Alarmanlage seine Gegenwart dort sofort verraten würde. Das war ein Risiko, das er eingehen mußte.
    Hinzu kam, daß er die genaue Lage des Raumes nicht kannte.
    Der alte Mann hatte nur ganz vage an ihn gedacht. Mehr als einen Anhaltspunkt konnte man den Impuls kaum nennen.
    Der Korridor war leer, niemand war zu sehen.
    Gucky verschwand und teleportierte. Die Strecke war nur kurz, aber zu Fuß hätte er viele Umwege in Kauf nehmen müssen. Als er wieder sehen konnte, befand er sich auf einem schmalen Gang in der Mitte des Schiffes. Da es hier keine Sichtluken gab, durch die man die TIMOR bewundern konnte, hielten sich hier auch jetzt keine Asporcos auf.
    Die Türen rechts und links des Ganges wiesen keine Besonderheiten auf. Nichts deutete darauf hin, daß eine von ihnen durch Alarmvorrichtungen ausgezeichnet wurde. Es konnte sich um Kabinen, Vorratsräume, Ersatzteillager oder anderes handeln.
    Gucky seufzte und begann zu ahnen, daß er sich keine

Weitere Kostenlose Bücher