0574 - 'Opfert sie dem Schlangen-Dämon!'
Weltreise!«
»Ich könnte ja ‘rüberkommen und euch ein wenig unter die Arme greifen«, schlug der Silbermond-Druide vor.
Zamorra überlegte. In seinem Fortsetzungs-Traum hatte er Gryf nicht gesehen! Natürlich bestand die Möglichkeit, daß er in dem Zeitraum aufgetaucht war, den sowohl Zamorra als auch Nicole einfach vergessen hatten. Aber zumindest bei ihrem Versuch, Teri zu befreien, war er nicht dabei gewesen!
Entfernten sich Traum und Wirklichkeit nicht voneinander, wenn er Gryf jetzt bat, zu kommen und sie beide zu unterstützen?
Was ihn zur nächsten Frage brachte: Wie nahe kam dieser eigenartige Synchron-Traum der Wirklichkeit überhaupt? Bis zu dieser Sekunde wußten sie doch nur, daß es im Traum und in der Wirklichkeit um Teri ging. In, der Wirklichkeit war sie verschwunden, im Traum war sie eine Gefangene des Kobra-Dämons.
Ich probier's aus! entschied er.
»Komm hierher, Gryf, aber du kannst dir dabei Zeit lassen, weil wir in den nächsten Stunden ohnehin anderweitig beschäftigt sein werden. Ein Gespräch mit dem Dekan, in dessen Fachbereich ich morgen meine Gastvorlesung halten werde… Und was danach kommt, weiß ich noch nicht. Da war die Rede vom Nachtleben und von Vergnügungen, aber ich bin nicht sicher, ob wir daran wirklich interessiert sein werden.«
»Ruft mich an, wenn ihr wieder im Hotel seid. Ich springe dann direkt zu euch.«
»Wir werden ein Zimmer für dich buchen«, versprach Zamorra.
»Einverstanden. Es kann auch ruhig spät werden. Ihr wißt ja - die verschiedenen Zeitzonen. Hier ist gerade Mittag. Bis später dann.«
Zamorra informierte Nicole rasch über den Inhalt des Gesprächs.
»Irgendwie ist es beruhigend zu wissen, daß Gryf zu uns stößt«, sagte Nicole, während sie sich umkleideten. »Weißt du, ich traue der Sache nicht so ganz über den Weg. Warum schickt der Dekan ausgerechnet einen britischen Offizier? Diese Uni ist doch keine Militärakademie, und Indien ist schon längst keine Kolonie der englischen Krone mehr!«
»Wir werden es herausfinden«, sagte Zamorra. »Lassen wir den guten Mann nicht noch länger warten, um so eher wird dann auch unsere Neugierde gestillt…«
***
Teri konnte in ihrer Umgebung nichts entdecken, das auf ein Weltentor hinwies. Sollte es eines von jenen sein, die nur bei Bedarf geöffnet werden konnten? Oder war es gar künstlich hervorgerufen worden?
Sie wußte, daß das zumindest möglich war.
Aber dafür benötigte man eine enorme Menge an magischer Energie. Fast mehr, als ein einzelner Mensch aufzubringen vermochte. Ted Ewigk hatte einige Male ein künstliches Weltentor geöffnet, dazu aber seinen Machtkristall einsetzen müssen. Aber wer besaß schon einen Dhyarra-Kristall 13. Ordnung? Ted Ewigk und der ERHABENE der DYNASTIE DER EWIGEN.
Doch Ted war nicht hier, und Teri konnte sich auch nicht vorstellen, daß Magnus Friedensreich Eysenbeiß wieder auf der Erde aufgetaucht war.
Daß dem tatsächlich so war, hatte sich noch nicht bis zu ihr herumgesprochen…
Sie überlegte, wer sonst noch über eine derartige Kraft verfügte.
Etwas bewegte sich in ihrer Nähe!
Sie fuhr zusammen, sah sich um, und dabei entdeckte sie etwas im Sand, das wie Messing schimmerte.
Messing, das sich bewegte…
Ein Ssacah-Ableger!
Also doch der Kobra-Dämon!
Von einem Moment zum anderen begriff sie. Sie befand sich in Ssacahs Dimension! In jener Sphäre, in welcher der Kobra-Dämon heimisch war! Er beherrschte Indien, aber er weilte nicht dauerhaft in der Welt der Menschen, sondern lieber in seiner eigenen Dimension, in der er vor Angriffen seiner Gegner so weit wie möglich geschützt war. Nur wenn er selbst aktiv wurde, drang er in die Menschenwelt vor.
Zuletzt hatte sie ihn erlebt, als er vor Lucifuge Rofocale geflohen war. Teri selbst hatte Ssacah erweckt, mit der Kraft eines der sieben Amulette. Und Lucifuge Rofocale hatte dieses Amulett in seine Gewalt gebracht. Vor seiner Macht hatte Ssacah fliehen müssen, und Teri war in ein tiefes Dunkel gesunken, aus dem Julian Peters sie lange Zeit später wieder barg, um sie vom Ssacah-Keim zu befreien.
Dafür war sie dem Träumer immer noch dankbar…
Sie konnte sich natürlich vorstellen, daß dem Dämon Ssacah das nicht gefiel. So etwas wie Dankbarkeit kannte die Kobra sicher nicht. Gerade jetzt, wo Teri wieder auf der Gegenseite stand! Einer Gegnerin dankbar sein? Eher würde Ssacah noch mehr Energie darauf verwenden, Teri zu töten, zumal sie damals nicht wirklich unter seiner
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