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0577 - Die Krakenfalle

0577 - Die Krakenfalle

Titel: 0577 - Die Krakenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihr eigentlich, daß ich ihn kenne? Der ist mir mal im Krieg der Sterne begegnet. Eine Figur aus Star Wars. Wirklich gut verkleidet, muß ich schon sagen.« Er lachte, um sich selbst zu überzeugen. Das schaffte er weder bei sich noch bei den anderen.
    Vor der Gestalt blieb er stehen. Marcel gehörte zu den Typen, die zwar körperlich nicht hochgewachsen waren und auch nicht stabil wirkten, aber man konnte ihn als durchtrainiert bezeichnen. Er besaß ziemlich breite Schultern und auch Kraft in den Armen.
    Kalt schaute er dorthin, wo sich das Gesicht unter der Kapuze befinden mußte.
    War das ein Gesicht?
    Marcel konnte es selbst nicht genau sagen. Obwohl er näher an den Unbekannten herangegangen war, hatte sich an dessen Gesicht kaum etwas verändert. Noch immer zeichnete sich dort nichts ab.
    Keine Organe, keine Linien, auch keine Augen.
    Flach, grau und leicht zitternd, als würden gräuliche Silberstreifen darüber hinweghuschen, die das Gesicht zwar veränderten, es im Prinzip jedoch immer gleich aussehen ließen.
    Es war nicht nur das Gesicht, das Marcel störte, auch der Einfluß, der von ihm ausging.
    Als eine Strahlung konnte er es nicht direkt bezeichnen, obwohl so etwas wie Strom über seine Haut floß und sich dabei die dünnen Härchen aufrichteten.
    Marcel fühlte sich nicht mehr so gut wie zuvor, als er den Hocker verlassen hatte. Er warf einen schnellen Blick zurück auf seine an der Bar sitzenden Freunde.
    Hilfe konnte er von ihnen kaum erwarten. Dakota nickte ihm aufmunternd zu, ein Zeichen, daß er sich beeilen sollte.
    Marcel faßte sich ein Herz. Drohend sprach er die Worte aus.
    »Hau ab, verdammt! Zieh endlich Leine! Du störst, du Typ!«
    Der »Typ« bewegte sich nicht. Selbst der Lichtstrahl stand wie eine Eins.
    »Hast du mich nicht verstanden? Soll ich mit einem Computer zu dir sprechen?«
    Marcel bekam abermals keine Antwort.
    Da griff er zum letzten Mittel, zur Gewalt. Er hatte die rechte Hand bereits geballt. Wenn er zuschlug und richtig traf, würde der Hieb den anderen durch die offene Tür bis auf die Straße katapultieren.
    Auf das Abziehbild von Gesicht zielte er nicht. Marcel hielt direkt auf die Körpermitte.
    Er traf!
    Im gleichen Augenblick durchbrach ein Schrei die lastende Stille.
    Nicht der Kuttenmann hatte gebrüllt, es war Marcel, der nicht mehr an sich halten konnte.
    Bei seinem Schlag hatte er das Gefühl gehabt, gegen einen Sandsack zu hauen. Der Schmerz durchwühlte seinen Arm, jagte hoch bis in seine Schulter, wo er regelrecht explodierte, bevor er den Arm fast lähmte.
    Er taumelte zurück, das Gesicht verzerrt. Zwar hörte Marcel die Stimmen der anderen, nur konnte er nichts verstehen und mußte nur mit ansehen, wie die Gestalt das Lichtschwert senkte.
    Es berührte die Haare, den Kopf…
    Marcel brüllte auf. Plötzlich fühlte er sich als Mittelpunkt gewaltiger Entladungen, die ihn umtosten wie Gewitter und einen regelrechten Käfig um ihn gebildet hatten. Für ihn war es nicht zu fassen.
    Er konnte sich nicht mehr bewegen, schaute durch das helle Netz aus Energie in das Gesicht der Gestalt und erkannte, daß sich dessen Züge verändert hatten. Alles Menschliche war aus ihnen verschwunden. Das Gesicht sah aus wie eine graue Fläche, klein, begrenzt, dennoch irgendwie grenzenlos, weil auf der Fläche sich das Bild eines Kraken zeigte, der ein rotes Glutauge besaß.
    Tentakel peitschten um den Körper herum wie gewaltige Schlangen. Sie zuckten in sämtliche Richtungen weg, ohne sich jedoch um ein Ziel zu wickeln.
    Der Krake im Gesicht!
    Dann war es vorbei!
    Der Unheimliche hob sein Lichtschwert wieder an. Schlagartig verschwanden die Schmerzen. Sie wischten gleichzeitig das Gitter aus Licht vor Marcels Augen weg.
    Seine Sicht wurde frei…
    Er schaute auf den Unheimlichen, der wenige Worte sagte und diese zu einem drohenden Satz zusammenfügte. »Ich hole euch, ich werde euch holen!« Dann drehte er sich um und ging.
    Er trat hinaus in das hellere Licht, in die Sonne und wurde von ihr aufgesaugt.
    Sie alle konnten es sehen. Die Gäste, der Wirt und auch Doris, die ihren Platz verließ, die linke Hand vor die Lippen gepreßt hielt und in das Bistro taumelte.
    Bis auf Dakota ließen alle sie passieren. Der griff blitzschnell zu und zerrte sie an sich. »Was ist?«
    »Nichts!« keuchte sie. »Ich… ich weiß es nicht.«
    »Er war nicht bei dir in der Küche?«
    »Nein.«
    Marcel drehte sich um wie ein Roboter, der einen Befehl erhalten hatte. Dermaßen steif und mit

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