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0577 - Die Krakenfalle

0577 - Die Krakenfalle

Titel: 0577 - Die Krakenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnte sie nicht fassen, es waren der Schock, das Grauen und vieles mehr.
    Jemand schob den Maler durch das Fenster!
    Der Maler hielt den Mund offen. Lippen und Zunge waren blau angelaufen. Er blutete im Gesicht.
    Dann kippte der Körper…
    Unter dem Fenster stand nur ein schmales Regal, in dem sich einige Teller befanden. Sie wackelten zwar, nur fielen sie nicht herab, worüber Doris mehr als froh war.
    Sie sah seine Arme, den Unterkörper, die Füße, die zuletzt mit den Spitzen auf das Regal schlugen und trotz allem einige Teller zur Seite räumten.
    Sie zerbrachen auf dem Boden.
    Doris schaute über den Maler hinweg. Sie wollte wissen, wer ihn durch das Fenster geschoben hatte und sah einen winzigen Augenblick einen dicken, sich von einer Seite zu anderen hin bewegenden Schlauch. Jedenfalls nahm sie an, daß es sich um einen Schlauch handelte.
    Der aber verschwand wieder…
    Sekunden vergingen. Doris rührte sich nicht. Der kalte Schweiß bedeckte ihren Körper. Die junge Frau schrak erst zusammen, als jemand hinter ihr die Tür aufriß.
    Cascadal stürmte in die Küche, aufgeschreckt durch das zerbrechende Porzellan.
    »Was ist denn hier…?« Der Rest seiner Frage blieb ihm in der Kehle stecken. Statt dessen schaute er auf den Maler, sah dessen Gesicht und hatte selbst das Gefühl, sich übergeben zu müssen.
    Das durfte doch nicht wahr sein, was er da präsentiert bekam. Der Maler sah aus wie tot.
    »Ich habe auch ein Knacken gehört!« flüsterte Doris mit tonloser Stimme. »Würgen… Ächzen … alles.«
    Der Wirt schüttelte den Kopf. Seine Haut hatte die Bräune verloren, sie glich schon dem weißen Mozzarella-Käse. »Wieso hast du was gehört! Wo kommt er her?«
    »Man schob ihn durch das Fenster!«
    Cascadal drehte den Kopf und starrte Doris an. Er glaubte ihr nicht, das war ihm anzusehen. Dann schob er den Kopf vor wie ein Stier, der angreifen wollte. »Erzähl mir hier keinen Mist, Doris! Wer hat wen durch das Fenster geschoben?«
    »Ein anderer ihn!«
    »Und wer war der andere?«
    »Das weiß ich nicht, ich konnte ihn nicht sehen.«
    Cascadal ging auf Doris zu. Er sah aus, als wollte er sie umrennen.
    Kurz zuvor stoppte er jedoch und drehte sich nach links, wo der Maler lag. »Der sieht aus…«, er holte tief Luft und wiederholte sich dann. »Der sieht aus, als wäre er tot.« Lauernd fragte er: »Ist er denn tot, sag es.«
    Doris hatte den Wunsch, loskreischen zu müssen. Statt dessen aber stand sie da und bewegte den Kopf. »Ich weiß es auch nicht. Ich habe ihn nur gehört.«
    »Gehört«, sagte der Wirt leise. »Du hast ihn gehört?« Er bückte sich. Es widerte ihn an, das Gesicht aus der Nähe sehen zu müssen, nur blieb ihm keine andere Möglichkeit, um festzustellen, ob der Maler, den alle nur Picasso genannt hatten, noch lebte.
    Doris wandte sich ab. Sie wollte einfach nicht sehen, wie er seine Hand ausstreckte und nach dem Puls fühlte.
    »Nichts, gar nichts mehr.«
    Doris drehte sich langsam um. Ob in ihren Augen Tränen schimmerten oder in denen des Wirts, das konnte sie nicht sagen. Jedenfalls sah sie ihn und den Maler verschwommen.
    »Was sollen wir denn mit ihm machen?«
    Cascadal drückte sich sehr langsam in die Höhe. »Ich glaube, er hat sich viel gebrochen.« Auf die Frage seiner Mitarbeiterin ging er nicht ein. Dafür schritt er dem Fenster entgegen, um einen Blick nach draußen zu werfen, in den Hinterhof. Der war ziemlich schmutzig, vollgestellt mit Gerümpel. Ein viereckiges, kleines Paradies für Ratten.
    Das alles kannte er, aber das Loch im Boden war ihm neu. Die Erde und der rissige Steinbelag waren an einer bestimmten Stelle in der Mitte des Hofes aufgewühlt worden.
    Was da gewesen war, darüber versuchte Cascadal nicht einmal zu raten. Er nahm es hin, eine Erklärung würde er sowieso nicht finden. Mit kalkbleichem Gesicht zog er sich wieder zurück. Doris sah ebenso aus wie er. Ihre Lippen zitterten bereits, bevor sie noch die Frage stellte, die nur aus einem Wort bestand. »Und?«
    Der Mann hob die Schultern.
    »Du hast nichts gesehen?«
    »Nein und ja.«
    »Was denn?«
    »Ein Loch im Boden.«
    Sie runzelte die Stirn. »Wie kommt das denn?«
    »Ich weiß es nicht, ich kann es nicht sagen. Da ist irgend jemand aus der Erde gekommen.«
    Sie lachte schrill. »Du spinnst doch. Du bist nicht ganz dicht. Wie soll denn…?«
    »Es ist aber da!« schrie er.
    »Ja, bon, ich glaube dir.«
    »Merde!« Cascadal ließ sich auf einen Stuhl fallen und preßte den Handballen gegen

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