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0577 - Die Krakenfalle

0577 - Die Krakenfalle

Titel: 0577 - Die Krakenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Stirn. »Jetzt haben wir die Kacke am Hals. Was soll ich mit dem Toten machen?«
    »Das weiß, ich nicht.«
    »Kann ich mir vorstellen.«
    »Hast du denn eine Idee?«
    Er hob die Schultern und die Arme gleich mit. »Was heißt hier Idee? Eine Möglichkeit.«
    »Und die wäre?«
    »Das will ich dir sagen. Ich könnte ihn in einen Teppich wickeln, auf die Klippen schaffen und ihn nach unten werfen, damit er zwischen den Felsen landet.«
    Doris war dagegen. »Das ist doch…«
    Er ließ sie nicht ausreden. »Sag nur nicht, daß es Mord ist. Picasso ist schon tot.«
    »Ja, schon, aber…«
    »Kein aber.«
    »Und die Bullen?«
    Cascadal winkte ab. »Es werden so viele Leichen gefunden oder angeschwemmt, daß es mir egal ist, was die Bullen denken. Die meisten Toten stammen aus der Unterwelt von Marseille.«
    »Aber Picasso war hier bekannt.«
    »Er kann sich doch mit diesen Typen überworfen haben. Das geht, ist alles möglich.«
    »Ich weiß nicht«, sprach sie leise gegen die Wand.
    »Jedenfalls müssen wir ihn loswerden. Oder willst du in einer Küche kochen, wo dir eine Leiche im Weg liegt.«
    »Jetzt sei nicht blöd. Ich werde wahrscheinlich überhaupt nicht mehr hier kochen.«
    »Ach, du willst abhauen?« Er stand auf. »Jetzt? In meiner beschissenen Lage willst du mich sitzenlassen?«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Es hörte sich aber so an, es…«
    »Pardon, wenn ich störe, aber ich möchte meine Rechnung gern begleichen…«
    Die Männerstimme mit dem englischen Akzent ließ Cascadal und Doris herumfahren. Beide schrien auf und schauten zur Tür, wo ein blonder Mann stand und aus einer Mischung zwischen Entsetzen und Verwunderung auf den Toten starrte…
    ***
    Der Mann war ich!
    Eigentlich war ich nur durch Zufall in das Bistro geraten, wo ich mir einen leichten Weißwein gegönnt hatte. Der Wirt war dann verschwunden, hatte mich allein gelassen, und mir war – verständlicherweise – die Zeit zu lang geworden.
    Aus der Küche hatte ich Stimmen gehört, war den Geräuschen nachgegangen und stand nun da wie Pik Sieben, entsetzt und gleichzeitig verwundert, denn mit einem Toten hatte ich nicht gerechnet.
    Eine tolle Fortführung meines angeordneten Urlaubs, der erst zwei Tage alt war. So lange befand ich mich an der Côte d’Azur, der Blauen Küste. Ich mochte sie, es hatte mir auch gefallen, obwohl ich mit meinen Gedanken stets woanders gewesen war, bis mich diese Realität einholte.
    Die beiden schauten mich an, als wäre ich ein Gespenst. Gesehen hatte ich die dunkelhaarige Frau noch nicht, trotzdem wich sie vor mir zurück, als wäre ich ein Mörder. »Der kann es getan haben, der…«, flüsterte sie.
    »Unsinn, Doris. Da bin ich sogar sein Alibi.« Cascadal streckte den Arm aus. »Hau ab, Engländer! Vergiß einfach, was du hier gesehen hast. Verstanden?«
    »Ich wollte zahlen.«
    »Bon, kannst du. Aber geh jetzt!«
    Ich blieb stehen. »Der Mann ist tot, das sehe ich…«
    »Nein, er schläft nur.«
    »Machen Sie mir nichts vor, Monsieur, der ist tot!«
    Ich konnte den Grund nicht sagen, aber der Wirt drehte plötzlich durch. Er stürmte auf mich zu, senkte den Kopf, um mir den Schädel in den Magen zu rammen. Irgendwie mußte er sich auch abreagieren, in seiner Lage bestimmt verständlich. Nur wollte ich nicht ausgerechnet sein Prellbock sein.
    Als er kam, wich ich aus und stellte ihm ein Bein. Cascadal fiel.
    Die Schwarzhaarige schrie, besann sich aber und fummelte nach einem Küchenmesser.
    Dagegen hatte ich etwas. Bevor sie die Klinge noch drehen konnte, hatte ich ihr Handgelenk gepackt und drehte es herum. Sie ließ die Waffe fallen. »Tun Sie mir nichts!« keuchte sie. »Bitte, tun sie mir nichts. Ich bitte Sie.«
    Ich traute ihr nicht, hielt sie fest und schaute über die Schulter zurück. Cascadal hatte Pech gehabt. Er war gegen die Wand gefallen, stand aber wieder auf den Beinen und hielt sich den Schädel. »Verdammt, wer bist du?«
    »Keiner, der euch reinreißen will.« Ich wußte, das die beiden keine Mörder waren, obwohl sie die Leiche hatten beseitigen wollen. Irgend etwas mußte sie völlig aus der Bahn geworfen haben, daß sie dermaßen überzogen reagierten.
    Er schielte mich an.
    »Ja«, sagte ich nickend. »Ich will euch nicht reinreißen. Vielleicht können wir das Problem gemeinsam lösen.« Als Zeichen meinen guten Willens ließ ich die Frau los, die tief durchatmete, bevor sie sich auf einen Stuhl hockte.
    Die beiden taten mir irgendwie leid. Ich nahm ihnen auch ab, daß

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