0576 - Ein Mutant verschwindet
erlitt einen Schock!
Vor ihm stand Kytoma.
*
Perry Rhodan hatte seine Rede beendet. Von Anfang an hatte er nicht mit starkem Beifall gerechnet, doch das betretene Schweigen auch in den Reihen der Rhodanisten überraschte ihn.
Der Großadministrator hatte den Parlamentariern einen knappen, aber eindringlichen Bericht von den Vorgängen im System der Asporcos gegeben. Abschließend hatte er sie aufgefordert, einer Hilfsaktion für die Asporcos zuzustimmen.
Doch er hatte keine Reaktion erzielt.
Seine politischen Freunde waren von dieser Rede offenbar peinlich berührt worden. Die politischen Feinde Rhodans triumphierten. Auf den Bänken, wo die Abgeordneten der SGIL saßen, sah Rhodan höhnische Gesichter.
Bully seufzte, als Rhodan in die Loge der Administration zurückkehrte.
„Du bist Terhera in die Falle gegangen", sagte der Staatsmarschall. „Der Marschall hat prophezeit, daß du eine politische Schlappe durch die Signalisierung einer außerirdischen Gefahr ausschalten wolltest. In den Augen der Abgeordneten sieht es so aus, als wäre genau das eingetreten."
„Was?" entfuhr es Rhodan.
Bully deutete zum Rednerpult, wo jetzt Terhera erschien.
„Du kannst es dir selbst anhören!"
Terhera hielt eine ironische Rede, in der er Rhodan Abenteuerlust und charakterliche Zwiespältigkeit vorwarf. Es sei ein alter Trick Rhodans, behauptete Terhera, unter Hinweis auf eine enorme außerirdische Gefahr die eigene Machtposition sichern zu wollen. Rhodan manipuliere Informationen und begünstige eine Massenhysterie. Zum Schluß seiner Ausführungen bezeichnete der Marschall Rhodan als Lügner. Er erhielt Beifall von seinen Parteifreunden. Die Rhodanisten erhoben sich nicht, um gegen die Behauptungen zu protestieren.
„Damit hast du nicht gerechnet!" stellte Atlan fest.
Rhodans Lippen waren schmal geworden.
„Nein!" stieß er hervor. „Aber das lasse ich Terhera nicht durchgehen. Jetzt werde ich dem Parlament das Material vorlegen, das ich gegen Terhera besitze. Ursprünglich hatte ich darauf verzichten wollen."
Atlan und Bully tauschten einen zufriedenen Blick.
„Ich bin froh, daß du deinen Kampfgeist wiedergefunden hast", sagte Atlan lächelnd. „Es wird auch Zeit, daß du dieser Sache ein Ende machst."
Als Rhodan sich erhob, um zum Rednerpult zu gehen, summte sein Spezialgerät, das er am Arm trug. Er schaltete es ein und bekam eine Verbindung zur TIMOR.
Er hörte Kosum sprechen.
Bully und Atlan sahen ihn gespannt an.
Sie wußten beide, daß etwas Ungewöhnliches geschehen sein mußte, wenn Kosum sich um diese Zeit meldete.
Rhodan war blaß geworden.
Er sah die beiden Freunde an und sagte mit unbewegtem Gesicht: „Ich kann jetzt nicht sprechen. An Bord der TIMOR ist es zu einem Zwischenfall gekommen."
„Was ist passiert?" fragte Bull.
„Ribald Corello hat einen Selbstmordversuch unternommen", verkündete Perry Rhodan.
*
Das magere Mädchen mit den langen schwarzen Haaren lächelte Alaska zu.
„Mein Freund", sagte sie mit ihrer klaren Stimme. „Du brauchst nicht zu erschrecken. Ich bin kein Geist. Komm herein und schließ die Tür, damit uns niemand sieht."
Alaska hatte ein Gefühl, als würde sein Magen zu einem Knoten zusammenschrumpfen. In seinen Adern schien das Blut zu gefrieren. Er hatte Kytoma, der er in der Vergangenheit wiederholt unter geheimnisvollen Umständen begegnet war, fast vergessen. Daß sie plötzlich wieder aufgetaucht war und jetzt vor ihm stand, erschien ihm unfaßbar.
Sie ging an ihm vorbei und zog die Tür zu. Dabei berührte sie ihn, so daß er sicher sein konnte, daß sie tatsächlich existent war.
Die großen Augen des Mädchens schienen bis in sein Innerstes zu blicken.
„Ich bin gekommen, um für immer bei dir zu bleiben", sagte das Mädchen. „Es war kein sehr einfacher Entschluß, denn ich habe aufgegeben, mein Volk zu finden. Die Suche in der Einsamkeit der Dimensionen ist unerträglich für mich geworden. Ich brauche einen festen Bezugspunkt."
Alaska hatte das Gefühl, einen phantastischen Traum zu erleben. Er verstand die Bedeutung ihrer Worte nicht, denn allein ihre Existenz, die Tatsache, daß sie hier an Bord war, widersprach jeder Vernunft.
„Wir werden dieses Schiff gemeinsam verlassen", fuhr sie fort.
„Du wirst mir bei der Suche nach einer neuen Heimat helfen."
„Wer bist du?" fragte er benommen. „Woher kommst du?"
Ihr Gesicht verzog sich zu einem traurigen Lächeln.
„Ich dachte, du würdest mich kennen?"
„Ich
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