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0578 - Welten des Grauens

0578 - Welten des Grauens

Titel: 0578 - Welten des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Weg.
    Aber er konnte sich und seinen Prinzipien nicht untreu werden.
    Er wollte nicht mit dem Wissen leben müssen, ein Mörder zu sein.
    Er konnte damit nur sterben!
    ***
    Auch Tendyke hörte Stygias Stimme mit fast dem gleichen Wortlaut. Nur eben in umgekehrter Wertigkeit.
    Er trat von der Konsole zurück.
    Monica war durch sein Versagen gestorben. Er wollte nicht auch noch die Schuld an Zamorras Tod tragen - nur um später, in irgendeiner weiteren Runde, selbst ebenfalls endgültig zu sterben.
    Er konzentrierte sich auf Avalon. Er dachte an den Schlüssel und den Kode. Er bereitete sich auf seinen Tod vor.
    Wenn er jetzt real starb, würde er überleben. Er würde nach Avalon gehen und dann zurückkehren.
    Was er nicht bedachte, war, daß er durch seine Untätigkeit den Spielverlauf sich selbst überließ.
    Ebenso wie Zamorra es in diesem Moment tat.
    Damit entschieden sie sich beide für den Tod.
    Nur hatte Zamorra nicht die Chance, wiederbelebt zu werden…
    ***
    Hawk grinste. »Klappe zu, Affe tot. Oder besser gesagt: Strom aus, Zompie gestorben! Die eine Hälfte hätten wir damit erledigt. Aber jetzt wird's kompliziert. Wir müssen ins Château Montagne.«
    »Aber… aber… Was ist mit Rob, jetzt wo der Computer abgeschaltet ist?« fragte Uschi Peters entsetzt, denn plötzlich wurde ihr bewußt, daß er dadurch vielleicht getötet worden war. Er war doch schließlich zum Teil des Programms geworden, wenn sie das alles richtig verstand. Es klang zwar verrückt, aber war er durch das Abschalten des Computers nicht gelöscht worden?
    »Lady, vertrauen Sie mir«, wiederholte Hawk. »Solange die Computer im Château noch laufen, ist nichts verloren, nur alles - wie soll ich's sagen? -vereinfacht. Und die Geräte dort in Frankreich sind um einiges leistungsfähiger, so daß ich damit wesentlich besser arbeiten kann. Das zweite Schlupfloch, der hiesige Computer, ist dagegen versperrt.«
    »Und wie wollen Sie an Zamorras Computern arbeiten?« fragte Uschi verwirrt. »Ich durfte doch nicht den Bildschirm ansehen, Sie sagten…«
    Hawk wirbelte plötzlich herum und starrte Raffael Bois an. »Sagten Sie nicht, Ihr Drache habe die Monitore betrachtet, ohne Schaden zu nehmen?«
    »Es ist nicht mein Drache, sondern der meines jungen Kollegen William«, distanzierte sich Raffael.
    »Egal. Aber dieser Drache, er kann aber die Monitore betrachten, kann hören, sprechen und vernünftig handeln?«
    »Über das ›vernünftig‹ kann man sicher streiten«, behauptete Raffael. »Im Prinzip haben Sie aber recht.«
    »Im Prinzip? Das klingt ja wie ›Radio Eriwan‹. Aber okay, verpflanzen wir uns per bunten Pflanzen ins Château.«
    Nur eine Viertelstunde später - die meiste Zeit nahm der Weg durch Zamorras Kellergewölbe in Anspruch - befanden sie sich vor Ort und Stelle. Hawk grinste den Jungdrachen an.
    »Hübsch siehst du aus. Ungefähr so habe ich dich mir vorgestellt. Und jetzt hilfst du mir, ja? Dann helfe ich dir auch, deinen Garten zu bekommen.«
    »Woher weißt du davon?« japste Fooly erstaunt.
    »Ich weiß eine ganze Menge«, erwiderte der Computerspezialist. »Und nun husch, ins Arbeitszimmer. Du erzählst mir genau, was du siehst, und ich sage dir, was du tun mußt.«
    »Wenn du meinst, daß ich auf die Tasten hämmern soll, kannst du's vergessen«, sagte Fooly. »Die funktionieren nicht, Dicker.«
    »Was den Leibesumfang angeht, schießt du ja wohl den Vogel ab«, konterte Hawk grinsend. »Und nun spute dich, Geselle. Es kann um Sekunden gehen. Das Funktionieren überlaß ruhig mir.«
    Fooly wunderte sich immer noch, aber er watschelte zum Arbeitspult hinüber.
    »Erzähl mir genau, was du siehst. Nein, nicht das Bild. Da gibt's eine Menüleiste. Du senkst deine hübschen Krallen nun auf folgende Tasten…«
    ***
    Ebene 2, Level 6:
    Der Weg nach oben war ihr versperrt. Der künstliche Himmel lag bereits schon zu Spielbeginn auf den Mauerkronen. Nicole blieb nur die Möglichkeit, sofort loszurennen, um auf diese Weise wenigstens etwas an Vorsprung zu gewinnen. Bevor die tödliche Kugel kam.
    Die Kugel war auf jeden Fall schneller als sie.
    Sie hörte sie schon heranrollen. Es dröhnte und rumpelte. Der Tod näherte sich unaufhaltsam.
    Diesmal gab es kein Entrinnen mehr!
    ***
    »Die Online-Verbindung existiert also noch«, stellte Hawk fest. »Sie ist der Knackpunkt. Über sie kommen wir an dieses verflixte Spiel heran. Es wird von außen gesteuert.«
    »Woran erkennen Sie das, Sir?« fragte Raffael.
    Hawk winkte ab.

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