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0575 - Stadt im Lavameer

Titel: 0575 - Stadt im Lavameer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sah sich um und sagte: „Dann wird man mich wohl auf die gleiche Weise hierher transportiert haben. Ich dachte, Icho Tolot würde mich umrennen, aber ich habe wohl Glück gehabt. Ein Energiefeld hat mich rechtzeitig weggerissen."
    „Wie nach einer Transition alten Stils", fügte Gucky hinzu und kennzeichnete damit exakt, was Atlan empfand.
    Der Lordadmiral achtete jedoch nicht mehr auf den Ilt, sondern wandte seine ganze Aufmerksamkeit dem seltsamen Raum zu, in dem sie sich befanden. Gucky hatte nicht ganz unrecht gehabt, als er von einer Gruselkammer gesprochen hatte.
    Tatsächlich hatte man sie in ein Labyrinth befördert, das aus einer glasähnlichen, völlig farblosen Substanz bestand und aus unzähligen quadratischen Blöcken zusammengesetzt war. Jeder Baustein hatte eine Kantenlänge von annähernd einem Meter - und barg den Kopf eines Asporcos in sich. Noch jetzt sah es so aus, als ob sie lebten. Die beiden Augen, die aus je zwei keilförmigen Segmenten bestanden, schimmerten und glänzten in zahlreichen Farben und schienen von innen heraus zu leuchten.
    Auffallend war weiterhin, daß die beiden Kämme, die sich purpurrot von den Schläfen bis in den Nacken herabzogen, auch jetzt noch steil und scharf gezackt aufrecht standen. Atlan wußte mittlerweile, daß die Kämme äußerlicher Gradmesser der Erregung der Asporcos waren. Sie verfärbten sich grau und wurden schlaff, wenn die Asporcos emotional stark belastet wurden. Nasenschlitze und Mund waren fest geschlossen.
    Gucky sagte: „Ich habe einige tote Asporcos gesehen. Bei ihnen wurden die Kämme sofort grau und schlaff."
    „Man wird sie präpariert haben", entgegnete Atlan. Er drehte sich langsam um und versuchte, sich in dem verwirrenden Bau zu orientieren. Wohin er auch blickte, überall befanden sich Köpfe, die in transparente Blöcke eingegossen worden waren und so für alle Ewigkeit erhalten bleiben würden. Nichts würde sie verändern, solange diese seltsamen Grabkammern nicht geöffnet würden.
    Atlan zählte sieben Kammern, die übereinander gestapelt worden waren. Dabei fiel ihm auf, daß die unteren Toten auf leicht spiegelnden Flächen ruhten, während bei den oberen keine Besonderheiten zu beobachten waren. Er vermutete, daß auf diese Weise der Rang der Verstorbenen unterstrichen werden sollte.
    „Die Metallspangen haben ihre Farbe nicht verändert", sagte der Ilt.
    Atlan nickte. Er wäre überrascht gewesen, wenn es anders gewesen wäre.
    Alle Asporcos trugen ihre Spange noch, die sich quer über ihren Kopf spannte, und deren Enden in die kammähnlichen Hautlappen eingepflanzt worden waren. Das Metall, das als Sextadimstrahler nach der Art des terranischen Sextagoniums identifiziert worden war, glänzte auch jetzt noch türkisfarben.
    Der Arkonide sah zur Decke hinauf. Auch sie schimmerte in der gleichen Farbe. Sie bestand, ebenso wie fast der ganze Meteor, aus dem Parabio-Emotionalen-Wandelstoff PEW.
    Vor etwa dreißig Stunden war das Metall noch stumpfgrau gewesen. Nur die Spangen der Asporcos hatten schon die charakteristische Farbe gehabt. Das war nicht weiter überraschend. Das graue Weichmetall benötigte nach bisherigen Informationen dreizehn Jahre Standardzeit, bis es sich in das harte, schillernde Material verwandelte. Die Ursache dafür war in den dimensional übergeordneten individuellen Gehirnstrahlungen der Asporcos zu suchen.
    Jetzt hatte sich das PEW-Metall des Meteors innerhalb von wenigen Stunden in die Endsubstanz umgeformt. Icho Tolot war der Ansicht, daß die ungewöhnlich intensiven Ausstrahlungen der Mutanten für die Substanzreaktion verantwortlich waren. Atlan fand, daß die Überlegungen des Haluters sehr wahrscheinlich richtig waren. Noch nie zuvor in der Geschichte von Asporc waren Wesen wie Gucky, Takvorian, Ras Tschubai und Ribald Corello auf diesem Planeten gewesen. Kurz nachdem sie den Meteor betreten hatten, ereignete sich die verblüffende Veränderung.
    Noch wußte niemand, wie viel PEW davon betroffen war.
    Zunächst vermutete der Arkonide, daß die Ausstrahlungen der Mutanten nur einen kleinen Teil des Meteors erfaßt hatten.
    Vielleicht konnten sie später noch feststellen, wie viel Material betroffen war.
    „Takvorian kommt", rief Gucky, der sich einige Schritte von Atlan entfernt hatte. Er konnte den Pferdekopfmutanten durch die transparenten Blöcke hindurch sehen und half ihm, zu ihnen zu finden.
    „So gründlich habe ich noch niemals die Kontrolle über mich selbst verloren", erklärte

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