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058 - Der Duft von Sandelholz

058 - Der Duft von Sandelholz

Titel: 058 - Der Duft von Sandelholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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Handelsschiffe der East India Company. Aber diese Burschen kannten ihn nicht. Er hatte nicht vor, zurückzugehen und Colonel Montrose zu erklären, dass er versagt hatte. Er hatte noch immer den Befehl, hei-auszufinden, was aus dem Fonds geworden war, und den Strom von Gold freizusetzen, damit die englischen Truppen das Maratha-Reich ein für alle Mal besiegen konnten.
    Und keineswegs hatte er vor, sich von Männern wie Ed Lundy daran hindern zu lassen, seine Pflicht auszuüben.
    Eins nach dem anderen. Zuerst musste er die Fesseln loswerden. Das erforderte möglicherweise etwas Geschick. Lundys drei wichtigste Helfer hatten die Direktive bekommen, ihn zu bewachen.
    Ein grässliches Trio. Mit schmerzenden, blutunterlaufenen Augen betrachtete er sie.
    Bates war der Anführer, Jones nur ein bösartiger Dummkopf, und Maguire war der Jüngste, vielleicht vierundzwanzig. Ihm fehlten zwei Finger, dank Brutus, dem Hund.
    Jedenfalls erinnerte er das noch von einem früheren -und erfreulicheren - Besuch in Lundys Stall.
    Nachdem sie ihren Gefangenen sicher untergebracht hatten, dauerte es kaum eine Stunde, bis die drei beschlossen, sich die Langeweile mit einem Kartenspiel zu vertreiben. Sie scharten sich um das Licht der Laterne, die Maguire auf dem provisorischen Spieltisch abgestellt hatte, ein Brett, das auf so einer Kiste lag, wie die, auf der Derek saß.
    Aus seinem dunklen Käfig heraus beobachtete Derek sie eine Weile unbemerkt.
    Schnell waren die Männer in eine Auseinandersetzung über das Spiel vertieft.
    Diese drei und der Käfig mit seinem Metallschloss waren alles, was zwischen Derek und der Freiheit stand. Aber noch nie hatte er einen Engländer getötet. Nie hatte er damit gerechnet, seine Ausbildung als Soldat gegen einen Landsmann einzusetzen.
    Wenn sie schlau sind, dachte er, werden sie wissen, wann es an der Zeit ist, beiseitezutreten.
    „Gentlemen, verzeihen Sie, dass ich Ihr Spiel störe. Ich glaube nicht, dass es Ihre Absicht war, mich zu töten", sagte er leichthin. „Aber diese Wunde an meinem Kopf hört nicht auf zu bluten. Darf ich Sie um ein Tuch bitten, damit ich sie verbinden kann?"
    Die Bitte und sein zuvorkommender Tonfall schienen die Männer zu erschrecken.
    Dann begann Jones zu lachen. „Hast ihn gut getroffen, nicht wahr, Bates?"
    „Nichts Persönliches, Major", sagte Bates mit bescheidenem Lachen. „Ich hatte nie etwas gegen Sie."
    „Nein, natürlich nicht", erwiderte Derek höflich.
    „Maguire, hol ihm einen Verband und auch ein feuchtes Tuch. Soll der Schurke sich ruhig waschen. Er hat einiges einstecken müssen, und er hat sich gut gehalten."
    „Ja, Sir." Als Maguire aufstand und in den Raum mit dem Geschirr ging, erhob sich Derek, wobei er den Kopf wegen der niedrigen Decke geneigt hielt. Er trat zu der Metallwand, die den Männern am nächsten war. Maguire kam kurz danach mit einem sauberen weißen Stoff zurück, der gewöhnlich benutzt wurde, um den Pferden die Beine zu verbinden.
    „Ich mache es für ihn nass", sagte Jones boshaft und nahm Maguire den Stoff ab. Er ging zu der nächsten Pferdebox, tauchte das Tuch in den Wassereimer des Tieres und wrang es dann mit einer Hand aus.
    Bates' Großzügigkeit erstreckte sich nicht auf Jones' Launen. Er und Maguire lachten über diese Beleidigung, als Jones das tropf nasse Tuch an Derek reichte.
    „Werden Sie meine Handschellen lösen oder werden Sie mir die Wunde selbst auswaschen?", fragte dieser sanft. Er konnte dem Mann das Tuch nicht abnehmen, denn seine Hände waren auf den Rücken gebunden.
    Jones höhnte. „Ich werde das nicht tun."
    „Sieh mich nicht an", sagte Maguire. „Ich werde ihn nicht anrühren."
    „Ach, geht beide zum Henker, ihr nutzlosen ..." Leise fluchend näherte sich Bates dem Käfig und zog den Schlüssel zu Dereks Handschellen aus einer Tasche. „Drehen Sie sich um, Sie Geck. Wenn Sie irgendwas anstellen, erschießen wir Sie. Klar?"
    „Völlig klar."
    Gleich darauf waren Dereks Hände frei. Er rieb sich ein wenig die Gelenke, dankte Bates für diesen Gefallen wie ein braver Gefangener und nahm das Tuch mit Pferdespeichel und Wasser.
    So weit, so gut.

    Er kehrte zu seinem Platz auf der hölzernen Kiste zurück, wo er die Beule an seinem Kopf versorgte. Die Männer hatten ihn wieder beinahe vergessen.
    Vorsichtig sah er sich um und suchte nach einem Fluchtweg. Verdammt, wenn sein Kopf nicht so schmerzen würde, bestimmte fiele es ihm dann leichter, einen Plan zu fassen.
    „Schrecklich ruhig hier",

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