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0577 - Die Krakenfalle

0577 - Die Krakenfalle

Titel: 0577 - Die Krakenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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blieben ihm die Worte im Hals stecken, denn so etwas hatte er höchstens im Kino gesehen.
    Neben einem der runden Tische stand eine Gestalt, die ganz in Schwarz gekleidet war. Eine hohe Kapuze bedeckte den größten Teil des Kopfes, wobei von dem Gesicht selbst auch kaum etwas zu sehen war, da sich die Farbe kaum vom dunklen Stoff der Kapuze abhob.
    Das war eine Gestalt wie aus der Gruselküche oder aus einem SF-Film, denn sie trug als Waffe ein helles, lichtartiges Etwas, das von ihren offen liegenden Handflächen in die Höhe ragte und mit der etwas zerfasernden Spitze fast die Decke erreichte.
    Cascadal konnte sich nicht erinnern, die Clique jemals so sprachlos erlebt zu haben. Vielleicht hatte sie Furcht. Er jedenfalls litt darunter und brachte das Erscheinen dieses Wesens unwillkürlich mit dem Spalt in der Küche in einen Zusammenhang.
    »Ja«, sagte Viola, »das ist er wohl.«
    »Wer?« flüsterte Denise.
    »Der böse Mann.« Ihre Stimme klang ängstlich.
    Dakota nickte. »Wenn es der böse Mann sein sollte, so sehe ich ihn mir einmal an, denn ich bin böser, Freunde, darauf könnt ihr euch verlassen…«
    Er rollte noch einmal mit seinen Schultern, schob sich vom Hocker und hatte plötzlich das Gefühl, stehenbleiben zu müssen. Der Unbekannte stand nur da, aber das reichte aus. Dakota wurde zum Denkmal…
    ***
    Im Sommer, in der Hochsaison, da quoll die Küste fast über. Da gab es keine freien Plätze am Strand, da herrschte das große Chaos, da waren die Hotels bis unter das Dach belegt, da kletterten die Preise in astronomische Höhen, und kleine, ruhige Plätze waren so gut wie überhaupt nicht zu finden.
    Anders zu dieser Jahreszeit. Mit einem Leihwagen, einem Renault, war ich ein Stück nach Westen gefahren, hinaus aus dem Ort. Nicht über die hochliegende Küstenstraße, die autobahnähnlich ausgebaut war, ich hatte den normalen Weg genommen und war in einer relativ einsamen Bucht gelandet, die sich zudem dadurch auszeichnete, daß gewaltige Felsnasen höckerartig vorstachen und sich gegen die anrollenden Wellen des Meeres stemmten.
    Mit dem Auto hatte ich bis dicht an das Wasser heranfahren können, den Wagen abgestellt, einen Felsen gefunden, auf dem ich mich niederließ und das Spiel der Wellen beobachtete.
    Es machte mir Spaß, ihnen zuzusehen. Sie wurden in die Bucht hineingeschoben, von Klippen nicht aufgehalten, sondern gebrochen und schäumten fast wütend dem kleinen Strand entgegen, um hier auslaufen zu können. Das Rauschen des Wassers hatte mich eigentlich beruhigen sollen, das tat es nicht. Ich war innerlich viel zu aufgeregt, denn ich mußte an das ungewöhnliche Erdbeben denken, das sich auf zwei bestimmte Orte konzentriert hatte.
    Warum?
    Oder war es eventuell kein Beben gewesen? Das konnte auch gut möglich sein, da mußte man zunächst mal abwarten, ob sich so etwas wiederholte.
    Ich war mittlerweile davon überzeugt, daß die Entstehung der Spalten keine natürliche Ursache besaß. Da mußte jemand dafür gesorgt haben. Eine in der Erde lebende Kraft, der selbst der Boden nichts entgegensetzen konnte.
    Magie!
    Bestimmt. Ich hatte genug über Erdmagie gehört, auch selbst erlebt, das war für mich nichts Neues. Nicht alles, was in der Tiefe tot erscheint und begraben ist, das ist auch tatsächlich tot. Es gab immer wieder Lücken, durch die fremde Kräfte strömen konnten.
    Wie eben in diesem Bistro…
    Während ich über dieses Phänomen nachdachte, hatte ich kleine Steine aufgenommen. Schwungvoll schleuderte ich sie den anrollenden Schaumkämmen der Wellen entgegen. Es sah so aus, als würden sie von ihnen verschluckt werden.
    Außerhalb der Bucht tanzten die Segel der Boote. Dazwischen drehten die Surfer ihre Runden. Ich beneidete sie nicht. Um diese Zeit war das Wasser noch verdammt kalt.
    Was ich hier in der Bucht sollte, konnte ich selbst nicht sagen. Ausruhen, nachdenken, überlegen – ja, das war es. Wegen ihrer Lage war sie mir schon vor zwei Tagen aufgefallen. Ich hatte mir vorgenommen, so etwas wie ein Hauptquartier aufzuschlagen.
    Ruhe bekam ich nicht.
    Der innere Wecker lief auf vollen Touren. Ich kam mir selbst vor wie aufgedreht und spürte auch, daß sich etwas zusammenbraute.
    Es war mit einem unsichtbaren Netz zu vergleichen oder damit, als würde sich jemand in meinem Rücken aufhalten und mich heimlich beobachten.
    Im Sitzen drehte ich mich um.
    Nichts zu sehen.
    Die Straße führte ungefähr 200 Meter entfernt vorbei. Nicht ein Autofahrer warf einen Blick in die

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