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0576 - Brennendes Blut

0576 - Brennendes Blut

Titel: 0576 - Brennendes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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innen.
    McDuff und Suko schauten in den Raum. Das war keine Glitzer-oder High-Tech-Disco, wie es sie in London gab, hier war ein normales Lokal oder eine Gaststätte zu einem Tanzlokal umfunktioniert worden, wobei bunte Lampen für eine Disco-Atmosphäre sorgten.
    Rote, blaue und auch grüne Schweinwerfer schleuderten ihre armbreiten Lanzen dem hölzernen Fußboden entgegen und schufen rechts der Theke, wo sich die Tanzfläche sowie Tische befanden, einen bunten Teppich aus Licht.
    Aus Lautsprechern drang Tanzmusik, aber auf der Fläche drehten sich nur zwei Pärchen, zudem noch langsam und kaum auf die Musik achtend.
    Der Theke gegenüber und links von der Tür, sogar ziemlich in die Ecke gedrückt, stand eine Holzbank mit einem breiten, ovalförmigen Tisch davor. Da saß niemand.
    Als die beiden Männer das Lokal betraten, bekam der Mann hinter der Theke zwar kein schlechtes Gewissen, er drehte sicherheitshalber die Musik leiser.
    McDuff klopfte sich den nassen Schnee von der Uniform. »Ja, Stiletto, das ist brav.«
    »Wie heißt der?« fragte Suko.
    »Stiletto.«
    »Steht er auf diese Mafia-Messer?«
    »Nein, aber er besitzt mindestens fünf Pullover oder Hemden mit dem Aufdruck.«
    »Ach so.«
    Stiletto sah auch nicht aus wie ein Mafioso. Eher wie ein blonder Elvis-Verschnitt mit seiner glänzenden Haartolle, die über der angepickelten Stirn wippte. Diesmal trug er kein Hemd mit dem bekannten Aufdruck, nur einen gelben Hängepullover.
    Neben ihm stand ein junges Mädchen. Etwas zu grell geschminkt, das rostrote Haar mit dunklen Spangen und Schleifen verziert. Mc Duff wandte sich an sie.
    »Wissen deine Eltern eigentlich, daß du hier in der Kneipe arbeitest?«
    »Ja.«
    »Dann ist es gut.«
    »Ich habe ja keinen Job bekommen. Irgendwie muß man ja Geld verdienen. Außerdem bin ich achtzehn.«
    »So alt schon?«
    Das Mädchen bekam einen roten Kopf, nahm ein Tablett mit und verschwand in Richtung Tanzfläche.
    Stiletto polierte die Theke, wo es nichts zu polieren gab. Er war nervös geworden. »Was… was wollen Sie trinken, Sir?«
    »Eigentlich nichts.«
    »Ja, verstehe.« Sein Pickelgesicht zeigte ein verkniffenes Grinsen.
    »Sie sind dienstlich hier.«
    »Wie auch mein Kollege aus London.«
    Stiletto schaute Suko an, ohne etwas zu sagen. Er sprach dann zu McDuff. »Sergeant, hier wird nicht gedealt, hier wird nicht…«
    »Deshalb sind wir nicht hier.«
    »Warum denn?«
    »Stiletto.« McDuff sprach zu ihm wie ein Vater zu seinem ungehorsamen Kind. »Mach es uns beiden doch nicht so schwer. Was ist in der letzten Zeit hier in Lauder gelaufen?«
    »Das war… das war …«
    »Richtig, die Angst ging um. Und weißt du auch, vor wem man Angst hatte?«
    »Klar.« Er nickte heftig.
    »Okay, Stiletto. Hast du etwas gesehen? Sind Vampire in deiner Disco erschienen?«
    »Nein, nicht daß ich wüßte.«
    »Fremde Personen etwa?«
    »Man kann nicht alle kennen. Die Leute kommen auch von außerhalb. Es hat sich herumgesprochen.«
    »Weich mir nicht aus, Stiletto. Sind heute abend Gäste hier, die du nicht kennst?« McDuff deutete mit dem Daumen über seine Schulter hinweg in Richtung Tür. »Da draußen stehen einige Fahrzeuge. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Gäste aus Lauder den kurzen Weg mit ihren Autos oder Motorrädern zurücklegen.«
    »Da haben Sie schon recht, Sergeant. Da sind welche aus Nachbarorten. Ich war auch nicht dafür.«
    »Weshalb nicht?«
    »Die sind ziemlich laut. Fast wäre es zu einer Randale gekommen. Ich konnte sie bremsen.«
    »Sind sie noch da?«
    Stiletto nickte. »Die sitzen hinten in der Ecke. Zusammen an einem runden Tisch.«
    »Danke.«
    Suko hatte noch eine Frage. »Ein Vampir war nicht zufällig unter ihnen?«
    »Das hätte ich doch gesehen.«
    »Manchmal sind Vampire Meister der Maske«, erklärte der Inspektor und ging hinter McDuff her, der sich schon auf dem Weg zur Tanzfläche befand. In seiner Uniform wirkte er in der Disco wie ein Schneemann am Äquator. Als er für die im, Tanzsaal sitzenden Gäste sichtbar wurde, verschwanden die beiden Pärchen von der Tanzfläche. Zwischen den Gästen breitete sich eisiges Schweigen aus.
    »Ein Bulle«, sagte jemand aus einer ziemlich dunklen Ecke. »Wie schön.« Er fing an zu muhen, die anderen lachten, und McDuff sagte: »Ich stelle dich gleich auf die Weide, du Ochse.«
    »Ha, ha, ich bin ein Stier. Ein Ochse kann nur Onkel werden.«
    Natürlich war das Gelächter groß. Auch McDuff schmunzelte, aber so, daß es nicht gesehen wurde. Er

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