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0578 - Welten des Grauens

0578 - Welten des Grauens

Titel: 0578 - Welten des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Spielrunde war vorbei, Zamorra hatte erneut verloren, noch ehe die dreihundert Sekunden um waren…
    Und beim nächsten Mal würde es noch schwieriger werden!
    Er fragte sich, ob das überhaupt noch möglich war. Aber sicher war es das, denn sonst hätte sich Stygia bestimmt schon bei ihm gemeldet. Um ihm seine endgültige Vernichtung anzukündigen, um ihm zu erklären, daß er alle Chancen auf Überleben verspielt hatte!
    Wie lange sollte das denn auch noch so weitergehen?
    ***
    »Sie schickt der Himmel, Hawk«, seufzte Uschi Peters erleichtert. »Sind Sie ein Hellseher?«
    »Mich lenken andere Geschicke, wissen Sie das nicht, Lady?« erwiderte er. »Ich hörte, mein Typ werde verlangt. Also, stimmt was mit dem Zompie nicht? Sie kennen doch mein Motto: Kein Bild, kein Ton - ich komme schon!«
    Der untersetzte Endzwanziger mit dem pfiffig wirkenden, rundlichen Gesicht zwinkerte und ließ sich unaufgefordert in einen Sessel fallen.
    »Ah, endlich mal wieder was anderes als der Mist, mit dem ich mich in den letzten Wochen herumgeärgert habe. Diese alljährliche green-card- Lotterie von Uncle Sam und der damit zusammenhängende Kram mit Aufenthaltserlaubnissen, Visa und weiß der Teufel was. Ich sag' Ihnen, Lady, das ist die reinste Hölle. Wissen Sie, was wir letztens entdeckt haben? Jemand hat tatsächlich Ausweispapiere, Personalbogen und all diesen anderen Kram für eine Fiktivperson erstellt, die laut Computer nun auch noch tatsächlich existiert. Name: Mickey Mouse.«
    »Äh…« begann Uschi.
    »Ausgerechnet diese Comic-Figur«, fuhr Hawk unbeirrt fort. »Eigentlich sollte man annehmen, daß Mickey ja US-Staatsbürger ist, aber die fingierten Originalunterlagen kamen aus Ihrem Heimatland, aus Germany. Genauer gesagt, aus einer Stadt namens Offenbach, falls Sie schon mal was davon gehört haben. Irgendwer hat diesen Mr. Mickey Mouse wohl aus Spaß neu erfunden, dann hat man ihn einige Male den Wohnsitz wechseln lassen, und jetzt ist er in den Vereinigten Staaten gelandet und beantragt Aufenthaltserlaubnis und Staatsbürgerschaft. Raten Sie mal, welcher Beruf angegeben wird!«
    »Äh…« machte auch Raffael Bois und hob beschwichtigend die Hand.
    »Äh ist kein Beruf«, widersprach Hawk. »Höchstens ein Bewußtseinszustand. Nein, Mister, nach Lage der Akten ist der Typ freiberuflich tätiger und diplomierter Lebenskünstler. Aber ich sehe schon, das interessiert Sie alle nicht so sehr. Weshalb also bin ich hier? Sagen Sie, guter Mann…« Er wandte sich Raffael zu. »…kenne ich Sie nicht aus Frankreich? Oder habe ich- die Adressen verwechselt?«
    »Ich wollte Sie gerade anrufen und herbitten«, sagte Uschi. »Denn wir haben ein gemeinsames Problem. Sowohl Rob Tendyke als auch Professor Zamorra sind im Computer verschwunden.«
    Hawk zerknautschte den schwarzen Hut, den er bisher in den Händen hin und hergedreht hatte. »Klingt ziemlich wirr, was Sie da faseln«, bemerkte er trocken und stülpte sich das Stück Filz wieder auf den Kopf.
    Irgendwie erinnerte er in seiner Kleidung an die Blues Brothers. Was nicht dazu paßte, war die bronzierte Nachbildung eines ›Kommunikators‹ aus der TV-Serie STAR TREK, den er am Aufschlag seiner Jacke trug.
    »Genauso wirr wie der Nonsens, den mir dieser Mr. Taran am Telefon aufs Ohr hämmerte«, redete Hawk unbeirrt weiter wie ein Wasserfall. »Daß ich unbedingt herkommen sollte, weil ich so dringend gebraucht würde. Ist dieser Mr. Taran neu bei Tendyke Industries ? Scheint wohl so. Jedenfalls hat er 'nen Heidenaufstand gemacht und mich beim Barte des Proleten schwören lassen, daß ich auf dem schnellsten Weg hierher komme. Ich glaube, wenn man Menschen durchs Telefonnetz schicken oder per Fax versenden könnte, hätte er mir diesen Reiseweg glatt abverlangt und…«
    »Taran?« echoten Raffael und Uschi gleichzeitig.
    Taran war kein Mensch. Obwohl er inzwischen so aussah. Eine ziemlich mysteriöse Erscheinung. Es war das frühere Bewußtsein, das sich in Merlins Stern , Zamorras Zauberamulett, entwickelt und inzwischen körperliche Existenz angenommen hatte. Er war ein magisches Wesen und trug in sich die ›Kraft einer entarteten Sonne‹. [2]
    Wieder mal hatte Taran helfend eingegriffen. Aber woher wußte er von Zamorras und Tendykes Problem?
    »Ah… man kennt den Gentleman also«, erkannte Hawk an den Reaktionen von Uschi und Raffael. »Ziemlich aufdringliche Gestalt mit recht sonnigem Gemüt. Na ja, wenn Ten und der Professor im Computer verschwun… - waaaas ?«

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