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0577 - Die Krakenfalle

0577 - Die Krakenfalle

Titel: 0577 - Die Krakenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wir deine Bude hier auseinander.«
    »Es stimmt tatsächlich«, stand Doris ihrem Chef zur Seite. »Du brauchst nicht in die Küche zu gehen.«
    »Komm mit!«
    Doris wollte sich sträuben, aber Dakota faßte sie hart an, und Cascadal traute sich nicht, dagegen einzuschreiten. Er mußte die beiden gehenlassen.
    »Tja«, sagte Marcel, »Dakota ist scharf auf deine Doris. Und wenn er scharf auf jemand ist, kannst du nichts machen.«
    Der Wirt hob die Schultern. »Doris ist erwachsen.«
    »Das sieht man!« lachte Denise, die ziemlich mager war, was unter dem langen Gewand nicht auffiel.
    Inzwischen standen Dakota und Doris in der Küche. Dakota hinter der jungen Frau. Er hatte allerdings seine Arme um ihre Hüften geschlungen und wollte seine Hände in die Höhe wandern lassen, als ihm der Spalt im Boden auffiel.
    »Was ist das denn?«
    »Das frage ich mich auch.«
    »Habt ihr das schon lange?«
    »Nein, seit einigen Stunden. Da hat sich plötzlich die Erde aufgetan, als hätte ein Beben nur uns erfaßt, verstehst du? Lokal sind wir erwischt worden.«
    »Das sehe ich. Es wurde auch nichts gemeldet, verdammt.« Er löste sich von ihr, blieb neben der Spalte stehen und schaute hinein.
    »Nichts zu sehen!« kommentierte er.
    »Sie ist ziemlich tief.«
    »Einfach so?« Er schüttelte den Kopf. Mit zwei Fingern zeichnete er seine scharfen Nasenfalten nach.
    »Ja, urplötzlich.«
    »Was war dann?«
    »Staub, Chaos. Alles kippte. Wir haben dagestanden und wußten einfach von nichts.«
    »Kann ich mir denken.«
    »Wir können tatsächlich nicht kochen.«
    »Stimmt.« Er grinste und schüttelte den Kopf. »Spielt auch keine Rolle mehr. Ich schicke jemand. Ein paar Baguettes können nicht schaden. Dann fahren wir.«
    »Bleibt es dabei, daß du mich mitnimmst?«
    »Und wie!«
    »Gut.«
    »Aber Angst darfst du nicht haben?«
    »Keine Sorge, ich kenne die Männer.«
    »So meine ich das nicht.«
    »Wie denn?«
    »Wirst du schon sehen.« Er warf noch einen letzten Blick auf den Spalt und ging, ohne Doris anzuschauen, was diese wiederum ärgerte. Aus dem Lokal hörte sie seine Stimme. »Da ist was passiert, wir können wirklich nichts essen.«
    »Was denn?« rief Viola.
    Er berichtete es.
    Doris ging in einen Nebenraum, wo ein Spiegel hing. Dort erneuerte sie ihr Make-up. Sie hatte zwar nicht gerade ein schlechtes Gewissen, komisch war ihr schon, wenn sie Cascadal so einfach hängenließ und sich der Clique anschloß. Aber sie war nicht seine Leibeigene, das mußte sie ihm immer wieder vor Augen halten.
    Doris erneuerte auch ihr Augen-Make-up. Sie tuschte dabei blaue Inseln neben die Winkel. Ihre Lippen schimmerten fast in der gleichen Farbe auch wenn sie mit einem blaßroten Farbton unterlegt waren. Dann erst fand sie sich schön genug und verließ den Raum, wobei sie sich im Gang darüber wunderte, daß es im Bistro so still geworden war. Man hätte fast die berühmte Stecknadel fallen hören können.
    Auf Zehenspitzen ging sie weiter, blieb an der Tür und in Deckung stehen und konnte kaum glauben, was sie sah. Doris hatte das Gefühl, sich in einem Gruselfilm zu befinden…
    ***
    Dakota hatte die gespannten Blicke der anderen auf sich gerichtet gesehen, etwas dümmlich gegrinst und die Schultern gehoben. »Da ist wirklich nichts zu machen. Unser Freund hier hatte in der Küche ein kleines Erdbeben.«
    »Du spinnst«, sagte Denise.
    »Das dachte ich auch. Dann sah ich den Spalt. Ein breiter Riß. Er zog sich quer durch die Küche.«
    »Und jetzt?«
    »Kriegen wir nichts.«
    Cascadal wollte sie nicht hungrig lassen. »Doris könnte euch was holen.«
    Dakota beugte sich über den Tresen. »Warum ausgerechnet sie? Setz du deinen faulen Arsch in Bewegung. Ihr Anblick ist mir lieber als deiner.« Dakota spitzte die Lippen zu einem Kuß, bevor er laut aufstieß. »Hörst du, wie ich mag?«
    Der Wirt spürte Röte in seinem Gesicht. »Was wollt ihr haben?«
    »Mal überlegen.«
    »Ich kann euch…« Er stockte mitten im Satz, weil sein Blick über die Schultern der hockenden Gäste hinweg zur Tür gefallen war, wo sich etwas verändert hatte.
    In Türnähe stand sie.
    Cascadal hatte sie nicht hereinkommen sehen, sie war einfach da, als wäre sie materialisiert. Ohne etwas zu sagen, stand sie mitten im Raum, etwas versetzt von der Helligkeit des Türausschnitts.
    »Ge… gehört der auch zu euch?« fragte Cascadal flüsternd.
    »Wer?«
    »Dreht euch mal um!«
    Das taten sie. Zuerst Dakota. Er hatte stets die größte Klappe, diesmal jedoch

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