0575 - Stadt im Lavameer
konzentrierte sich. Fast eine Minute verstrich, dann öffnete er das linke Auge, erblickte Atlan und schloß es rasch wieder.
„Es klappt nicht", gestand er und seufzte.
Atlan gab dem Roboter einen befehlenden Wink. Der Automat löste den Paralysator aus, und der Mausbiber sank in sich zusammen. Unmittelbar darauf wurden auch die anderen Mitglieder des Einsatzkommandos ausgeschaltet. Einer nach dem anderen verlor das Bewußtsein. Als letzter fiel Atlan.
Samare begriff nicht, was geschah. Er wollte sich furchtsam zurückziehen.
„Du brauchst keine Angst zu haben", sagte einer der Roboter in fehlerfreier asporcischer Sprache. „Nur so können wir die Herren davor schützen, sich selbst zu schaden."
Einer der anderen Roboter überreichte ihm zwei Lähmstrahler, die er Takvorian und Ribald Corello abgenommen hatte. Dann nahmen die Maschinen die Bewußtlosen auf und schwebten mit ihnen in Richtung zum Magmastrom davon.
Zögernd folgte ihnen der Priester. Er breitete seine Flügel aus und flog hinter ihnen her. Seine Haut schmerzte. Viele Wunden platzten auf. Samare schwankte zwischen Hoffnung, Angst und Verzweiflung, weil er nicht wußte, ob er den Fremden wirklich vertrauen durfte.
Hatte er sie wirklich davon überzeugt, daß die Asporcos ein absolut friedfertiges Volk waren? Wenn es so war, dann hatte es sich gelohnt, daß er sich über alle Schranken hinweggesetzt hatte, die ihm durch Erziehung und Religion gesetzt waren.
Jetzt kam es nur noch darauf an, daß die Roboter wirklich taten, was der weißhaarige Fremde ihnen befohlen hatte.
Als Samare den Magmastrom erreicht hatte, kehrte einer der Roboter zu ihm zurück.
„Ich werde dich hinübertragen", kündigte die Maschine an.
Unsicher trat Samare an den Roboter heran und umklammerte ihn von hinten. Als die Maschine sich wie schwerelos erhob und über die Glut hinwegglitt, klammerte er sich fest an sie.
Glücklicherweise bewegten sie sich so hoch über den Strom hinweg, daß die Hitze ihm kaum noch etwas ausmachte.
Die anderen Roboter hatten den Weg schon freigekämpft.
Zahlreiche Priester lagen bewußtlos in der Halle.
Sieben Roboter zogen sich jetzt mit ihren paralysierten Herren zurück. Zwei weitere bildeten eine Eskorte. Drei blieben zurück.
Samare stand zwischen ihnen und brauchte einige Minuten, bis ihm wirklich klar war, daß diese hochwertigen Automaten nur darauf warteten, daß er ihnen Anweisungen gab.
Seine Rettungsaktion konnte beginnen.
„Wir haben Flugmaschinen, mit denen wir die Bewußtlosen hinüberbringen können", begann der Priester. „Wir müssen diese Maschinen jetzt hierher transportieren. Ich werde euch zeigen, wie das möglich ist."
Er fühlte einen leichten Druck auf seine Schläfen. Weit entfernt, noch kaum hörbar, klangen die Stimmen der Qual wieder auf.
Betroffen horchte er in sich hinein. Jetzt wußte er, daß er vergeblich gehofft hatte, für alle Zeiten frei zu sein.
„Schnell", drängte er. „Ich werde euch zeigen, wo die Maschinen sind. Ihr müßt sie teilweise zerlegen, weil sie sonst nicht durch die Gänge passen. Ich weiß nicht, ob ich euch immer helfen kann.
Die Stimmen der Qual kommen wieder.
Wenn ich mich seltsam benehme, dann müßt ihr mich lähmen und die Arbeit allein fortsetzen. Bringt so viele Asporcos wie möglich über den Magmastrom und beschafft ihnen auch Versorgungsgüter."
Er eilte den Robotern voran. Jeder Schritt fiel ihm schwer. Das Dröhnen in seinem Kopf wurde immer lauter. Er kämpfte gegen das Unheimliche an und hielt durch, bis er vor den Transportflugzeugen stand, die er den Robotern hatte zeigen wollen.
„Das sind sie", sagte er. „Schnell. Beeilt euch."
Er richtete seinen Lähmstrahler auf einen der Roboter und schoß auf ihn. Als er keine Wirkung bemerkte, schleuderte er die Waffe nach ihm.
Der Roboter paralysierte ihn.
*
Neun Roboter stürmten durch die Heiligen Bereiche. Sieben von ihnen schleppten die Mitglieder des Einsatzkommandos mit sich.
Die beiden anderen kämpften den Weg frei.
Die Asporcos waren wie von Sinnen. Ihre ganze Angriffswut richtete sich auf den Trupp. Teilweise traten sie den Robotern so konzentriert entgegen, daß diese zurückweichen und nach anderen Wegen durch den Meteor suchen mußten.
Glücklicherweise litten die Priester derart unter den Stimmen der Qual, daß wirklich durchdachte Angriffszüge nicht zustande kamen. Immerhin gelang es ihnen, einen weiteren Roboter mit einem Laserstrahl zu zerstören.
Dann plötzlich
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