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0579 - Die Psycho-Vampire

Titel: 0579 - Die Psycho-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kampfroboter nichts mehr übrig. Die Robotmäuse beseitigten die letzten Überreste auf dem Korridor, dann zogen sie sich zurück. Die Klimaanlage lief an und sog die durch die Strahlenschüsse erhitzte Luft ab. Irgendwann würde ein Reparaturrobot auftauchen, um die Einschußstellen in den Wänden auszubessern.
    Onacro kümmerte sich nicht darum.
    Er ging langsam auf den Eingang der Kommandozentrale zu. Er machte drei Schritte hinein, dann wartete er, daß sich seine Augen an das Dämmerlicht gewöhnten.
    Aber noch bevor er nähere Einzelheiten erkennen konnte, wußte er, daß die Kommandozentrale schon viele Jahre ohne Besatzung war. Er schien richtig vermutet zu haben, als er annahm, daß sich die Soldaten hierher zurückgezogen hatten - er sah ihre Skelette herumliegen.
    Es war ein gespenstischer Anblick. Einige saßen noch in den Kontursesseln, in der gleichen Stellung, in der sie der Tod überrascht haben mochte; ihre Gebeine wurden von den Resten der halb zu Staub zerfallenen Uniformen zusammengehalten.
    Selbst die meisten der Armaturen wiesen Zerfallserscheinungen auf. Bildschirme und Schutzgläser waren zerbrochen, Tasten und Schutzverkleidungen aus den Halterungen gefallen - und überall lagen dicke Staubschichten.
    Onacro hatte nicht vor, sich länger als nötig hier aufzuhalten.
    Für sentimentale Gefühle war jetzt nicht der richtige Augenblick.
    Er brach einen Unterarmknochen aus einem Skelett und kehrte damit über den Kurzstreckentransmitter in die biologische Station zurück. Anstatt jedoch seine Kabine aufzusuchen, begab er sich in sein Privatlaboratorium, das außerhalb des Bereichs der Hauptschaltzentrale lag.
    Obwohl er dadurch wertvolle Zeit verlor, wollte er durch eine Analyse des menschlichen Knochens die Zeitspanne messen, die seit dem Untergang Lemurias vergangen war. Obwohl alles darauf hinwies, daß mehr als nur 32 Jahre vergangen waren, war er noch immer voller Hoffnungen und Zweifel.
    Er mußte sie ein für allemal beseitigen.
    Das ließ sich durch eine uralte aber nichtsdestoweniger wirksame Methode bewerkstelligen, nämlich die Radiokohlenstoffmethode.
    Menschen nehmen bekanntlich das 14C durch die pflanzliche Nahrung auf; dieser Zyklus bewirkt, daß die Radiokohlenstoff-Konzentration in den Geweben lebender Organismen mit der des Kohlendioxyds übereinstimmt. Wenn jedoch ein Organismus abstirbt, kann er keinen Radiokohlenstoff mehr aufnehmen, und durch den radioaktiven Zerfall verringert sich die Radiokohlenstoff-Konzentration.
    So verhielt es sich auch mit dem menschlichen Knochen, von dem Onacro eine Probe nahm, chemisch in Gas umwandelte und in einer Art Spektrometer ionisierte.
    Onacro sah gebannt zu, wie das ionisierte Gas zu einem Lichtstrahl gebündelt und durch ein Magnetfeld geleitet wurde.
    Während die Auffächerung der Isotope noch anlief, schaltete er bereits den Bildschirm ein. Wenige Sekunden später zeichnete sich in Form von Linien das Isotopen-Spektrum ab.
    Der Biogenetiker hielt den Atem an, als er über den angeschlossenen Computer die Vergleichswerte anforderte.
    Die Positronik warf nur eine Zahl aus: Neun!
    Das bedeutete, daß der menschliche Knochen neun Radiokohlenstoff-Halbwertszeiten alt war. Umgerechnet waren das ziemlich exakt fünfzigtausend Jahre!
    Also hatte Alaska Saedelaere die Wahrheit gesagt.
    Es gab kein lemurisches Reich mehr, er und seine 592 Wissenschaftler waren die letzten Lemurer!
    Aber es gab noch Menschen. Waren die Überlebenden vor fünfzigtausend Jahren alle nach Andromeda geflüchtet? Waren Saedelaere und Corello deren Nachfahren? Warum nicht?
    Schließlich sprachen sie Lemurisch nahezu perfekt - die geringen sprachlichen Unterschiede waren unbedeutend...
    Onacro hatte geglaubt, daß ihn die 14C-Analyse einer Lösung näher bringen würde. Aber jetzt erkannte er, daß der Fragenkomplex ins Unermeßliche gestiegen war.
    Er mußte sich sofort mit Lowo Phantroc in Verbindung setzen und dann versuchen, mit Alaska Saedelaere ins Gespräch zu kommen. Der Maskenträger war zwar in starkem Maße von Corello abhängig, aber wie sich gezeigt hatte, besaß er eine gewisse Bewegungsfreiheit und gelegentlich sogar einen eigenen Willen.
    Er mußte versuchen, von Saedelaere weitere Informationen zu bekommen.
    Was hatte der Maskenträger noch gesagt?
    Verständigen Sie Perry Rhodan!
    Wer war das? Ein Feind Corellos? Befand er sich in Reichweite der Station unter dem Meeresboden?
    Onacro spielte das Tonband ab, das an sein unabhängiges Bildsprechgerät

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