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0577 - Die Krakenfalle

0577 - Die Krakenfalle

Titel: 0577 - Die Krakenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sprung.
    Er war mir ebenfalls nicht unbekannt, denn Reisen wie diese hatte auch ich öfter durchgeführt.
    Sie verschwand – und erschien in meiner Nähe. Nur wenige Schritte entfernt materialisierte sie sich. Noch immer blies der Wind die Haare zurück. An den Füßen trug sie halbhohe Stiefel, das Gesicht zeigte ein Lächeln. Allerdings beschränkte es sich allein auf die Lippen, der übrige Teil blieb ernst.
    Wir schauten uns an. Klar, daß sie mir anmerkte, wie stark ich mich über ihr Erscheinen wunderte, und sie gab mir zunächst eine Erklärung, die eigentlich keine war.
    »Ich bin etwas zu spät gekommen.«
    »Für den Kraken?«
    »Sicher.«
    »Stammt er noch aus deiner Zeit?«
    »Ja, ein Überbleibsel aus Atlantis. Er und ich sind persönliche Feinde. Damals…« Sie hob die Schultern und schaute auf das Meer hinaus. »Es war fast die gleiche Gegend wie jetzt, nur eben anders, du verstehst, und es war Nacht. Da haben wir uns gegenübergestanden und gekämpft.«
    »Du mit dem Kraken?«
    »Nein, mit dem schwarzen Priester. Er war mein erster Feind. An ihm sollte ich mich messen.«
    »Kannst du das genauer erklären?«
    »Das will ich gern tun, John. Der schwarze Priester hatte versucht, in das Haus meines Vaters einzudringen. Wir konnten ihn in die Flucht schlagen, und ich war gezwungen, die Verfolgung aufzunehmen. Ich jagte ihm nach, bis ich ihn in einer einsamen Felsregion stellen konnte. Das war über dem Meer. Zum erstenmal führte ich das Schwert mit der goldenen Klinge. Er stand mir gegenüber…«
    »Besaß er eine Waffe?«
    »Sein Lichtschwert. Energie aus den Sternen – furchtbar, muß ich dir sagen.«
    »Und weiter?«
    »Meine Waffe hielt der seinen nicht nur stand, es gelang mir auch, den Kampf zu gewinnen. Ich konnte ihn vom Felsen herab in die tosende Flut stürzen…«
    »Wo er…«
    »Wohl nicht starb, denn heute ist er zurückgekehrt.«
    »Nein.« Ich zeigte auf das Meer. »Es kam ein Krake.«
    »Das ist eben seine Magie. Ich kann mir gut und gern vorstellen, daß er und der Krake eine Person sind. Es ist schwer zu begreifen, John, aber der Krake hat sich Energie geholt. Du hast dir das Blut des Toten angeschaut, nicht wahr?«
    »Richtig. Es war schwarz wie die Nacht.«
    »Er hat es umgewandelt. Es ist ihm gelungen, diesen Toten zu seinem Diener zu machen. Er steht noch auf der untersten Stufe, doch er kann die magischen Weihen empfangen, um zu einem der gefährlichen schwarzen Priester aufzusteigen.«
    »Die gab es bei euch?«
    »Leider sehr viele. Die schwarzen Priester waren eine besondere Kaste. Vor ihnen mußte man sich in acht nehmen. Sie dienten allein dem Bösen und taten Böses.«
    »Ausgerottet worden sind sie demnach nicht.«
    Ich strich durch mein Haar. »Das ist alles stark, Kara. Woher wußtest du denn, daß sich ein schwarzer Priester auf dieser Welt und an diesem Ort aufhält?«
    »John…« Sie lächelte milde. »Hast du vergessen, daß Myxin und ich bei den Flammenden Steinen wohnen? Sie sind unsere Indikatoren. Sie zeigen an, wie es sich mit der Magie verhält. Ob sie da ist, ob sie noch herbeischwebt. Nur die Steine …«
    »Dort hast du dann von dem schwarzen Priester erfahren?«
    »Ja.«
    »Wo ist Myxin?«
    »Ich habe ihn allein gelassen. Die schwarzen Priester sind meine Gegner. Was mir damals nicht gelang, möchte ich in dieser Zeit gern vollenden. Ich muß mich ihm oder ihnen stellen.«
    »Du rechnest also damit, daß er nicht allein ist und noch einige mit aus der Vergangenheit gebracht hat?«
    »Davon könnte ich allerdings ausgehen.«
    »Das glaube ich wiederum nicht.«
    »Weshalb nicht?«
    Ich drehte mich um und deutete auf den Toten. »Dann hätte er sich ihn nicht zu holen brauchen.«
    Karas Blick wurde nachdenklich. »Ja, da könntest du recht haben, John. Dennoch will ich mich darauf nicht verlassen. Die schwarzen Priester und ihre Krakenmagie waren eine Institution in Atlantis. Ich hoffe, daß dies wirklich ein Einzelfall gewesen ist.«
    Ich lachte sie an. »In den ich durch einen Zufall hineinrutschte. Du kannst dir nicht vorstellen, wie überrascht ich gewesen bin, als ich dich plötzlich sah.«
    »Zufall?« echote Kara, die es nicht glauben wollte. »Ich dachte, daß man dich geholt hätte, weil eben dieser monströse Krake erschienen ist. Zudem an einer Küste, wo Menschen wohnen.«
    Heftig schüttelte ich den Kopf. »Ich mache Urlaub, Kara. Einfach ausspannen.«
    »Das kann doch nicht sein.«
    »Es stimmt aber.«
    »Dann stolperst du ausgerechnet über

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