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0579 - Die Psycho-Vampire

Titel: 0579 - Die Psycho-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Reinigungs- und Erneuerungssystem funktionierte reibungslos.
    Ohne die Energiebarriere hinter sich zu schließen, trat Onacro auf den Korridor hinaus. Die Luft war rein, sogar irgendwie steril.
    Onacro verspürte eine leichte Übelkeit, die sich mit jedem Atemzug verstärkte.
    Er fand den Grund dafür auch bald heraus. Es roch ganz schwach nach Desinfektionsmitteln, und das schlug sich ihm auf den Magen. Er hatte schon immer eine Allergie gegen Desinfektionsmittel gehabt.
    Während er den Korridor in Richtung Kommandozentrale hinunterging, grübelte er darüber nach, woher der Geruch kommen mochte. War in dieser Wachstation eine Epidemie ausgebrochen? Immerhin lag es im Bereich des Möglichen.
    Er öffnete versuchsweise einige Türen und blickte in die darunterliegenden Räume, Sie waren alle sauber und aufgeräumt. Einrichtungsgegenstände, die Verfallserscheinungen auf gewiesen haben mochten, waren von den Robotern ausgetauscht worden. Es gab schließlich eine eigene Robotfabrik, in der von Uniformknöpfen bis zu komplizierten technischen Ersatzteilen alles erzeugt wurde.
    Langsam begann Onacro daran zu zweifeln, daß er hier den Beweis finden würde, den er suchte. Die Reinigungsroboter hatten alle Spuren beseitigt. Die Station sah noch so neu aus wie an jenem Tage, an dem sie erbaut worden war.
    Nur eines fehlte: menschliches Leben!
    Wohin hatte sich die überlebende Mannschaft zurückgezogen?
    Darauf gab es nur eine Antwort: in die Kommandozentrale.
    Und dorthin wollte auch Onacro, denn es war der einzige Ort, an dem er Antwort auf seine Fragen erhalten konnte.
    Onacro erreichte eines der vier Schotte, die in die Kommandozentrale führten. Es war zu und durch ein Energieschloß zusätzlich abgesichert. Es gab nur einen kleinen Kreis von Personen, die das Schott mittels ihrer Körper-Individualimpulse öffnen konnten.
    Onacro gehörte dazu. Ob außer ihm noch einer der Privilegierten am Leben war?
    Der Biogenetiker drückte seinen Daumen gegen den Öffnungsmechanismus und wartete gespannt.
    Zuerst war ein durchdringendes Knirschen zu hören, als sich das Schott aus der Verankerung löste, dann ertönte ein langanhaltendes Quietschen, als es sich ruckend in die Wand zurückschob.
    Alterserscheinungen! dachte Onacro. Hier hatten die Reinigungsroboter keinen Zutritt gehabt, um schadhafte Teile auszuwechseln.
    Onacro blickte gespannt durch den breiter werdenden Spalt des Schotts. Er konnte noch keine Einzelheiten erkennen, weil in der Kommandozentrale die Beleuchtung ausgefallen war und Dunkelheit herrschte.
    Plötzlich merkte er hinter dem Spalt jedoch eine Bewegung und warf sich instinktiv zur Seite. Im nächsten Augenblick schoß ein Energiestrahl auf jene Stelle zu, an der sich eben noch sein Kopf befunden hatte.
    „Ich bin ein Freund!" rief Onacro, zog sich aber sicherheitshalber in den Schutz eines Seitenganges zurück.
    „Nicht schießen! Ich bin Vauw Onacro, der Leiter der biologischen Station."
    Er vermutete, daß sich ein Überlebender, vielleicht sogar der letzte, in der Kommandozentrale verbarrikadiert hatte. Er mußte in den Jahren der Einsamkeit den Verstand verloren haben und nun glauben, einen Feind vor sich zu haben.
    Onacro wollte einen neuerlichen Appell an den offensichtlich Verrückten richten, doch kam er nicht mehr dazu. Zwei Ereignisse, die eng miteinander verknüpft waren, ließen ihn erkennen, daß hier jedes weitere Wort überflüssig war.
    Zuerst sah er verblüfft, daß von allen Seiten Reinigungsmäuse auf das Schott der Kommandozentrale zurannten. Dann erst erkannte er den Grund dafür: Aus der Kommandozentrale kam ein Kampfroboter gestapft. Er mußte es auch gewesen sein, der auf ihn geschossen hatte.
    Also kein Überlebender! durchzuckte es Onacro schmerzlich.
    Der Roboter wies unübersehbare Alters- und Abnutzungserscheinungen auf, und offenbar hatte auch seine Positronik Schaden genommen, denn sonst hätte er nicht auf Onacro geschossen.
    Wie viele Jahre hatte der Roboter in der Kommandozentrale ausgeharrt, ohne auch nur ein einziges Mal überholt zu werden?
    Es mußten viel mehr als zweiunddreißig Jahre gewesen sein.
    Denn für die Reinigungsmäuse mit ihren empfindlichen Sensorien war er nur noch ein Haufen Schrott, Abfall, den sie beseitigen mußten. Bevor der Kampfroboter Onacro erneut aufs Korn nehmen und den Waffenarm auf ihn richten konnte, war er von den winzigen Reinigungsrobotern umringt, die ihn systematisch zu zerstrahlen begannen.
    Wenig später war von dem

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