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0579 - Die Psycho-Vampire

Titel: 0579 - Die Psycho-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ganz bestimmten Typs. Sie besaßen zwar keine Mängel im Sinne des Wortes, aber es war fraglich, ob sie, wegen ihrer besonderen Fähigkeiten, Corello nützlich sein würden.
    „Soll ich Gen-Konserven einer anderen Chromosomen-Serie anfordern?" erkundigte sich Onacro. Er gab seiner Stimme einen ungeduldigen Klang. „Nicht nötig", erklärte Corello. Damit war für Onacro die erste schwere Hürde genommen. Er gab mit flinken Fingern die erforderlichen Daten in die Positronik ein. Wenig später erhielt er über die Sprechanlage von Phantroc die Bestätigung, daß er beide Vorwahlprogramme erhalten hatte. Auf dem Bildschirm war zu sehen, wie der Biochemiker aus einem Auswurfschlitz zwei fluoreszierende fünf Zentimeter lange und eineinhalb Zentimeter breite Streifen nahm und sie in das Eingabeelement der Robotanlage stecken wollte.
    „Halt!" befahl Ribald Corello. Onacro zuckte zusammen. „Wozu benötigen Sie zwei Vorwahlprogramme?" erkundigte sich der Mutant mißtrauisch. „Sind nicht alle acht Gen-Konserven von der gleichen Chromosomen-Serie?"
    Onacro benetzte sich die Lippen, bevor er sagte: „Das stimmt schon. Aber Sie wollten doch sieben männliche Zellverbände und eine Keimzelle mit weiblichen Merkmalen. Obwohl sie alle derselben Chromosomen-Serie entstammen, brauchen wir für jedes Geschlecht eine eigene Matrize."
    Das schien Corello einzuleuchten. Ohne einen weiteren Einwand gab er seine Einwilligung zur Fortführung des Programms.
    Damit hatte Onacro das zweite Hindernis genommen; es war ihm gelungen, Corello auch diesmal zu täuschen. Wie sollte der Mutant auch wissen, daß auf der einen Matrize die acht Gen-Konserven programmiert waren, während die zweite Folie nur das Zusatzprogramm beinhaltete, das Onacro und Phantroc bei ihrer geheimen Zusammenkunft besprochen hatten.
    Nachdem Phantroc beide Folien im Eingabeelement deponiert hatte, konnte Onacro endlich aufatmen. Er entspannte sich, denn nun konnte Corello nicht mehr verhindern, daß zusammen mit der Erschaffung der Normalsynthos das Einei-Sechs-Experiment anlief.
    Onacro schenkte den weiteren Vorgängen kaum mehr Beachtung. Alles weitere war nur noch Routine.
    Die von Phantroc vorgenommene Überprüfung der acht genaktivierten Zellverbände zeigte, daß sie die Konservierung gut überstanden hatten. Auch die von Onacro gemachte Gegenprobe änderte nichts an dem Testergebnis: Alle acht Gen-Konserven befanden sich in ausgezeichnetem Zustand, und die Positronik gab sie für die Retorte frei.
    Die Gen-Konserven wurden mittels Leitstrahlen von der Zellenbank in die Bruthalle befördert und auf den Metallsockeln der Schnellbrüter deponiert.
    Onacro mußte noch eine Reihe von komplizierten Schaltungen vornehmen, bevor sich eine faustgroße Energieplazenta um die Gen-Konserven bildete.
    „Ist das alles?" erkundigte sich Ribald Corello.
    „Der folgende Wachstumsprozeß geschieht automatisch und bedarf nur ständiger manueller Kontrollen", erklärte Onacro.
    „Während sich die Keimzelle im Anfangsstadium der Entwicklung befindet, also während des embryonalen Zustands, wird sich die Energieplazenta ständig in ihrer Struktur wandeln und sich ausdehnen bis zur endgültigen Energieglocke. Nach nicht ganz einem Tag wird die Energieglocke ihre größten Ausmaße erreicht haben, was ein Zeichen dafür ist, daß das erste Drittel des Wachstumsprozesses abgeschlossen ist."
    Onacros Stimme klang ungeduldig. Er war mit den Gedanken schon ganz woanders. Er beschäftigte sich bereits mit der Frage, ob tatsächlich seit dem Untergang Lemurias 50.000 Jahre vergangen waren, wie Saedelaere behauptet hatte. Er mußte sich darüber Gewißheit verschaffen. Allerdings würde er das hier in der biologischen Station und unter Corellos wachsamen Augen nicht können.
    Er mußte die Station verlassen. Doch um dieses Vorhaben durchführen zu können, mußte vorher Corellos Aufmerksamkeit abgelenkt werden. Während Onacro noch fieberhaft überlegte, kam ihm der Zufall zu Hilfe.
    Mitten hinein in seine Überlegungen erklang ein Schrei, dann hörte er Saedelaere rufen: „Corello ist..."
    Onacro erfuhr nie, was Alaska Saedelaere hatte sagen wollen.
    Er hatte kaum die beiden Worte über die Lippen gebracht, da wirbelte Corello mit seinem Trageroboter herum und schoß auf den Maskenträger zu. Saedelaere stöhnte auf, sein Gesicht unter der Maske flammte auf, er schrie.
    Onacro ergriff diese Gelegenheit blitzschnell, um sich unbemerkt mit Phantroc in Verbindung zu setzen. Er beugte

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