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058 - Der Duft von Sandelholz

058 - Der Duft von Sandelholz

Titel: 058 - Der Duft von Sandelholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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ich zitiere -, dass du gehst, um Ruhm und Reichtum zu erlangen. Predige mir nichts über die Jagd nach dem Gold, wenn du exakt das Gleiche tust."
    „Nun - ich vermute, ich habe das gesagt." Er starrte zu Boden, dann sah er sie wieder an. „Aber meine Situation ist eine ganz andere als deine."
    „Wie das?"
    Er sah sie lange an und überlegte, wie viel er ihr sagen sollte. Schließlich zuckte er die Achseln, schüttelte den Kopf und schob seine Bedenken beiseite. Seufzend setzte er sich neben sie auf die Ottomane. „Als ich ein Junge war, hat meine Mutter mich ständig angetrieben, mich mehr anzustrengen, besser zu sein, mehr zu erreichen. Das Schlimmste, was jemandem in meiner Lage passieren könnte, wäre Mittelmäßigkeit."
    „Deine Lage?"
    „Jüngerer Sohn. Selbst der Tod wäre einem gewöhnlichen Leben vorzuziehen. Das Ideal des Helden. Weißt du, sie hat sehr deutlich gezeigt, dass ich, wenn ich nichts Besonderes aus mir
    mache, irgendetwas Weltbewegendes bewirke, dann würde ich dazu verdammt sein, übersehen zu werden - und niemand würde mich jemals lieben."
    Einen Moment lang schwieg er. Er fühlte, dass Lily ihn ansah, aber er vermied ihren Blick und sah zu Boden. „Wenn ich also Leib und Leben für Hindu-Gold riskiere, wie du es bezeichnet hast, dann nur, weil ich zu beweisen versuche, dass ich dessen wert bin, was ich wirklich haben will."

    „Und was ist das?", flüsterte sie.
    Stumm drehte er sich zu ihr um und sah ihr in die Augen „Liebe."
    „Oh Derek." Mit einem zärtlichen Blick schlang sie die Arme um seinen Hals, und die Art, wie sie ihn küsste, hätte auch dem unschuldigsten jungen Mann gezeigt, dass sie sich ihm am liebsten hingegeben hätte.
    Derek sehnte sich danach, dieses Geschenk anzunehmen, aber er wusste nur zu gut, dass ihm die Zeit davonlief. Lundy würde nach ihr Ausschau halten, und auch andere konnten sich fragen, wohin sie gegangen waren. Nein, dies war nicht der richtige Ort
    - und er war nicht der richtige Mann.
    Jedenfalls nicht so, wie die Dinge jetzt lagen.
    Es gefiel ihm nicht, dass sie zu Lundy zurückging. Aber er war erfahren genug, um zu wissen, welche Regeln gefahrlos gebrochen werden konnten und welche als unumstößlich galten. Es war ihm nicht erlaubt, sie ganz zu besitzen, ehe sie nicht ihrem Gemahl gehört hatte.
    Er spürte, wie bei diesem Wissen seine Stimmung augenblicklich sank. Doch was sollte er tun? Sosehr er auch nach ihr verlangte, er musste die Risiken in Betracht ziehen - Risiken für Lily und für seine Ermittlungen. Verdammt, er fühlte sich so hilflos, irgendetwas zu ändern - und jetzt hatte er noch vor ihr seine Seele bloßgelegt wie ein Narr. Wozu?
    Soweit er es beurteilen konnte, war nichts anders geworden. Sie saßen noch immer an derselben Stelle fest. Er hatte sie noch nicht überreden können, einen neuen Kurs einzuschlagen. Und er hatte sich noch nicht dazu durchringen können, ihren Wunsch zu übergehen und ihre Pläne zu zerstören. Nun, was hatte er erwartet? Mit einem Höhepunkt den Willen einer Frau zu revidieren?
    Die Lust verwirrte noch immer seinen Verstand, und zusammen mit seinem Unmut bildete sich dadurch in seinem Inneren eine explosive Mischung. Tatsache war, dass er wütend war. Nicht weil er Lily nicht lieben durfte, sondern weil der Tag kommen würde, an dem Lundy das tun durfte - seine kleine Braut.
    Derek bekam das Gefühl, als würde alles nur noch verworrener werden. Daher umfasste er ihre Arme und schob sie ein Stück von sich weg, sodass er ihrem Kuss ein Ende bereitete. Er sah sie an, während er sie auf Armeslänge von sich weghielt.
    „Was ist los?", flüsterte Lily und ließ ihren Blick über sein nachdenkliches Gesicht gleiten.
    „Wir müssen aufhören", sagte er mit belegter Stimme. Welch heroische Anstrengung, welch edle Selbstverleugnung, dachte er und verspottete sich damit selbst, während sie ihn irritiert ansah. Aber seine Mutter wäre stolz auf ihn gewesen. „Du solltest zurückgehen."
    „Oh."
    Er sah, dass er sie in Verlegenheit gebracht hatte, und in ihrer Unschuld tat sie ihm leid. „Ich will nichts übereilen, Lily. Und ehrlich gesagt ist es nicht nötig, dass einer von Lundys Dienern hereinkommt."

    „Nein. Ich bin sicher, dass du recht hast. Aber was ist mit deinen Bedürfnissen?", fragte sie schüchtern. „Ich meine, wenn wir nicht... nimmt dann deine ... nun ja, deine Anatomie Schaden?"
    Er zog die Braue hoch. „Nicht, solange du mir nicht einen Tritt versetzt."
    „Nein, natürlich

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