058 - Der Duft von Sandelholz
worden, und, äh, es verlangt danach, sofort korrigiert zu werden."
„Ah, sehr gut, Sir." Der verschlafene Ladeninhaber bemerkte Dereks Kleidung, die die eines Gentleman war, und sein aristokratisches Benehmen. Sofort wurde er sehr entgegenkommend. „Treten Sie nur herein."
Es dauerte nicht lange, dann hatte der Mann die Samtkissen mit den Schmuckstücken aus seinem Safe geholt. Mit unendlicher Erleichterung erblickte Derek sofort die Ohrringe von Lilys Urgroßmutter und zahlte freudig die genannte Summe.
Als er dem Mann einen Scheck ausschrieb, sprach er ein stummes Dankgebet.
Immerhin hätte in der Zwischenzeit jemand anderes die Ohrringe erwerben können.
Jetzt musste er nur noch den richtigen Moment abwarten, um sie ihr zurückzugeben.
„Möchten Sie noch etwas für eine ganz besondere Lady, Sir?" Der Ladeninhaber lenkte seine Aufmerksamkeit auf ein anderes Kissen mit Ringen und Armbändern, Halsketten, Ohrringen und edelsteinbesetzten Haarnadeln.
Derek betrachtete zögernd die goldenen Ringe, auf die der Mann zeigte. Er lächelte ein wenig spöttisch. „Ich habe ihr heute schon einen Antrag gemacht", sagte er leichthin. „Sie hat mich ausgelacht."
Außerdem, wenn er einen Ehering kaufte, würde er kaum einen gebrauchten nehmen.
Der Ladeninhaber nickte. „Dann vielleicht etwas weniger Verbindliches. Etwas Glitzerndes." Der Mann reichte ihm ein zierliches Silberarmband, das mit Diamanten und Rubinen besetzt war.
„Hmm. Sehr hübsch. Aber um ehrlich zu sein, ich bin nicht sicher, wie sie reagieren würde", sagte Derek, während er das Armband betrachtete. Er überlegte, ob sie wohl gekränkt sein würde, wenn er ihr nach der Episode auf der Ottomane ein Schmuckstück schenkte.
Da er Lily und ihren Stolz kannte, konnte es durchaus sein, dass sie wütend wurde und dachte, das wäre seine Art, ihr für ihre Gunst zu danken. Es war durchaus möglich, dass sie sich weigerte, in dem Geschenk einen Ausdruck seiner Zuneigung zu sehen.
Er legte das Armband wieder hin. „Vielleicht sollte ich auf Nummer sicher gehen."
„Wie seltsam. So sehen Sie gar nicht aus."
Derek lachte und betrachtete eine edelsteinbesetzte Haarnadel, die er für eine etwas konservativere Wahl hielt. Doch der Ladenbesitzer sah ihn besorgt an.
„Schlechte Idee?"
„Wenn es meine Frau wäre, würde sie es vermutlich etwas armselig nennen."
„Oh. Gut." Derek runzelte die Stirn. Er war nicht so reich wie Lundy oder Lord Griffith oder sogar sein Vater, natürlich nicht, aber er konnte es sich leisten, extravagant zu sein - wenn es um Dinge ging, die ihm ehrlich eine Freude bereiteten. Wie zum Beispiel sein ausgezeichneter Hengst vonTattersall's.
Er legte die Haarnadel zurück und rieb sich hilflos die Stirn.
„Ich glaube, wir haben hier noch ein paar schöne Halsketten, die Ihrer jungen Lady vielleicht gefallen ..."
„Warten Sie!" Als er unentschlossen den Blick über die Samtkissen hatte gleiten lassen, war Derek plötzlich das größte, bunteste, geschmackloseste Stück in der Sammlung des Ladenbesitzers aufgefallen. „Gütiger Himmel", murmelte er verblüfft, als er es erkannte, und griff danach. „Darf ich?"
Der Mann nickte und warf ihm einen zweifelnden Blick zu.
„Ich habe das schon einmal gesehen." Dereks Herz klopfte plötzlich ganz schnell, als er die große, mit Juwelen besetzte Brosche in der Form eines Hahnes hochhob.
Mrs. Lundys hässliche Hahnenbrosche, dachte er verwirrt. Aber nein, das konnte unmöglich dieselbe Brosche sein. Andererseits konnte es davon nicht allzu viele in der Stadt geben. Aber verflixt, wenn es wirklich die von Mrs. Lundy war, was machte sie dann hier? Er sah den Ladeninhaber misstrauisch an. „Woher haben Sie die?"
„Dieses Stück kam vorletzte Woche herein. Beeindruckend, nicht wahr? Ich wage zu behaupten, dass sie einmalig ist. Sind Sie - äh - interessiert an dieser Brosche, Sir?"
„Ehrlich gesagt bin ich mehr interessiert daran zu erfahren, wer sie hierher gebracht hat."
„Oh, es tut mir leid, es steht mir nicht zu, Ihnen das zu sagen. Unsere Geschäftspolitik ..."
„Ich verstehe. Aber ich glaube zu wissen, wem diese Brosche gehörte, und da ich weiß, wie viel sie der Dame bedeutete, bin ich in Sorge, dass sie gestohlen sein könnte. Ich meine ..."
„Oh Sir, ich bin kein Hehler, das kann ich Ihnen versichern", erwiderte der Ladeninhaber und wirkte bekümmert. „Wir führen keine gestohlenen Dinge."
„Vielleicht ohne Ihr Wissen."
„Oh je."
„Ein einfaches Ja
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