0575 - Stadt im Lavameer
herrschte Ruhe.
Die Asporcos sanken erschöpft zu Boden. Die Stimmen der Qual verstummten und gönnten ihnen eine Erholungspause. Viele von ihnen benötigten sie dringend. Ihre Kräfte waren verbraucht.
Die Roboter konnten mitten durch Gruppen von Priestern gehen, die apathisch auf dem Boden lagen oder saßen und ins Leere starrten. Ungehindert erreichten sie die großen Außentore, die auf Felsvorsprünge hinausführten, auf denen vereinzelt Flugzeuge standen. Die meisten dieser Maschinen waren zerstört. Die tobenden Wirbelstürme hatten sie gegen die Felsen geschleudert und dabei fluguntauglich gemacht.
Die Roboter schwebten mit Hilfe ihrer Antigravaggregate an den Felswänden in die Tiefe. In der Ebene vor dem Meteor war mittlerweile Ruhe eingekehrt. Die Waldbrände waren gelöscht. In den Städten arbeiteten zahlreiche Räumungs- und Versorgungsmaschinen. Asporcos waren noch nicht zu sehen.
Als die Roboter sich weiter vom Heiligen Bereich entfernten, rasten zwei Raketen an ihnen vorbei. Die Geschosse schlugen weit abseits in den Schachtelhalmwald und explodierten.
Sekunden später folgten zwei weitere Angriffe, die jedoch ebenfalls wirkungslos verpufften. Dann verschwand die Gruppe in der Tiefe zwischen den Felsen, und damit versiegte auch die Angriffslust der Priester.
Die Roboter kehrten zu den drei Luftgleitern zurück, die sie versteckt hatten.
Während im Meteor drei Roboter mit dem Transport bewußtloser Asporcos zu der Stadt im Lavameer begannen, zog sich das Einsatzkommando von dem Riesengebirge zurück.
Aus dem Süden des Planeten näherten sich zwei Strahlflugzeuge dem Meteor. Eines von ihnen zerschellte an den steil aufsteigenden Felswänden, das andere stürzte über den ausgebrannten Gebieten der Schachtelhalmwälder ab. Auf Asporc herrschte das Chaos. Die Bewohner dieser Welt würden sich erst wieder erholen können, wenn die Stimmen der Qual endlich schwiegen.
Das Bordchronometer zeigte die fünfte Tagesstunde an, als der erste der drei Luftgleiter mit Atlan, Gucky und Roi Danton an Bord sich aus dem Dschungel erhob. Drei Roboter schwebten neben ihm her und deckten ihn nach allen Seiten. Erst als er eine Höhe von tausend Metern erreicht hatte, kamen auch die Roboter in die Druckkabine. Die beiden anderen Gleiter stiegen schneller auf, aber auch sie nahmen die Roboter erst an Bord, als Angriffe von seiten der Asporcos ausblieben.
Der lange Flug um den Planeten zu dem Schlachtkreuzer OSSATA, der 9500 Kilometer entfernt gelandet war, begann. Er führte über ausgedehnte Industrielandschaften, in denen ähnlich chaotische Zustände wie beim Meteor herrschten, über endlose Schachtelhalmwälder und über ausgetrocknete Landschaften hinweg, in denen landwirtschaftliche Geräte sinnlos arbeiteten.
Auch hier hatten Amok laufende Asporcos die Maschinen fehlgeschaltet, so daß sie mehr zerstörten als aufbauten.
Die Roboter an Bord der drei Fluggleiter registrierten die Zustände und hielten sie mit Hilfe der fest eingebauten Kameras fest.
Während des Fluges erfolgten keine Angriffe. Die Asporcos schienen die Besucher aus dem All vergessen zu haben.
*
Atlan erwachte mit bohrenden Kopfschmerzen.
Er erinnerte sich sofort an alles, was geschehen war, und lehnte sich in seinem Sitz zurück. Bei der gewählten Schockdosis würden die Beschwerden bei ihm bald abklingen. Die Mutanten würden voraussichtlich etwas länger zu leiden haben, da er ihnen vorsichtshalber eine tiefere Narkose verordnet hatte.
Langsam richtete er sich auf und blickte durch die Seitenfenster nach unten. Der Gleiter schwebte in einer Höhe von etwa zweitausend Metern. Mäßige Windgeräusche ließen darauf schließen, daß er nur langsam flog. Schon nach wenigen Sekunden entdeckte Atlan die Ursache für das geringe Tempo.
Die OSSATA war nur noch etwa zwanzig Kilometer von ihnen entfernt. Der grüne HÜ-Schirm leuchtete hell zu ihm herauf. Er überstrahlte die funkelnden Flächen einiger kleiner Seen in der Nähe, in denen sich das Licht der schon tief stehenden Sonne spiegelte.
„Hoffentlich machen uns die Asporcos keine Schwierigkeiten", sagte Roi Danton hinter Atlan.
Der Arkonide drehte sich überrascht um. Er hatte nicht gemerkt, daß der Sohn Rhodans auch schon erwacht war.
„Ich glaube nicht", entgegnete er gelassen. „In der Umgebung des Schiffes sind zwar sehr viele Fahrzeuge und Fluggeräte zu sehen, aber militärische Aktionen werden wir wohl nicht zu befürchten haben. Vergessen wir nicht, daß es
Weitere Kostenlose Bücher