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0576 - Ein Mutant verschwindet

Titel: 0576 - Ein Mutant verschwindet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hielt dich für eine Halluzination", erklärte Saedelaere. „Für ein Produkt meines Unterbewußtseins, das durch das Cappin-Fragment beeinflußt wird."
    „Wir können uns später unterhalten", sagte sie schnell. „Jetzt mußt du einem deiner Freunde helfen, der in großer Gefahr ist.
    Du mußt dich zum dritten Schwarzschild-Reaktor begeben."
    Seltsamerweise kam Alaska nicht auf die Idee, dem Mädchen irgendwelche Fragen zu stellen. Wie in Trance verließ er die Kabine. Er spürte, daß sein Cappin-Fragment zuckte. Auf dem Boden und an den Wänden wurden die Lichtblitze reflektiert, die der Organklumpen verschleuderte. Durch einen Antigravschacht gelangte Saedelaere ins Gebiet der Bordkraftwerke. Seinen Blicken entging nicht, daß eine der schweren Sicherheitsschleusen, hinter denen die Schwarzschild-Reaktoren lagen, offenstand. Es war möglich, daß dort ein Reparaturtrupp an der Arbeit war. Doch daran glaubte Alaska nicht. Er nahm die Warnung Kytomas jetzt sehr ernst und beschleunigte sein Tempo.
    Im Reaktorraum war es still.
    Saedelaere blieb stehen und lauschte. Der hallenähnliche Raum war schwer zu übersehen, denn der Reaktor und die dazugehörige Anlage versperrten Alaska den Blick.
    Das Cappin-Fragment wurde immer unruhiger.
    Alaska ging um eine Instrumententafel herum.
    Auf der anderen Seite konnte er jetzt die violett glühende Hochstromverbindung zwischen Reaktor und den Arbeitseinheiten sehen. Dort herrschte eine Spannung von fünfhunderttausend Volt. Sie wurde drahtlos übertragen.
    Energieschirme und mechanische Absperrungen sicherten das gefährliche Gebiet ab.
    An der Wand hinter dem Energieschirm stand der Tragroboter Ribald Corellos. Der Supermutant hockte im Sitz. Er trug einen Schutzanzug. Alaska konnte sehen, daß Corello sich an Schalteinheiten zu schaffen machte. Wenige Sekunden später erlosch der Energieschirm über dem Reaktor.
    Nein! dachte Alaska entsetzt, als er begriff, was das zu bedeuten hatte.
    Corello schaltete den Energieschirm ab, um seinen Roboter in die Hochstromverbindung zu steuern. Dort würde er mitsamt der Maschine verglühen.
    An den Selbstmordabsichten des Mutanten konnten keine Zweifel bestehen. Für einen Augenblick vergaß Alaska seine eigenen Probleme, er schaltete den Gedanken an Kytoma aus.
    Voller Bestürzung sah er, wie der Roboter Corellos jetzt mühelos die mechanische Absperrung niederdrückte, die dem Mutanten noch im Weg war.
    „Ribald!" schrie Alaska außer sich.
    Unter seiner Maske loderte das Cappin-Fragment jetzt mit äußerster Intensität.
    Saedelaere rannte los.
    Knirschend brach das Gitter vor dem Reaktor endgültig zusammen. Der Roboter stieg mit seinen Spinnenbeinen darüber hinweg.
    „Anhalten!" schrie Saedelaere.
    Er hatte das Gefühl, daß Corello ihn nicht wahrnahm oder ihn völlig ignorierte.
    Alaska hatte keine andere Wahl, als sein eigenes Leben zu riskieren, wenn er den Mutanten retten wollte. Er bewegte sich dicht an der Hochspannungsstelle vorbei und erreichte den Roboter noch vor der kritischen Stelle. Mit einem Satz sprang er hoch und riß Corello aus dem Sitz. Da die Maschine auf ein bestimmtes Ziel eingestellt war, reagierte sie auf diesen Zwischenfall nicht, sondern marschierte unbeeindruckt weiter.
    Alaska preßte den Mutanten an sich. Fast wäre er mit einem Bein an den Armen des Roboters hängengeblieben und mitgeschleift worden, doch er konnte sich losreißen. Dabei verlor er das Gleichgewicht und stürzte zu Boden. Er rollte seitwärts, ohne den Mutanten loszulassen. Instinktiv fühlte er, daß er noch sehr nahe an der Hochstromverbindung lag. Doch er kam nicht mehr weiter weg. Der Roboter Corellos hatte die kritische Stelle erreicht und wurde von einem Überschlagblitz eingehüllt.
    Alaska warf sich über Corello, um ihn zu schützen. Die Helligkeit des Blitzes blendete Alaska. Er hörte ein Zischen, dem ein brodelndes Geräusch folgte.
    Obwohl er nicht sehen konnte, was in dieser Sekunde geschah, wußte er genau, daß der Roboter zu einem Aschehäufchen verglühte.
    Eine Hitzewelle schlug über Alaska zusammen. Er packte Corello und robbte vom Reaktor weg. Jetzt erst hörte er die Alarmsirenen.
    Draußen auf dem Gang wurden Schritte hörbar.
    Corello bewegte sich nicht, aber er atmete schwach. Ein paar Männer in schweren Schutzanzügen stürzten herein. Dahinter kamen Medo-Roboter.
    „Hierher!" krächzte Alaska.
    Sie zogen ihn auf die Beine und nahmen ihm Corello ab.
    „Es hat versucht, sich das Leben zu nehmen",

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