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0575 - Stadt im Lavameer

Titel: 0575 - Stadt im Lavameer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wie groß die Entfernung zu ihm war. Daher ließ sich auch noch nicht abschätzen, wie lange sie warten mußten, bis die Maschinen bei ihnen waren.
    „Asporcos kommen", meldete Gucky. „Sie sind noch immer halb verrückt. Sie erholen sich nicht so schnell wie wir - und schon gar nicht so flott wie ich. Was ja auch kein Wunder ist."
    Er warf sich in die Brust und drehte sich einmal um sich selbst, um sich seinen vermeintlichen Bewunderern von allen Seiten zu zeigen.
    „Du wärest nach einer so langen Beeinflussungszeit wahrscheinlich auch nicht mehr ganz so munter", entgegnete Atlan lächelnd. „Wer die Stimmen der Qual über Jahre hinweg hört und dabei nicht seinen Verstand verliert, ist geistig sehr stabil."
    „Sogar ungewöhnlich widerstandsfähig", stimmte Roi Danton zu.
    „Wenn ich das Qualkonzert so oft und so lange hören müßte, wäre ich natürlich schon längst ausgewandert", erklärte der Ilt mit großartiger Geste.
    „So? Wohin denn?" fragte Atlan.
    „Das habe ich mir noch nicht überlegt, großer Arkonidenfürst.
    Vielleicht nach Zuckerrübenheim."
    „Wo ist das?"
    „Das ist mein Geheimnis."
    „Gucky hat ein süßes Geheimnis!" stellte Roi Danton grinsend fest.
    „Die Roboter schwärmen aus. Sie wollen durch Funkpeilung unseren Standort ermitteln", sagte Atlan.
    „Wir können nicht hier bleiben", erklärte Gucky. „Die Asporcos rücken von drei Seiten auf uns zu. Sie scheinen genau zu wissen, daß wir hier sind. Und sie sind wütend, weil Icho ihrem seligen Oberbonzen an die Nase gefaßt hat."
    Er zeigte auf den Grabblock, den der Haluter versehentlich zertrümmert hatte, ohne allerdings den Kopf des Toten dann zu berühren.
    Ras Tschubai, der sich für einige Sekunden von der Gruppe entfernt hatte, kehrte jetzt zurück. Er deutete über seine Schulter nach hinten.
    „Da hinten ist ein Tunnel. In ihm ist noch kein Asporco zu sehen.
    Wir können uns dort also wahrscheinlich ungefährdet zurückziehen."
    „Gehen wir", befahl Atlan. „Ich möchte mich nicht auf eine Schießerei mit den Asporcos einlassen."
     
    *
     
    Alombo Troyd-Samare fing seinen Sturz mit weit ausgebreiteten Hautflügeln ab und ließ sich von der aufsteigenden Luft wieder in die Höhe tragen. Nur für einen kurzen Moment hatte er den Roboter aus den Augen verloren. Jetzt sah er auch die anderen Maschinen. Sie schwärmten aus und suchten nach weiteren Eingängen in das Heiligtum. Während der Priester immer schneller nach oben strebte, verschwand ein Robot nach dem anderen im Berg. Vereinzelt kam es zu Kämpfen, die immer mit dem gleichen Ergebnis endeten - die angreifenden Asporcos brachen zusammen und blieben liegen.
    Samare wartete ab, bis er keinen Roboter mehr ausmachen konnte, dann ließ er sich vorsichtig an eine der verkrümmten Gestalten herantragen. Er landete mit weit ausgestreckten Armen, um sofort wieder starten zu können, falls ihm eine schnelle Flucht ratsam erschien.
    Einige Sekunden lang verharrte er regungslos auf der Stelle.
    Dann entspannte er sich und beugte sich über den Priesteranwärter. Sorgfältig untersuchte er ihn und stellte dabei fest, daß der Mann nur paralysiert worden war. Das beruhigte ihn, weil er damit einen erneuten Beweis dafür erhalten hatte, daß die Fremden in friedlicher Absicht gekommen waren.
    Er legte den Betäubten auf die Seite und verlagerte seinen Kopf, so daß Mund und Nase frei blieben. Dann eilte er lautlos hinter dem Roboter her. Als er in den kühlen Gang kam, der in den Berg führte, hörte er die Schritte des Automaten. Da ihm keine tödliche Gefahr drohte, folgte er ihm und schloß dabei immer mehr zu ihm auf. Schließlich konnte er ihn sehen.
    Die Maschine stand mitten auf dem Gang. Ihm kamen fünf Priester entgegen, die mit Schußwaffen ausgestattet waren.
    „Nicht schießen!" warnte Samare „Er tut euch nichts."
    Die Männer antworteten ihm wirr und unverständlich. Sie waren nicht mehr Herr über sich selbst.
    Verzweifelt suchte Samare nach einem Weg, den Kampf zu verhindern. Zugleich spürte er, wie die Stimmen der Qual auch in ihm immer lauter wurden. Die Ruhepause war vorüber - und damit sanken die Chancen für eine Verständigung.
    „Komm zurück", rief Samare dem Roboter zu. „Komm zu mir, Maschinendiener. Ich helfe dir, deine Freunde zu finden."
    Der Priester der Vorstufe wußte im Augenblick nicht, wo die Fremden waren, aber er hoffte, die Aufmerksamkeit des Metallenen auf diese Weise auf sich lenken zu können. Tatsächlich drehte der Roboter

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