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0575 - Stadt im Lavameer

Titel: 0575 - Stadt im Lavameer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erkannt zu haben? Samare erinnerte sich daran, daß in dem Buch auch von Hoffnung die Rede war. Es prophezeite nicht den Untergang, sondern zeigte nur den Abgrund auf, in dem Asporc unweigerlich vergehen mußte, wenn die Vernunft sich nicht durchsetzte.
    Was aber konnte Samare gegen die Stimmen der Qual unternehmen? Die Phasen, in denen er handlungsfähig war, waren zu kurz.
    Er schritt weiter auf die schwarzen Felsen hinaus und spähte in die Tiefe. Irgendwo da unten mußten die Roboter der Fremden sein. Er mußte mit ihnen sprechen. Er mußte sie aufhalten - oder ihnen den Weg zu den sieben Galaktern im Meteor öffnen.
    Aus der Ebene stieg heiße Luft auf. Als der Priester die Arme hob und die Hautflügel entfaltete, fühlte er sich hochgehoben, ohne sich angestrengt zu haben. Kraftvoll stieß er sich ab und schwebte über den Abgrund hinaus. Jetzt störten ihn Rauch und Hitze nicht mehr. Er nutzte sie vielmehr aus, um mit ihrer Hilfe nach den Robotern zu suchen. Die heiße, aufsteigende Luft trocknete seine Atemwege zwar schnell aus, aber sie erleichterte seinen Flug ungemein. Der Rauch biß in seinen Lungen, aber er bot ihm zugleich auch eine gute Deckung. Zuweilen wurde er so dicht, daß Samare sich nur noch mit Hilfe von Ultraschallrufen orientieren konnte.
    Nach wenigen Minuten schon entdeckte er einen der Roboter.
    Die Maschine schwebte langsam über die Felsen und suchte nach einem Tor, das ins Innere führte.
    Das Armfunkgerät des Priesters piepte. Er schaltete es ein, aber er empfing keine verständliche Botschaft. Laute, wie er sie nie zuvor gehört hatte, drangen aus dem winzigen Lautsprecher.
    Samare war nur noch hundert Meter von der Maschine entfernt, als ein Priesteranwärter aus einem Felsspalt hervortrat. Erschreckt blickte er auf den Robot, bückte sich, nahm einen Stein auf und schleuderte ihn kraftvoll gegen den vermeintlichen Feind.
    Samare rief dem Schüler eine Warnung zu, doch zu spät.
    Der Stein flog dem Automaten gegen den Kopf, richtete keinen Schaden an, löste aber eine unerwartete Reaktion aus. Samare beobachtete, wie einer der Metallarme hochzuckte. Dann schien etwas aufzublitzen - er konnte nicht sehen, ob es das Licht der Sonne war, das in diesem Moment durch die Wolken brach, oder ein Energiestrahl. Der Anwärter schrie auf und brach zusammen.
    In seltsam verkrümmter Haltung blieb er auf den Felsen liegen.
    Der Roboter drehte sich zu Samare um, der mit weit ausgebreiteten Flügeln in seiner Nähe schwebte. Der Priester verlor den Mut, faltete die Flügel zusammen und ließ sich in die Tiefe stürzen.
    Sein Herz klopfte wild in seiner Brust.
     
    4.
     
    Die Schmerzen ließen schlagartig nach, als das Denkvermögen Atlans wieder einsetzte. Er hatte das Gefühl, schwerelos zu schweben und sich dabei einem Ort zu nähern, an dem es hell war. Noch wahrend er versuchte, sich zu orientieren, fragte er sich, wohin er mit der Einsatzgruppe eigentlich geraten war. Zuviel war geschehen, was sie sich nicht erklären konnten.
    „Erhebe dich, alter Arkonidenhäuptling", riet ihm jemand mit heller Stimme. „Die Ruhepause ist vorbei. Jetzt heißt es wieder munter werden."
    Atlan stöhnte. Seine Hände fühlten sich taub an, als er sie über das Gesicht legte und sich die Augen massieren wollte.
    „Nur keine Müdigkeit vortäuschen. Als Chef eines Einsatzkommandos sollte man Vorbild sein und nicht pausenlos träumen."
    Der Arkonide öffnete die Augen. Vor ihm stand Gucky und grinste ihn übermütig an. Der Mausbiber schien durch nichts zu erschüttern zu sein. Als Atlan zögerte, stellte der Ilt ihn einfach telekinetisch auf die Füße.
    „Wir haben eine kleine Reise gemacht", erklärte Gucky. „Sieh dich um, man hat uns direkt in die Gruselkammer geschickt. Na, wie gefällt dir das?"
    „Mir gefällt zunächst einmal, daß ich dich noch unter den Lebenden sehe, Knirps", antwortete Atlan mühsam lächelnd. Er mußte sich an der Wand abstützen, weil er sich noch zu schwach fühlte. „Ich sah dich verschwinden."
    „Jemand war so freundlich mich hierher zu bringen - nach Art der Fiktiv-Transmitter. Ich selbst habe nichts dazu getan."
    Atlan schaltete den Sauerstoffgehalt der Atemluft in seinem Raumanzug etwas höher und führte sich gleichzeitig eine Konzentrattablette mit etwas Flüssigkeit zu. Jetzt erholte er sich noch schneller.
    Gucky hatte den Kugelhelm seines Raumanzuges geöffnet, schloß ihn jetzt jedoch gleich wieder.
    „Puh", schnaufte er „Verdammt heiß ist es hier."
    Atlan

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