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0577 - Die Krakenfalle

0577 - Die Krakenfalle

Titel: 0577 - Die Krakenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ob Picasso dermaßen starke Feinde hatte, daß sie ihn umbringen wollten.«
    »Kann ich mir nicht vorstellen.« Doris schüttelte den Kopf. »Er war ein Original hier. Jeder mochte ihn…«
    »Und er war scharf auf deinen Busen.«
    »Das bist du doch auch!« konterte Doris.
    »Gibt es da bestimmte Gründe?« fragte ich lächelnd.
    »Er wollte mich immer nackt malen.« Sie lächelte stolz. »Ich habe wenigstens noch was zu bieten. Außerdem sind dürre Frauen nicht mehr gefragt. Der Trend ist umgeschlagen, zum Glück.«
    Bevor sich das Thema in eine andere Richtung bewegte, bat ich darum, in den Hinterhof gehen zu dürfen.
    »Ich begleite Sie.« Cascadal löste sich hinter seiner Theke. In diesem Moment hörten wir den Knall. So laut und heftig, als wäre irgendwo etwas geplatzt.
    Wir schauten uns gegenseitig an.
    »In der Küche!« flüsterte Doris.
    »Verflucht noch mal, das war in der Küche.«
    Sie hatte den Satz kaum ausgesprochen, als sich das Krachen wiederholte. Diesmal war es von einem Bersten begleitet, als würde in der Küche alles ineinanderfallen.
    »Verrückt!« keuchte Doris. »Das halte ich nicht aus.« Panik zeichnete ihr Gesicht.
    »Bleiben Sie hier.« Ich befand mich schon auf dem Weg. Die Tür war nicht geschlossen worden, deshalb konnte aus der Öffnung auch der feine Staub als Wolken quellen.
    Kein Straßenstaub oder welcher aus den Bergen, es war bestimmter, der entstand, wenn Mauern eingerissen wurden. Er besaß einen bestimmten Geruch, der auch mir nicht fremd war.
    Was in der Küche geschah, bekam ich durch die Wolke nicht zu sehen. Sie quoll nur in den Flur, ich mußte in sie hineintauchen, tat das auch, blieb auf der Schwelle stehen, weil ich keine unliebsamen Überraschungen erleben wollte.
    Der Staub hatte sich in der ganzen Küche ausgebreitet. Das Fenster ahnte ich mehr, als daß ich es sehen konnte. Es war innerhalb der Wolke ein hellerer Fleck, das mich an ein verschmiertes Auge erinnerte.
    Davor aber bewegte sich etwas. Ein Gegenstand schleuderte von einer Seite auf die anderen, nein, kein Gegenstand, ein Toter. Es war der Maler, der sich in einer bestimmten Umklammerung befand.
    Doris hatte vorhin von einem Schlauch geredet. Damit hatte sie ungefähr mit ihren Worten genau das Richtige gemeint.
    Ein Schlauch war es zwar nicht, aber auch ich fand keine bessere Erklärung.
    Ich wollte tiefer in die Küche herein, als der Tote vor meinen Augen verschwand. Er löste sich nicht auf, nein, die Kraft zerrte ihn in die Tiefe.
    Da war ein Loch im Boden, ein kraterähnliches Gebilde, in ihm verschwand die Leiche.
    Was ich hier relativ lange erzählte, dauerte tatsächlich nur zwei, drei Sekunden. Wie ein Spuk war es gekommen, wie ein Spuk war das Unheil verschwunden.
    Was blieb zurück?
    Leere, Chaos und Grauen, nur gnädig bedeckt vom umhertreibenden Steinstaub.
    Auch Cascadal und Doris hatte es nicht mehr im Bistro gehalten.
    Ich hörte ihre Schritte und auch das keuchende Atmen. Neben mir blieben sie stehen und drängten sich gegen die Wand. »Nicht tiefer hineingehen!« flüsterte ich und hustete einige Male, weil mir beim Sprechen Staub in die Kehle geraten war.
    »Haben Sie denn was sehen können?« Cascadals Stimme klang kratzig.
    »Nicht direkt, aber Doris hatte recht.«
    »Der… der Schlauch?«
    »Ich glaube, ja.«
    Wir konnten nicht viel tun, denn der Staub mußte sich erst senken.
    Natürlich dauerte es uns viel zu lange. Ich ging schließlich als erster und bat die anderen, zurückzubleiben.
    Es war gut, daß ich meine Schritte vorsichtig setzte, denn der Boden war nicht mehr so, wie ich ihn kannte. Eine unwahrscheinliche Kraft hatte ihn von unten her brutal aufgerissen, das gleiche Phänomen wie draußen.
    Wer aber besaß diese Kräfte?
    Es fiel mir schwer, an einen Menschen zu glauben. Hier mußten andere Kräfte im Spiel sein.
    Tektonische Bewegungen, erdbebenartige Stöße, das alles schoß mir durch den Kopf. Nur konnte ich daran nicht recht glauben, weil diese Zerstörung auf bestimmte Stellen begrenzt blieb. Mir kam es vor, als hätten die unbekannten Kräfte bewußt nur an gewissen Stellen angegriffen und andere ausgelassen.
    Innerhalb der Küche war so einiges zusammengekracht. Das Regal stand nicht mehr an der Wand. Porzellan lag in Scherben verstreut.
    Einige Teile waren auch in Lücken gerutscht, die sich am Boden aufgetan hatten. Breite Spalten, als wäre dort eine Hand hervorgestoßen, um sich noch einmal zu drehen.
    Ich schaute in die Lücke hinein. Sie blieb

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